Champions League

Schwer unter Druck: Neapels Trainer Carlo Ancelotti weiß, was Paris Saint-Germain und Coach Thomas Tuchel noch fehlt

Tuchel muss Paris noch zu "einem Orchester" formen

Schwer unter Druck: Ancelotti weiß, was PSG noch fehlt

Händedruck nach dem späten Remis: Napoli-Coach Carlo Ancelotti (l.) und PSG-Trainer Thomas Tuchel.

Händedruck nach dem späten Remis: Napoli-Coach Carlo Ancelotti (l.) und PSG-Trainer Thomas Tuchel. imago

Es ist erst zwei Wochen her, da zog Paris im Heimspiel gegen Neapel in allerletzter Sekunde gerade noch so den Kopf aus der Schlinge (2:2) . Auch so hat PSG allerdings zwei Punkte Rückstand auf den FC Liverpool und einen auf Napoli. Die Lage in Gruppe C ist heikel, am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de und im Stream bei DAZN ) wartet auf Tuchel und sein Team bereits ein erstes Endspiel. Ausgerechnet im brodelnden Kessel des San Paolo braucht es eigentlich einen Sieg, um wieder alle Trumpfkarten in der eigenen Hand zu haben.

Tuchel lässt sich nichts anmerken, in gutem Französisch moderiert er Mannschaft und Presse. Sein Verhältnis zum Kader gilt in Frankreich als ausgesprochen gut. Er genießt Autorität und Respekt bei seinen Spielern. Kapitän Thiago Silva lobte jüngst: "Die Mentalität des Teams hat sich unter Tuchel enorm verbessert. Der neue Trainerstab hat es geschafft, dem Team einen neuen Biss, eine neue Aggressivität zu verleihen. Das hat uns in den vergangenen Jahren häufig gefehlt." Zudem ist PSG unter seinem deutschen Coach variantenreicher geworden, häufiger wird nun vom immergleichen 4-3-3-System abgewichen. Mal 3-5-2, mal 4-2-3-1, mal 3-4-2-1, mal 3-4-1-2. Das Problem: Er dirigiere in Paris "sicher die besten Musiker Europas und vielleicht der Welt, aber das reicht nicht", stellte Tuchel nun klar, aber: "Wir müssen ein Orchester werden." Und das möglichst schnell.

Spielersteckbrief Mbappé
Mbappé

Mbappé Kylian

Spielersteckbrief Cavani
Cavani

Cavani Edinson

Trainersteckbrief Tuchel
Tuchel

Tuchel Thomas

Champions League - Vorrunde, 4. Spieltag
mehr Infos
Champions League - Tabelle - Gruppe C
Pl. Verein Punkte
1
FC Liverpool FC Liverpool
6
2
SSC Neapel SSC Neapel
6
3
Paris St. Germain Paris St. Germain
5

Cavani: "Es ist unheimlich schwer, im San Paolo zu gewinnen"

In der Liga läuft alles schwer nach Plan, zwölf Siege in den ersten zwölf Spielen sprechen für sich. Schon jetzt hat PSG elf Punkte Vorsprung auf die "Verfolger" aus Montpellier und Lille (je 25 Zähler). Doch eine außergewöhnliche Leistung in der Champions League, die fehlt noch. Besonders auf das Spiel in Neapel brennt der wiedergenesene Torjäger Edinson Cavani: "Ich habe drei fantastische Jahre bei Napoli gehabt." Zwischen 2010 und 2013 ging der Uruguayer für die Süditaliener auf Torejagd und sammelte dabei nach eigener Aussage "eine Menge toller Erinnerungen". Nun warte ein "ein spezielles Match aus vielerlei Hinsicht". Cavani ist auch einer der wenigen Spieler, der die Umstände beurteilen kann: "Es ist unheimlich schwer, im San Paolo zu gewinnen. Schwer, aber nicht unmöglich."

Das ist nicht nur eine Frage der Qualität, das ist vor allem auch eine Frage der Erfahrung.

Carlo Ancelotti über Paris Saint-Germain

Napoli-Coach Ancelotti hätte nichts dagegen, wenn auch Paris im heimischen Stadion abblitzt. Vor dem Rückspiel erklärte der ehemalige Bayern-Trainer im Interview mit "Telefoot", woran es PSG noch mangelt: "Das ist nicht nur eine Frage der Qualität, das ist vor allem auch eine Frage der Erfahrung. In den entscheidenden Momenten mangelt es Paris in der Champions League noch an Erfahrung."

Deswegen müsse man diese Mannschaft aber trotzdem bis zum Schluss auf dem Zettel haben. "Die Mannschaft ist dieses Jahr noch stärker, die Spieler haben noch mehr Selbstvertrauen. Sie können die Champions League gewinnen", ist Ancelotti überzeugt. Speziell bei Kylian Mbappé geriet der 59-Jährige ins Schwärmen: "Mbappé ist ein Kandidat, um eines Tages den Platz von Messi und Ronaldo einzunehmen. Er und Neymar. Alle Mannschaften würden es lieben, einen Spieler wie Kylian zu haben."

msc