Immer eng am Mann: Griechenlands Papastathopoulos agierte nur als Manndecker für Superstar Messi. picture-alliance
Griechenlands deutscher Trainer Otto Rehhagel setzte seine Hoffnungen nach dem 2:1 gegen Nigeria wie gehabt auf eine defensiv orientierte Formation. Für Gekas und Salpingidis begannen dabei Samaras und Moras.
Argentiniens Coach Diego Maradona schonte angesichts der fast sicheren Achtelfinalteilnahme nach dem 4:1 gegen Südkorea fünf seiner Stammspieler und musste auf den gesperrten Gutierrez sowie den verletzten Samuel (Oberschenkelblessur) verzichten. Neu im Team fanden sich Otamendi, Burdisso, Clemente, Bolatti und Veron. In der Spitze versuchten sich Aguero und Milito als "Ersatz" für Tevez und Higuain.
Argentinien übernahm mit dem Anstoß die Spielkontrolle auf dem Kunst-Natur-Rasen von Polokwane. Lionel Messi, erstmals als Kapitän der "Albiceleste" aufs Feld gegangen, bekam mit Papastathopoulos seinen persönlichen Schatten an die Seite gestellt, der die Kreise des Superstars als klassischer Manndecker störte.
Die Hellenen warteten aus einer massierten Abwehrhaltung die Angriffsversuche der Südamerikaner unter Verzicht auf eigene Offensivversuche ab, während Maradonas Schützlinge geduldig einen Weg vor das stark bewachte griechische Tor suchten. Erstmals gelang das Aguero nach 18 Minuten, Tzorvas lenkte den Schuss aufs linke obere Eck zur Seite. Bei Verons Distanz-Hammer musste Hellas‘ Keeper hingegen nicht eingreifen (19.).
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Der Turnierfavorit arbeitete sich weiter an der griechischen Abwehrmauer ab. Vyntra blockte einen weiteren Aguero-Versuch (32.), Torosidis rettete nach einem Tzorvas-Patzer (35.) und Milito verpasste nach einem Eckball nur haarscharf einen Abstauber (36.). Da auch Rodriguez aus wenigen Metern das Führungstor vergab (45. +1) und Messi Sekunden später mit einem Drehschuss an Tzorvas scheiterte - Argentiniens Torwart Romero blieb fast gänzlich ohne Beschäftigung – ging es torlos in die Pause.
Mit einem weiteren Verteidiger - Spyropoulos ersetzte Mittelfeldlenker Karagounis - kamen die Griechen nach Wiederanpfiff zu ihrer ersten echten Torchance: Samaras düpierte Demichelis, verzog bedrängt von Burdisso knapp rechts am Tor vorbei (48.).
Bedingt durch Südkoreas Führung gegen Nigeria schöpfte Rehhagel sein Wechselkontingent früh aus. Ninis und Patsatzoglu sollten es nun richten, Torosidis und Katsouranis mussten runter (54.).
Kein Durchkommen: Veron bleibt an Samaras hängen. picture-alliance
Bedingungslose Offensive der Griechen blieb freilich aus. Mit viel Mühe wehrten sich die Abwehrkünstler aus Südeuropa vor den argentinischen Ballkünstlern, ein verirrter Samaras-Schuss blieb lange das einzige Lebenszeichen (61.). Doch auch der Gegner glänzte nicht gerade mit Ideen. Bis auf Messis Freistoß und Bolattis anschließender Großchance (69.) hatten die Griechen keine brenzligen Situationen zu überstehen. Ein Standard brachte dann die Vorentscheidung - Demichelis drosch die Kugel aus Nahdistanz nach einer Ecke in die Maschen (77.).
Griechenland hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen, während Maradona die Chance nutzte, weiteren Ersatzleuten Spielpraxis zu gönnen: Pastore und Palermo schnupperten erstmals WM-Luft - Palermo gelang gar noch das 2:0, ehe der Schlusspfiff Argentiniens dritten Vorrunden-Sieg besiegelte.
Argentinien tritt als Sieger der Gruppe B nun gegen den Zweiten der Gruppe A, Mexiko, am Sonntag, den 27.6. um 20.30 Uhr in Johannesburg zum Achtelfinale an. Für die Griechen endete in Polokwane das Abenteuer Weltmeisterschaft.