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Sergio Ramos interviewt sich selbst

Real-Kapitän bezieht auf ungewöhnliche Weise Stellung

Sergio Ramos interviewt sich selbst

Ein Fragensteller? Diesmal unnötig. Real-Kapitän Sergio Ramos übernahm die Journalistenrolle selbst.

Ein Fragensteller? Diesmal unnötig. Real-Kapitän Sergio Ramos übernahm die Journalistenrolle selbst. imago

Die provozierte Gelbe Karte gegen Ajax Amsterdam , das Eingeständnis samt Sperre, das Königsklassen-K.-o., wobei sich Ramos währenddessen für eine Dokumentation über sich filmen ließ , Kabinenärger mit Klubboss Florentino Perez , nun auch noch frische Meldungen über einen Trainingsstreit mit Marcelo – Sergio Ramos ist in aller Munde, allerdings nie positiv. Zu all diesen Themen hatte er geschwiegen, um nun die drängendsten Fragen zu beantworten. Und die stellte sich Ramos selbst.

Via Twitter veröffentlichte Reals Abwehrchef, der beim 4:1 in Valladolid wegen einer Gelbsperre nicht mitwirken konnte, ein Auto-Interview, das er wie folgt einleitete: "Als Fußballer geben wir die Antworten gerne auf dem Platz, aber diese Saison verläuft nicht auf diese Art. Die letzten Ereignisse waren desaströs und ich werde mich nicht verstecken. Wir Spieler sind in erster Linie verantwortlich, und ich als Kapitän mehr als jeder andere." Dann folgt das Interview:

Spielersteckbrief Sergio Ramos
Sergio Ramos

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Ramos: War die Gelbe Karte in Amsterdam ein Fehler?

Ramos: Das war sie absolut und ich übernehme zu 200 Prozent die Schuld.

Ramos: Warum hast Du den Dokumentarfilm aufgenommen?

Ramos: Ich bin gewisse Verpflichtungen eingegangen und ich hätte nie gedacht, dass das Spiel so ausgehen würde. Die Aufnahmen wurden im Laufe des Spiels reduziert.

Ramos: Hast Du Dich mit dem Präsidenten in der Kabine gestritten?

Ramos: Kabinenangelegenheiten werden in der Kabine besprochen und gelöst. Er gibt jedenfalls kein Problem und wir haben alle das gleiche Interesse.

Ramos: Bist Du an Deine Kollegen herangetreten und hast sie kritisiert?

Ramos: Wir reden und motivieren uns immer in der Kabine, und das immer in konstruktiver Art und Weise.

Ramos: Bist Du mit Marcelo aneinandergeraten?

Ramos: Es kommt in jedem Training zu Sticheleien. Das gehört dazu, wenn man unter Druck arbeitet. Aber das ist nur eine Anekdote wie viele andere auch, die von Tag zu Tag passieren. Marcelo ist wie ein Bruder für mich.

Ramos: Warum bist Du nach Valladolid gefahren?

Ramos: Weil ich nah an meinen Mitspielern sein und sie unterstützen wollte.

Ramos: Was geschieht mit dem Trainer?

Ramos: Das ist eine Entscheidung, die nicht wir zu fällen haben und in die wir uns nie einmischen. Wir haben enormen Respekt vor der Stellung des Trainers und wir unterstützen den Coach von Real Madrid zu jeder Zeit.

Zidane inzwischen neuer Trainer bei Real Madrid

Gut möglich, dass Ramos als Mannschaftskapitän da schon wusste, dass der Verein am Abend die Rückkehr von Zinedine Zidane bekanntgeben würde , er griff der Entscheidung aber freilich nicht vorweg. Auch im Schlussfazit in den auf Englisch und Spanisch veröffentlichten Statements war die Trainerfrage kein Thema.

Seine Anmerkungen, schrieb Ramos vielmehr, seien "zweifellos das Resultat einer zutiefst enttäuschenden Saison, aber Erfolg kann uns genauso wenig stoppen wie Misserfolg. Es ist unsere Verpflichtung, weiterzumachen, zu arbeiten und uns zu entwickeln." Auch wenn man glücklich sei, die Historie des Klubs als Spieler mitschreiben zu dürfen: "Real Madrid war, ist und wird immer Real Madrid bleiben. Kein einzelner Name macht Real Madrid zur Legende, wir haben die Legende gemeinsam geschrieben. Gemeinsam müssen wir die Zukunft erarbeiten und unsere Hoffnung wiederherstellen. Madridista-Verpflichtung. #Hala Madrid."

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