Champions League

Bayers Duell mit dem Gegenentwurf

Werkself reist mit 21 Profis, wieder ohne Jedvaj und Hilbert

Bayers Duell mit dem Gegenentwurf

Nimmt Monaco nicht auf die leichte Schulter: Roger Schmidt.

Nimmt Monaco nicht auf die leichte Schulter: Roger Schmidt. picture alliance

Die Ausgangslage ist eher unangenehm. Nach dem unnötigen Auftakt-Unentschieden gegen ZSKA Moskau steht Bayer 04 beim AS Monaco schon am 2. Spieltag der Gruppe E unter Zugzwang. Eine frühzeitige Qualifikation fürs Achtelfinale ist in Leverkusen kein Thema mehr. Stand jetzt wäre man froh, das Rennen in der ausgeglichenen Gruppe bis zum letzten Gruppenspiel offen zu halten, wie Roger Schmidt vor dem Abflug erklärte: "Wenn es am Ende so wäre, dass wir am letzten Spieltag zuhause gegen Monaco alles in der eigenen Hand hätten, wäre das gut. Dass wir nach drei oder vier Spieltagen durch sein wären, ist unwahrscheinlich."

Unangenehm wird die Partie auch aufgrund des Gegners. Der in seiner Grundausrichtung laut Schmidt eher als Gegenentwurf von Bayer 04 daherkommt. "Was sie auszeichnet ist, dass sie sehr, sehr wenig riskieren und Geduld haben, sehr abgeklärt spielen", analysiert der Trainer den Gegner, mit dem Bayer vor zwei Jahren unliebsame Erfahrungen gemacht hat. "Die beiden Spiele gegen uns waren gute Beispiele, als wir das Spiel im Griff hatten, sehr viele Chancen hatten, die wir leider nicht verwertet haben. Und Monaco hat uns mit jeweils einem guten Angriff zweimal 1:0 geschlagen."

Champions League - Vorrunde, 2. Spieltag
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Champions League - Tabelle - Gruppe E
Pl. Verein Punkte
1
AS Monaco AS Monaco
4
2
Tottenham Hotspur Tottenham Hotspur
3
3
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
2

Die Mannschaft gewinnt an Form

Roger Schmidt

Eine gewisse Kühle fehlt Bayer 04 in dieser Saison bislang. Eigene Chance werden leichtfertig vergeben, solche für den Gegner zu einfach zugelassen. Und kaum ein Spiel wird über 90 Minuten konstant gut bestritten. Den Auftritt beim 3:2-Erfolg in Mainz belegte mit einer extrem schwachen ersten und einer folgenden starken zweiten Hälfte in krasser Form die unterschiedlichen Gesichter, die Bayer 04 zeigt. In Monaco muss Bayer 04 über die komplette Spielzeit auf hohem Niveau agieren. "Es geht darum, sich weiterzuentwickeln, die Mannschaft gewinnt an Form", sagt Schmidt zur fehlenden Stabilität im Spiel.

Wer für diese sorgen kann, ist noch nicht endgültig geklärt. So hat Schmidt gleich 21 Akteure mit auf die Reise genommen. Hintergrund: Kevin Kampl ging ebenso am Samstag krank ist Spiel wie der erkältete Jonathan Tah. Zudem gibt Schmidt bei zwei angeschlagenen Akteuren keine endgültige Entwarnung: "Bei Lars Bender und Hakan Calhanoglu sieht es gut aus, aber nicht so, dass wir hundertprozentig sagen können, dass sie morgen spielen können."

Zwei gestandene Akteure durften dennoch den Trip in den Süden nicht mit angetreten: Weder der kroatische Nationalverteidiger Tin Jedvaj noch Roberto Hilbert, lange von Schmidt gelobte Stammkraft rechts hinten, gehören zur Reisegruppe. Dafür ist wie schon in Mainz Danny da Costa als Ersatzmann für die rechte Außenverteidigerposition dabei. Ein deutliches Zeichen für das nichtnominierte Duo.

Stephan von Nocks