Freiburgs Trainer Christian Streich wechselte nach dem 0:1 beim FC St. Pauli zweimal: Klandt hütete anstelle von Schwolow das Tor, während Schuster im defensiven Mittelfeld Abrashi verdrängte.
Auf der anderen Seite hatte FCA-Coach Markus Weinzierl bereits vor der Partie zum Ausdruck gebracht, dass die Schwaben andere Prioritäten haben. "Der Pokal ist wichtig, aber die Liga ist wichtiger." Demnach überraschte es auch nicht, dass es im Vergleich zur 1:5-Klatsche in Dortmund fünf Änderungen gab: Janker, Hong, Ji, Caiuby und Matavz spielten anstelle von Feulner, Callsen-Bracker, Koo, Trochowski und Bobadilla.
Unabhängig von den zahlreichen Wechseln hatte Weinzierl das Ziel "Weiterkommen, am besten in 90 Minuten" ausgegeben. Und dem 40-Jährigen dürfte dann gefallen haben, was er zu sehen bekam. Augsburg ergriff vom Anpfiff weg die Initiative und erspielte sich klare Vorteile.
DFB-Pokal, 2. Runde, Mittwoch
Der FCA störte früh, machte die Räume sehr eng und legte ein ordentliches Tempo an den Tag. Die Freiburger kamen mit dieser Spielweise nicht zurecht und erlaubten sich vor allem in der ersten halben Stunde zahlreiche unnötige Ballverluste im Spielaufbau.
Das blieb nicht ohne Konsequenzen: In der 11. Minute fing Kohr einen schlampigen Pass ab und schickte Ji, der sich bedankte und aus 18 Metern flach ins rechte untere Eck vollendete. Kurz darauf hätte Frantz die Dinge aus Sicht des Sportclubs wieder gerade biegen können, doch er scheiterte per Kopf am Querbalken (14.). So blieben die Augsburger in Führung, wurden danach immer selbstbewusster und machten in einem mittlerweile durchaus abwechslungsreichen Spiel den gefälligeren Eindruck.
Die Breisgauer hatten in dieser Phase ihren anfänglichen Respekt jedoch abgelegt und drängten auf den Ausgleich: Die Chance dazu hatte Philipp, der allerdings am glänzend reagierenden Hitz scheiterte (24.). Unmittelbar danach folgte der nächste Nackenschlag für den SC, als Esswein unbehelligt über das halbe Feld laufen durfte und dann sehenswert aus 22 Metern zentraler Position ins linke untere Eck vollstreckte (25.).
Freiburg im Pech - Augsburg macht nach der Pause alles klar
Er musste gegen den FCA gleich mehrfach hinter sich greifen: Patrick Klandt. Getty Images / picture alliance
Es lief einfach nicht für den Zweitligisten. Zu allem Überfluss wurde dann auch noch ein Zerren von Janker an Günter im FCA-Strafraum von Schiedsrichter Christian Dingert, der gut stand, als nicht elfmeterwürdig bewertet (29.). Danach verflachte die Partie ein wenig, sodass sich am Halbzeitstand nichts mehr änderte.
Beide Mannschaften kamen aus personeller Sicht ziemlich verändert aus der Pause. Weinzierl brachte Altintop und Feulner für Baier und Max, Streich wechselte Abrashi und Kleindienst für Höfler und Philipp ein (46.). Spielerisch änderte sich jedoch nichts, vielmehr legten die Augsburger rasch nach: Matavz eroberte auf der rechten Seite den Ball und zog dann in den Sechzehner. Auf dem Weg dorthin narrte er drei Gegenspieler und hatte dann auch noch das Auge für Caiuby - 3:0 (49.).
Das war im Grunde das frühe K.o. für Freiburg. Der Zweitligist mühte sich danach zwar, agierte allerdings nicht mit letzter Konsequenz. Augsburg hatte daher keine große Mühe, den eigenen Vorsprung zu verwalten. Folglich verflachte die Begegnung zusehends und hatte bis auf einige Fouls und paar Halbchancen nicht mehr viel zu bieten.
Am Ende war es der erhoffte Befreiungsschlag des Tabellenletzten der Bundesliga, der damit Selbstvertraue für das anstehende Ligaspiel gegen Mainz am Samstag (15.30 Uhr) tankte. Tags darauf erwartet der SC Freiburg die Braunschweiger Eintracht (13.30 Uhr).