Vor dem südamerikanischen Halbfinale wechselte Brasiliens Coach Luiz Felipe Scolari einmal: Paulinho, der zuletzt wegen Knöchelproblemen pausiert hatte, ersetzte Hernanes. Auf Dante, der beim 4:2 gegen Italien in der 33. Minute aufs Spielfeld gekommen war und gleich sein erstes Tor für die Nationalmannschaft erzielt hatte, wartete erneut die Bank.
So erging es auch den kompletten elf Mann, die Tahiti 8:0 geschlagen hatten. Uruguays Trainer Oscar Tabarez schickte stattdessen exakt die Formation auf den Platz, die im 2. Gruppenspiel gegen Nigeria 2:1 gewonnen hatte.
Julio Cesar hält grandios gegen Forlan vom Punkt
Die ersten zehn Minuten plätscherten ohne gefährliche Torraumszenen dahin. Stattdessen fabrizierten beide Teams ungewöhnlich viele Fehlpässe. Nach 13 Minuten machte es dann erstmals Schiedsrichter Enrique Roberto Osses Zencovich durch seinen Elfmeterpfiff spannend. David Luiz riss nach einer Ecke den "Celeste"-Kapitän Lugano zu Boden. Forlan trat an, doch parierte Julio Cesar den Rechtsschuss glänzend. So blieb es beim 0:0.
Zunächst schien es, als würde dieser Schock die Brasilianer aus ihrer Unkonzentriertheit wachrütteln. Oscar gab aus 25 Meter einen ersten Warnschuss ab (17.). Doch dabei blieb es dann auch schon wieder, erneut prägten Fehlpässe das Bild. Die erste Torchance der Gastgeber sahen die Fans erst nach 28 Minuten: Hulks Schuss geriet jedoch zu unplaziert links über den Kasten. Nur zwei Minuten später sauste ein Forlan-Versuch knapp über die Latte (30.). Uruguay spielte nun engagierter, ohne jedoch weitere Akzente in der Offensive setzen zu können.
Kongeniales Duo auf Seiten der Gastgeber
Künstler und Vollstrecker: Neymar seinem bereitete für Sturmpartner Fred das 1:0 vor. Getty Images
Das übernahm auf der Gegenseite Fred. Nach einem öffnenden Pass von Paulinho, zeigte Neymar auf dem linken Flügel seine ganze Klasse. Der zukünftige Barca-Angreifer nahm den Ball mit der Brust mit, sodass Schlussmann Muslera die Kugel lediglich auf Fred ablenken konnte. Der Stürmer musste nur noch einnetzen - 1:0 (41.). So gingen die "Urus" mit einem Rückstand im Gepäck in die Pause.
Der zweite Durchgang begann gleich mit einem Paukenschlag, den sich die Brasilianer selbst einbrockten. Nach 48 Minuten hatte die Scolari-Elf anscheinend den Anpfiff noch nicht bemerkt, die Abwehrreihe schlief im Kollektiv. Nach Fehlern von David Luiz und Thiago Silva schob Cavani trocken zum Ausgleich ein. Danach brauchten die Hausherren ein wenig Zeit, um diesen Schock zu verdauen, ehe sie durch Hulk (57.), Fred (68.) und Neymar (69.) gute Chancen vergaben. Die Kondition der "Celeste" nahm zusehends ab, trotzdem blieb Uruguay durch Cavani stets gefährlich (79.).
Confed-Cup
In der 86. Minute fiel dann das ersehnte Tor: Neymar zirkelte von links eine Ecke lang auf den rechten Pfosten. Muslera kam nicht heraus aus seinem Kasten und musste so untätig zusehen, wie Paulinho frei einköpfte. Das sollte der entscheidende Punch gewesen sein. Die "Urus" kamen nicht mehr zurück. Damit steht nun Brasilien im Endspiel dieses Confed-Cups. Der Gegner wird morgen zwischen Spanien und Italien ermittelt.
Das Finale der "Mini-WM" steigt am Sonntag (24 Uhr, LIVE! bei kicker.de). Das Spiel um Platz drei findet bereits um 18 Uhr statt.