Die Entscheidung in Port Elizabeth: Ji-Sung Park nutzt einen Fehler von Vyntra zum 2:0. picture-alliance
Südkoreas Trainer Jung-Moo Huh setzte beim Auftakt vor allem auf ein Gerüst seiner in Europa unter Vertrag stehenden Akteure. In der Abwehr standen mit Du-Ri Cha (SC Freiburg) sowie Young-Pyo Lee (früher Dortmund) ein aktueller und ehemaliger Bundesliga-Profi. Topstar Ji-Sung Park (Manchester United) sollte im Mittelfeld unterstützt von Chung-Yong Lee (Bolton Wanderers) und Jung-Woo Kim (Celtic Glasgow) das Zepter schwingen, vorne Chu-Young Park (AS Monaco) wirbeln.
Bei Griechenlands Startaufstellung waren viele bekannte Gesichter auch aus der Bundesliga zu sehen. Trainer Otto Rehhagel vertraute im Mittelfeld auf Tziolis (ehemals Bremen) sowie im Angriff auf Charisteas (Nürnberg) und Gekas (Hertha). Kyrgiakos (früher Frankfurt, jetzt Liverpool) nahm auf der Bank Platz.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tzorvas - Seitaridis, Vyntra, A. Papadopoulos, Torosidis - Katsouranis, Tziolis, Charisteas , Karagounis , Samaras - Gekas
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Port Elizabeth |
| Zuschauer | 31.513 |
Im Stadion von Port Elizabeth begann die Partie bei herrlichem Fußballwetter - 25 Grad, strahlender Sonnenschein garniert mit einer leichten Brise vom Indischen Ozean - mit einer Riesenchance von Torosidis, der nach einem Eckball aus zehn Metern das Tor nur knapp verfehlte (3.).
Ohne großes Taktieren war aber auch Südkorea schnell im Spiel - und wie: Nach einem Freistoß von Sung-Yueng Ki fast von der Eckfahne wischte der Ball Katsouranis über den Scheitel, am zweiten Pfosten passte Charisteas nicht auf und, Jung-Soo Lee bedankte sich aus kürzester Distanz - 1:0 (6.)!
Der Moment vor dem 1:0: Charisteas (Mi.) verpasst, Jung-Soo Lee (re.) netzt ein. picture-alliance
Die wuseligen, aber auch technisch starken Asiaten kontrollierten die Partie in der Folge, suchten dabei immer wieder den Weg nach vorne. Mit einer Fehlentscheidung von Referee Michael Hester aus Neuseeland bei seiner WM-Premiere endete eine ansehnliche Anfangsviertelstunde: Torosidis holte Chung-Yong Lee im Strafraum klar von den Beinen - zum Glück für die Griechen blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm (15.).
Die körperlich zwar überlegenen, aber schwerfälligen Hellenen konnten sich nicht in Szene setzen. Zwar erarbeitete die Rehhagel-Elf etwas mehr Spielanteile, blieb aber ohne Esprit und Struktur, während der WM-Gastgeber von 2002 mit kluger Raumaufteilung und immens gefährlichen Kontern aufwartete: Chu-Young Park scheiterte frei vor Tzorvas an der Klasse-Fußabwehr des Keepers (28.).
Hellas operierte weiter einfallslos mit weiten Bällen in die Spitze, wo Gekas & Co. aber auf verlorenem Posten standen. Südkorea hatte auch in Bedrängnis immer eine spielerische Lösung parat und bis zur Pause bis auf die Endphase des ersten Abschnitts, als sich Keeper Sung-Ryong Jung eine kleine Unsicherheit leistete, alles im Griff.
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Nach Wiederanpfiff begannen die Griechen mit Patsazoglou für Kapitän Karagounis. Besser wurde es beim Europameister von 2004 nicht, im Gegenteil. Eingeladen von einem bösen Abwehrpatzer schlug Südkorea wieder gleich zu Beginn des Durchgangs zu: Vyntra versprang 30 Meter vor dem eigenen Tor der Ball. Ji-Sung Park schnappte sich die Kugel, zündete gegen die zu langsamen griechischen Verteidiger den Turbo und schob cool aus halblinker Position aus acht Metern ins rechte Eck ein - ein Klasse-Tor des ManUnited-Profis (52.)!
Rehhagel reagierte mit dem zweiten Wechsel, brachte nach einer knappen Stunde Salpingidis für Samaras, bald darauf Kapetanos für Charisteas. Es änderte freilich zunächst alles nichts. Während Griechenland weiter auf eine klare Torchance wartete, waren die Asiaten Treffer Nummer drei auf der Spur - Chu-Young Park nickte nach Flanke von Du-Ri Cha knapp am Winkel vorbei (63.).
Danach wurde "Taegeuk Ho" leichtsinnig, es folgte die beste Phase von Hellas, das endlich aufwachte. Doch Gekas (68.), Salpingidis (69.), Kapetanos (71.) und vor allem Torosidis (72.) ersparten der Elf von Jung-Moo Huh mit uneffektiver Chancenverwertung eine heiße Schlussphase. Die Südkoreaner überstanden die Drangperiode des Gegners. Sung-Ryong Jung parierte noch einmal klasse gegen Gekas (81.), auf der Gegenseite verhinderte Tzorvas bei Kontern weitere Gegentreffer seines Teams.
Am Ende blieb es beim 2:0, und damit kann Südkorea der kommenden Aufgabe gegen Argentinien in Soccer City in Johannesburg am 17. Juni (13.30 Uhr) selbstbewusst entgegensehen. Griechenland, das auch im vierten WM-Spiel ohne Torerfolg blieb, steht gegen Nigeria am selben Tag in Bloemfontein (16.00 Uhr) bereits gehörig unter Druck.