Hintergrund der Klage: Karlsson hatte der Lokalzeitung "NWT" gesagt, Ibrahimovics Zunahme an Muskelmasse während seiner Zeit bei Juventus Turin (2004 bis 2006) könnte nur darauf zurückzuführen sein, dass er gedopt habe. "Zlatan hat zehn Kilo in sechs Monaten zugenommen während seiner Zeit bei Juventus. Ich denke, dass es Doping war - so scheint es mir. Ich bin davon überzeugt", wurde Karlsson von einer schwedischen Nachrichtenagentur zitiert. Laut Ibrahimovics Anwälten hatte Karlsson dafür aber keine Beweise. In seiner Karriere, die immerhin noch vor der Jahrtausendwende startete (1999), wurde "Ibra" noch nie positiv auf Doping getestet.
72 Seiten starke Gerichtsdokumente
Die 72 Seiten starken Gerichtsdokumente enthalten unter anderem Kopien von Artikeln aus Schweden und dem Ausland, dabei auch Verweise auf Klickzahlen im Internet. Diese sollen belegen, dass Ibrahimovic durch die Aussagen "erheblichen wirtschaftlichen Schaden" erleiden könnte - etwa, indem er Sponsorengelder verliere, so seine Anwälte.
Er hatte ein Leben, bevor er diese Aussage gemacht hat, und er wird ein anderes Leben danach haben.
Ibrahimovics Agent Mino Raiola
Ein Termin für die Anhörung war am Dienstag noch nicht festgesetzt worden. Als Zeugen sollen aber Ibrahimovic selbst und der Reporter gehört werden, der den ursprünglichen Artikel in der Zeitung "NWT" geschrieben hatte. Sollte er verurteilt werden, solle Karlsson die Prozesskosten tragen, hieß es.
Aber - und das der entscheidende Punkt - auf möglichen Schadensersatz will Ibrahimovic verzichten. Es geht dem schwedischen Ausnahmekönner um etwas anderes, wie sein Agent Mino Raiola unlängst bestätigte. "Dieser Mann hat einen schweren Fehler gemacht. Er hatte ein Leben, bevor er diese Aussage gemacht hat, und er wird ein anderes Leben danach haben." Für die Aussagen hatte sich der Ex-Leichtathletiktrainer zwar bereits entschuldigt, ungeschoren will ihn Ibrahimovic deswegen aber nicht davonkommen lassen.
