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Platinis Warnung an Kiew - Polen solidarisch

EURO 2012: Stadionproblematik - Bau-Unternehmer entlassen

Platinis Warnung an Kiew - Polen solidarisch

Wird die Arena rechtzeitig fertig? Die Stadionbaustelle in Kiew.

Wird die Arena rechtzeitig fertig? Die Stadionbaustelle in Kiew. imago

"Ich bin beunruhigt, aber immer noch zuversichtlich. In Lemberg geht der Bau des Stadions nicht voran. In Kiew denke ich, wird es klappen. Das muss es auch, denn die Exekutive der UEFA hat entschieden, dass die EM nicht in der Ukraine stattfinden kann, wenn es kein Stadion in der Hauptstadt gibt", sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union bei einer Pressekonferenz in Brüssel unmissverständlich.

Es gebe keinen Ersatzplan, sollten die beiden Spielorte ausfallen. Deutsche Spielstätten kommen also nicht in Frage. "Wir haben immer noch Vertrauen in die Ukrainer. Wenn nötig, spielen wir halt in den vier Stadien in Polen, die fertig sein werden, und nur in zweien in der Ukraine", hatte der Franzose kürzlich bei einem Besuch in Kiew erklärt.

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Die Stadien in Donezk und Charkow stehen pünktlich bereit.

Im April wolle Platini nochmals das EM-Co-Gastgeberland bereisen und schauen, ob es nach dem Regierungswechsel "politische Stabilität gibt". Es werde ernsthafte und offene Gespräche geben. "Vielleicht werde ich ein bisschen mit der Faust auf den Tisch hauen müssen. Wir können das Datum nicht ändern. Es wird die EURO 2012 sein und nicht 2014."

Polen zeigt sich solidarisch - Entlassung in Lemberg

In Polen glaubt man indes weiterhin an eine EM-Ausrichtung nach Plan: "Ich lehne das Szenario ab, wonach die EURO 2012 nur in Polen stattfinden soll", sagte der polnische Sportminister Adam Giersz am Dienstag. Er sei überzeugt, dass beide Länder das Turnier gemeinsam ausrichten würden. Weil die Ukraine allerdings unter "harten" Investitionsproblemen leide, sei es möglich, dass an den vier polnischen Standorten mehr Spiele als ursprünglich geplant stattfinden, so Giersz weiter.

Personelle Konsequenzen zogen Platinis Warnungen in der Ukraine nach sich: So wurde der Haupt-Bauunternehmer für das EM-Stadion in Lemberg entlassen - wegen zu langsamer Arbeit, wie der ukrainische Vize-Premierminister Boris Koleschnikow erläuterte. Gleichzeitig kündigte er an, dass ein internationales Konsortium aus ukrainischen, türkischen, kroatischen und mazedonischen Unternehmen mit dem Bau des Stadions beauftragt worden sei.