Brasiliens Coach Luis Felipe Scolari verzichtete nach dem 2:1 gegen Uruguay im Halbfinale auf Änderungen an seiner bislang von Turnierbeginn an eingespielten Mannschaft.
Anders dagegen Vicente del Bosque bei Welt- und Europameister Spanien: Der Cheftrainer ersetzte nach dem 7:6-Erfolg im Elfmeterschießen im Halbfinale gegen Italien im offensiven Mittelfeld Silva durch Juan Mata.
Brasilien erwischte einen Traumstart. Nach Hereingabe von Hulk kam der Ball im Fünfmeterraum irgendwie von Neymar und der Hand von Arbeloa zu Fred, der - halb auf dem Bauch liegend - artistisch einschoss (2.). Auch danach blieben die Südamerikaner zunächst das auffälligere Team, das den spanischen Kombinationsfluss schon tief in der gegnerischen Hälfte mit mehreren attackierenden Spielern empfindlich störte. Noch in der Anfangsphase verpasste Oscar das 2:0 mit einem Flachschuss nur knapp (8.).
Confed-Cup, Spiel um Platz 3
Gegen den überrascht wirkenden Welt- und Europameister blieb Brasilien zunächst weiter am Drücker. Paulinho erwischte Casillas mit einem listigen Heber beinahe auf dem falschen Fuß (13.). Wenig später hatte Arbeloa, der Neymar als letzter Mann im Mittelkreis festgehalten hatte, Glück, dass der niederländische Referee Björn Kuipers dem Rechtsverteidiger nur die Gelbe Karte zeigte (16.). Es dauerte bis zur 20. Minute, bis Spanien durch Iniesta, dessen Distanzschuss aber keine echte Gefahr für Julio Cesar war, eine erste kleinere Gelegenheit hatte.
Nur mühsam konnte sich die Del-Bosque-Elf danach ein wenig befreien. Doch Brasilien präsentierte sich im Offensivspiel weiterhin effektiver. Hulk zielte nach einem Freistoß mit einem wuchtigen Schuss ein paar Meter über das Tor (30.). Dann scheiterte Fred, perfekt bedient von Neymar, im Strafraum freistehend an Casillas (32.).
Beinahe hätte sich die ein wenig mangelhafte brasilianische Chancenverwertung vor der Halbzeit noch gerächt. Doch Pedro, der Julio Cesar in der 41. Minute bereits überwunden hatte, blieb das 1:1 versagt, weil David Luiz in letzter Sekunde noch vor der Torlinie rettete. Stattdessen gelang Brasilien kurz darauf das durchaus verdiente 2:0: Nach brillanter Kombination mit Oscar drosch Neymar den Ball aus halblinker Position wuchtig unter die Querlatte (44.).
Piqué sieht Rot - Sergio Ramos verschießt
Rot-Sünder: Gerard Piqué wird von Björn Kuipers nach Foul an Neymar des Feldes verwiesen. Getty Images
Nach Wiederbeginn brachte Vicente del Bosque Azpilicueta für den bereits verwarnten Arbeloa. Doch es dauerte wieder nur wenige Minuten, bis Brasilien ein Treffer gelang: Hulks Pass landete halblinks bei Fred, der mit einem trockenen Flachschuss seinen zweiten Treffer des Abends markierte. Casillas konnte nur noch abfälschen (47.). Keine zehn Minuten später bot sich Sergio Ramos vom Elfmeterpunkt die große Chance zum Anschlusstreffer. Doch der Abwehrspieler zielte knapp links neben das Tor (55.). Marcelo hatte den für Mata zuvor eingewechselten Jesus Navas zu Fall gebracht.
Obwohl die Spanier dann früh ihr komplettes Wechselkontigent ausschöpften - Villa ersetzte den wirkungslosen Fernando Torres - änderte sich am Spielgeschehen wenig. Brasilien lauerte nach Balleroberung weiterhin auf schnelle Vorstöße, verstand es aber auch, die Spanier mit aufmerksamen Defensivspiel wenig Räume zu geben. Noch bitterer wurde es für die Iberer in der 68. Minute. Piqué, der den leichtfüßig vorbeiziehenden Neymar rustikal zu Fall brachte, wurde von Björn Kuipers des Feldes verwiesen.
In der Schlussphase gaben sich die Spanier zwar nicht auf. Doch Julio Cesar vereitelte zwei gute Schusschancen von Pedro (81.) und Villa (86.) mit gekonnten Paraden. Und so konnten die Brasilianer am Ende ungefährdet ihren dritten Confed-Cup-Titel in Serie feiern.