Champions League

Ibrahimovic kritisiert "schlechten Verlierer" Blanc

Schwede kritisiert fragwürdige taktische Ausrichtung

Ibrahimovic kritisiert "schlechten Verlierer" Blanc

Wirkte bereits nach dem 0:1 mehr als bedient: PSG-Superstar Zlatan Ibrahimovic (l., mit Lucas Moura).

Wirkte bereits nach dem 0:1 mehr als bedient: PSG-Superstar Zlatan Ibrahimovic (l., mit Lucas Moura). Getty Images

Bereits als die Aufstellungen eintrudelten, rieb sich so mancher PSG-Fan verwundert die Augen. Statt wie gewohnt im 4-3-3-System (so auch im Hinspiel) zu agieren, vertraute Trainer Blanc beim Gastspiel in Manchester auf ein 3-5-2. Mit fatalen Folgen: Defensive Stabilität ging den Franzosen komplett ab, teils unglaubliche Fehler im Aufbauspiel machten City das Leben leicht. Blanc habe schlichtweg "alles falsch gemacht", schrieb die französische Zeitung "L'Equipe". Den größten Fehler hatte Wortführer Ibrahimovic schnell ausgemacht: "In der ersten Halbzeit haben wir in einem System gespielt, das wir noch nie ausprobiert hatten", übte "Ibra" harsche Kritik an den Taktik-Künsten von Coach Blanc im Interview mit "Canal+".

Wie er die Partie wahrgenommen hatte? "Es lief so, wie es lief", gab der Schwede sichtlich genervt zu Protokoll: "Wir sind eigentlich eine bessere Mannschaft, aber wir haben heute Abend verloren und wir hatten zu Hause 2:2 gespielt, daher alles Gute an Manchester City." Durch das erneute Scheitern in der Königsklasse bleibt das Werk von Ibrahimovic weiter unvollendet. Eine Vielzahl nationaler Titel heimste er in den Niederlanden, Italien, Spanien und Frankreich ein, auf den ersehnten ersten Champions-League-Triumph muss das Kraftpaket aber weiter warten. Der Wirbel abseits des Platzes tat wohl sein Übriges zur Gemütslage des Schweden .

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"In beiden Spielen unsere Grenzen aufgezeigt bekommen"

Bescherte City das erste CL-Halbfinale der Vereinsgeschichte: Kevin De Bruyne.

Bescherte City das erste CL-Halbfinale der Vereinsgeschichte: Kevin De Bruyne. Getty Images

Blanc bezog im Nachgang auch selbst Stellung, nahm die Verantwortung auf sich. "Wir haben in beiden Spielen unsere Grenzen aufgezeigt bekommen, sowohl taktisch als auch technisch", so die knallharte Analyse des 50-Jährigen: "Wir waren in beiden Aufeinandertreffen einfach nicht effizient genug." Im Rückspiel, in dem der ehemalige Wolfsburger Kevin De Bruyne als einziger den deutschen Schlussmann Kevin Trapp erfolgreich überwand , hatte Paris noch Glück, dass City eine Vielzahl an Chancen liegen ließ (Aguero verschoss gar einen Elfmeter).

Blanc will bleiben - darf er auch?

Nichtsdestotrotz besiegelte die 0:1-Niederlage auf der Insel das vierte Scheitern in Serie im Viertelfinale der Königsklasse. Eine niederschmetternde Bilanz: Immerhin wartet Paris seit 21 Jahren auf eine Rückkehr unter die besten vier Mannschaften in Europa. Dass PSG die französische Meisterschaft mit aktuell unglaublichen 28 Zählern Vorsprung anführt, interessiert da wenig. Das gilt wohl vor allem für die katarischen Geldgeber, die Erfolg einzig über internationale Titel und Renommee definieren.

Manchester ist der Gast-Klub, eingeladen zur Party von Barcelona, Real Madrid und Bayern München.

Laurent Blanc nach dem Viertelfinal-Aus

Ans Aufhören dachte Blanc nach dem erneuten CL-Aus zumindest nicht: "Ich haue nicht ab." Bleibt allerdings die Frage, wie die Klubbosse den verpassten Sprung ins Halbfinale gegen einen (im Vergleich mit den verbliebenen Teams in der Königsklasse) durchaus machbaren Gegner bewerten. Blanc selbst rundete den dürftigen Auftritt mit einer hochnäsigen Aussage ab, die ihn auf der Insel als "schlechten Verlierer" dastehen ließ: "Manchester ist der Gast-Klub, eingeladen zur Party von Barcelona, Real Madrid und Bayern München." Nur Paris, das wartete einmal mehr vergeblich auf seine Einladung.

msc