Champions League

Das Hoffen auf "Heldentaten"

Kuranyi in der Pflicht - Pander fraglich

Das Hoffen auf "Heldentaten"

Kevin Kuranyi

Hoch das Bein: Schalkes Stürmer Kevin Kuranyi ist gegen Barça in der Pflicht. imago

Bei der letzten richtigen Einheit vor dem Showdown im Camp Nou klärten sich zwei von drei offenen Personalfragen. Die angeschlagenen Defensivspieler Heiko Westermann und Mladen Krstajic konnten das volle Trainingsprogramm mitmachen. Westermann hatte sich am Samstag in der Liga gegen Rostock einen Schlag auf den Knöchel eingefangen, so dass das Gelenk dick anschwoll. Am Dienstagabend klang der deutsche Neu-Nationalspieler ziemlich optimistisch. "Das sieht gut aus. Der Knöchel ist zwar noch leicht geschwollen, aber das dürfte kein Problem sein." Da auch der routinierte Serbe Krstajic seine Knieprobleme überwunden hat, läuft dieselbe Abwehrreihe auf, die auch das Hinspiel bestritt: Nämlich mit Rafinha und Westermann auf den Außenverteidigerposten und mit Bordon und Krstajic in der Abwehrzentrale.

Im Mittelfeld kann Schalkes Trainer Mirko Slomka einen neuen Mann gegenüber dem Hinspiel begrüßen und hat doch noch ein größeres Fragezeichen auf dem Zettel. Christian Pander konnte wegen seinen Adduktorenproblemen nur eine lockere Laufeinheit absolvieren, der Einsatz des Linksfußes entscheidet sich erst kurzfristig. Dabei wäre das Mitwirken des Nationalspielers, der auf der linken Mittelfeldseite eingeplant ist, ziemlich wichtig, denn gerade seine Freistoße und Freistoßflanken sind eine Waffe, auf die Slomka setzt.

Sollte Pander passen müssen, steht als erste Alternative der Georgier Levan Kobiashvili zur Verfügung. Es wäre die defensivste Variante, denn die weiteren Kandidaten sind die wesentlich offensiver ausgerichteten Vicente Sanchez oder Albert Streit. Der Ex-Frankfurter stand am Samstag gegen den FC Hansa erstmals in der Startelf der "Königsblauen", käme er zum Einsatz, wäre es für den 28-Jährigen das Debüt in der "Königsklasse".

Schalkes Viertelfinale

Neu in die Mannschaft rutscht dagegen Jermaine Jones, der im Hinspiel Gelb-gesperrt war und zusammen mit Fabian Ernst als Doppel-Sechs vor der Abwehrreihe fungiert. Halil Altintop gibt den etwas hängenden Stürmer und Kevin Kuranyi spielt in vorderster Front. Freilich steht der zuletzt kriselnde Angreifer bei den Schalkern im Blickpunkt, oder vielmehr auf dem Prüfstand. Denn dem 26-Jährige weht bei den "Knappen" der Wind ordentlich ins Gesicht. Intern muckt Sören Larsen auf, der zwar gegen Rostock Kuranyi verdrängte, aber gerne durchgespielt hätte. In einer internen Aussprache klärte Slomka die Stürmer-Rangfolge, und in der steht Kuranyi auf der Pole Position.

"Es ist immer eine schwierige Situation, wenn dich die eigenen Fans auspfeifen. Das ist nicht das erste Mal für mich auf Schalke so."

Kevin Kuranyi über sein verletztes Seelenleben

Was auch für Unmut bei den Fans sorgt, die den noch immer torgefährlichsten Schalker bei jeder misslungenen Aktion auspfeifen. "Es ist immer eine schwierige Situation, wenn dich die eigenen Fans auspfeifen. Das ist nicht das erste Mal für mich auf Schalke so", gibt Kuranyi einen Einblick in sein verletztes Seelenleben.

Nachdem die Schalker die Katalanen am Sonntagabend im Ligaspiel gegen den FC Getafe (0:0) nochmals von einem Scout beobachten ließen, sah sich Trainer Slomka in seinen bisherigen Analysen bestätigt. "Wir müssen in Barcelona von Anfang an offensiver und druckvoller agieren", weiß der Coach um die prinzipiellen Defensivschwächen der Rijkaard-Elf.

Mirko Slomka beim Abschlusstraining

Nur nicht platt machen lassen: Mirko Slomka beim Abschlusstraining im Camp Nou. imago

Übrigens fordert Slomka von seinen Spielern beim Champions-League-Sieger von 2006 kein "Wunder". Das Wort gefällt dem 40-Jährigen nicht. Vielmehr verlangt er "Heldentaten" von seiner Mannschaft. Kuranyi würde eine solche mitten zurück in die Herzen der Fans schießen.

Rakitic vor Comeback in Bremen

Themenwechsel: Während des Aufenthalts in Barcelona absolvierte Ivan Rakitic eifrig individuelles Training. Dies verlief so vielversprechend, dass der Mittelfeldspieler nach seiner Bänderverletzung im linken Sprunggelenk möglicherweise sein Comeback im Ligaspiel am kommenden Samstag in Bremen feiern könnte.