Champions League

Champions-League-Reform: Ab 2018 vier Bundesligisten in der CL-Gruppenphase

Qualifikation für Vierten der Top-Vier-Ligen fällt weg

Ab 2018 vier Bundesligisten in der CL-Gruppenphase!

Die UEFA stärkt die Topligen im Kampf um ihn: den Champions-League-Pokal.

Die UEFA stärkt die Topligen im Kampf um ihn: den Champions-League-Pokal. picture alliance

Nach dem neuen Modell, das die UEFA am Freitag in Monaco beschloss, hätte sich Borussia Mönchengladbach ein paar Nerven sparen können: Ab 2018/19 müssen die vier stärksten Ligen Europas nicht mehr in die Qualifikation für die Champions League. Vier Startplätze in der Gruppenphase sind dann garantiert.

Stand jetzt betrifft das neben der Bundesliga Spanien, England und Italien. Statt zwei festen Startern in der Gruppenphase und einem in der Qualifikation hätte die Serie A damit auf einen Schlag vier Klubs in der Gruppenphase. Frankreich, derzeit Fünfter der Fünfjahreswertung, hat einen deutlichen Rückstand auf Italien. Deutschland ist hinter Spanien Zweiter.

"Wir hatten bei der Reform ein Ziel: Auf der einen Seite den Traum für die Kleinen erhalten und auf der anderen Seite den Weg der Champions sicherzustellen", sagte UEFA-Interimsgeneralsekretär Theodore Theodoridis am Freitag in Monaco.

Ich begrüße die UEFA-Entscheidung. Sie reflektiert eine seriöse und faire Lösung für den europäischen Klub-Fußball.

Karl-Heinz Rummenigge

Auch wenn der Qualifikationsmodus - mit einem Meister-Weg und einem Liga-Weg - ansonsten erhalten bleibt, ist klar: Meister und Klubs aus kleineren Ligen haben es nun viel schwerer, einen Platz in der Champions League zu ergattern. 16 der 32 Startplätze sind an die vier besten Ligen vergeben, bisher waren es elf (plus maximal vier über die Qualifikation). Das bedeutet: Konnten sich bislang zehn Mannschaften über die Play-offs für die Gruppenphase qualifizieren, sind es ab 2018 nur noch sechs. Die Nationen, die in der Fünfjahreswertung die Plätze elf und zwölf belegen (aktuell Tschechien und Schweiz), haben künftig gar keinen festen Startplatz mehr.

"Ich begrüße die UEFA-Entscheidung. Sie reflektiert eine seriöse und faire Lösung für den europäischen Klub-Fußball", reagierte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, der als Vorsitzender der European Club Association (ECA) maßgeblich auf einen neuen, die großen Vereine begünstigenden Modus gedrängt hatte. "Ich bin besonders erfreut über den Fakt, dass die europäische Fußball-Gemeinschaft vereint bleibt und nach vorne schreitet."

Immerhin: Ein ebenfalls diskutiertes Wildcard-System , das Topklubs den Zugang zur lukrativen Gruppenphase garantieren würde, "ist derzeit kein Thema", so Theodoridis.

UEFA verändert Geldverteilung zugunsten der Topklubs

Die UEFA kündigte außerdem an, ab 2018 "bedeutend" mehr Geld an die Teams in Champions und Europa League auszuschütten. Dabei sollen die sportlichen Leistungen stärker berücksichtigt werden, der Anteil aus dem sogenannten Market Pool für alle Vereine aus einem Land wird reduziert. Auch der für Auslosungssetzlisten maßgebliche UEFA-Koeffizient eines jeden Klubs wird künftig vom Koeffizienten der Liga abgekoppelt - das begünstigt die Topklubs. Die individuelle Leistung wird damit mehr ins Gewicht fallen. Beides kommt den Topklubs entgegen.

jpe/dpa

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