Frauen

Neid: "Unser Ziel ist es, Gold zu gewinnen"

Bundestrainerin vor ihrem letzten Heimspiel

Neid: "Unser Ziel ist es, Gold zu gewinnen"

"Muss mal schauen, ob es nachher noch emotional wird": Bundestrainerin Silvia Neid vor ihrem letzten Heimspiel.

"Muss mal schauen, ob es nachher noch emotional wird": Bundestrainerin Silvia Neid vor ihrem letzten Heimspiel. picture alliance

"Ich bin sehr froh, dass wir jetzt gegen Ghana spielen, weil sie Simbabwe ähneln", erklärte Bundestrainerin Neid mit Blick auf den ersten Olympia-Gegner am 3. August in Sao Paulo: "Sie sind unheimlich schnell, spielen typisch afrikanisch: robust und kompromisslos." Für die Erfolgstrainerin ist es die 163. Begegnung an der Seitenlinie - und zugleich das letzte Heimspiel. Nach dem Olympia-Turnier hört Neid auf eigenen Wunsch auf und übergibt das Zepter an Steffi Jones.

Wehmut verspüre sie laut eigener Aussage nach 34 Jahren Nationalmannschaft, erst als Spielerin, dann als Co- und Bundestrainerin, aber nicht: "Ich denke selten daran, dass es bald vorbei ist. Ich versuche aber, alles mehr zu genießen. Und die Vorfreude auf Olympia steigt stetig." Beim Turnier in Rio gehen zwölf Teams an den Start, darunter in Gruppe F auch die dicken Brocken Australien (6. August/Sao Paulo) und Kanada (9. August/Brasilia). Nichtsdestotrotz soll nach bislang dreimal Olympia-Bronze (2000, 2004, 2008) eine andere Medaillenfarbe her. "Unser Ziel ist es, Gold zu gewinnen, aber es wird ein heißer Fight", gestand Neid, die ihr 18-köpfiges Aufgebot (plus vier Ersatzspielerinnen) seit dem 21. Juni in vier Lehrgängen vorbereitet hat.

Goeßling: "Bin schon gespannt, was uns erwartet"

Schwitzen für Rio: Lena Goeßling.

Schwitzen für Rio: Lena Goeßling. picture alliance

"Ich bin bislang sehr zufrieden", lautete ihr Zwischenfazit: "Jetzt werden die Umfänge immer mehr reduziert. Es geht mehr um Qualität, um die Müdigkeit aus den Knochen zu bekommen und auf den Punkt topfit zu sein." Eine Motivationsspritze braucht derweil keine Spielerin, Neids Schützlinge fiebern dem Erlebnis Olympia sehnsüchtig entgegen. Am 29. Juli macht sich der Tross von Frankfurt/Main auf den Weg nach Sao Paulo. "Wir können es kaum erwarten. Ich bin schon gespannt, was uns erwartet", erklärte etwa Lena Goeßling nach der offiziellen Einkleidung am Montag in Hannover.

Für die Mittelfeldspielerin vom VfL Wolfsburg, die wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel geschont wird, sind es die ersten Sommerspiele. Olympische Anekdoten wie vom Treffen mit Basketball-Superstar Dirk Nowitzki im Deutschen Haus nach dem kleinen Finale in Peking schüren die Vorfreude noch. Ein Drittel des Aufgebots war schon bei der bislang letzten Olympia-Teilnahme vor acht Jahren dabei.

Vor dem ersten Duell mit Ghana überhaupt wird es auf dem Rasen in Paderborn noch eine Abschiedszeremonie geben - allerdings nicht für Neid, sondern für Nadine Keßler. Die Weltfußballerin von 2014, die im April wegen anhaltender schwerer Knieprobleme im Alter von nur 28 Jahren ihre Karriere beenden musste, wird offiziell verabschiedet. Doch auch Neid war sich am Ende nicht mehr ganz sicher, ob der Auftritt spurlos an ihr vorbeigehen würde: "Ich muss mal schauen, ob es nachher noch emotional wird."

msc/sid

Karriereende mit 28: Weltfußballerin Keßler hört auf