Champions League

Schürrle: "PSG ist das Verteidigen nicht gewohnt"

Chelsea hofft auf Eto'o - Cavani vertritt Ibrahimovic

Schürrle: "PSG ist das Verteidigen nicht gewohnt"

"So müssen wir auch im Rückspiel agieren", sagt André Schürrle über das 1:3 in Paris, jedoch nur über Hälfte eins.

"So müssen wir auch im Rückspiel agieren", sagt André Schürrle über das 1:3 in Paris, jedoch nur über Hälfte eins. Getty Images

"Er ist 32, vielleicht 35, wer weiß?", sagte José Mourinho Ende Februar in einem heimlich mitgeschnittenen Privatgespräch über jenen Mann, in den er am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) all seine Hoffnungen steckt: Samuel Eto'o, inzwischen 33 Jahre alt, gilt trotz zweieinhalbwöchiger Pause als derjenige Angreifer der Blues, der derzeit so etwas wie eine Form vorweisen kann.

Am Montag betrat der Kameruner erstmals nach seiner Oberschenkelzerrung wieder den Trainingsplatz und stellte damit ein Comeback im Viertelfinalrückspiel gegen Paris St. Germain in Aussicht, auch wenn er nur abseits der Mannschaft seine Übungen machte. Obwohl Mourinho vorsorglich auch dem kriselnden Fernando Torres das Vertrauen auszusprechen versuchte ("Er wird mit 30 Jahren keine neuen Qualitäten zeigen, aber wir glauben, dass er noch was geben kann"), ist gewiss: Der Portugiese würde dem Spanier einen halbwegs fitten Eto'o ohne zu zögern vorziehen, wie alt dieser auch sein mag.

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Eto'o traf elfmal in dieser Saison - und zwar immer zuhause

Wie sehr "The Special One" Torres im Ernstfall "vertraut", hatte er schließlich schon in Paris bewiesen, als er lieber André Schürrle die für ihn ungewohnte Rolle als "falsche Neun" bekleiden ließ als Torres beginnen zu lassen. Zwar kann auch Eto'o nur elf Saisontore in 31 Pflichtspielen vorweisen (Torres: neun in 34), drei davon erzielte er aber in seinen letzten drei Auftritten - und alle elf an der Stamford Bridge.

An der Stamford Bridge sind wir eine andere Mannschaft.

André Schürrle

Der Heimvorteil soll unabhängig von Eto'o greifen. Seit acht Spielen steht vor eigenem Publikum die Null, und dass Mourinho keinen seiner inzwischen 77 Heimauftritte als Chelsea-Coach in der Liga verloren hat, ist allseits bekannt. "An der Stamford Bridge sind wir eine andere Mannschaft", ist auch Schürrle schon aufgefallen. "Es wird schwer, aber nicht unmöglich."

Indizien dafür sammelte der deutsche Nationalspieler ausgerechnet im Hinspiel, allerdings nur in der ersten Halbzeit, als Chelsea in der Tat einige Chancen - samt Pfostenschuss - verzeichnete. "Sie sind das Verteidigen nicht gewohnt", sagte Schürrle hinterher über PSG. "In der französischen Liga haben sie immer den Ball. In der ersten Hälfte hatten ihn aber wir. Das war schwer für sie, wir hatten viel Platz. So müssen wir auch im Rückspiel agieren."

Ob Schürrle in der offensiven Dreierreihe beginnen darf, ist nicht sicher, aber wahrscheinlich. Ein Platz ist für Eden Hazard reserviert, auch Oscar wird wohl beginnen. Vermutlich muss Willian Schürrle Platz machen, der sich zuletzt festgespielt zu haben schien. Daran ändert auch die leichte Blessur nichts, die Schürrle beim 3:0 gegen Stoke am Samstag davontrug. "Ich glaube, er wird spielen können", mutmaßte Mourinho nach Schlusspfiff. Sicher fehlen wird dem Portugiesen, der noch nie in einem CL-Viertelfinale scheiterte, neben den nicht spielberechtigten Winterneuzugängen Nemanja Matic und Mohamed Salah der gelbgesperrte Ramires.

Blanc setzt auf drei Spitzen und Lucas' "Feuer"

Sein Gegenüber Laurent Blanc muss ein ganz anderes Kaliber ersetzen, Zlatan Ibrahimovic fällt mit seiner Oberschenkelverletzung, zugezogen im Hinspiel , wochenlang aus. Das 3:0, das eine bessere B-Elf gegen Reims am Wochenende in der Liga herausschoss, lieferte keine gesicherten Kenntnisse darüber, wie PSG ohne den Superstar zurechtkommt.

Wer spielt? Wer fehlt?

Fest steht nur, dass Blanc an seiner Drei-Stürmer-Ausrichtung nichts ändern wird. "Unsere Philosophie und unsere Taktik werden wir nicht ändern", kündigte "Le President" an. Edinson Cavani wird in London das Sturmzentrum übernehmen, flankiert von Ezequiel Lavezzi und dem 21-jährigen Lucas Moura. Auf dessen Schnelligkeit setzt Blanc im Besonderen. "Lucas hat Feuer in den Beinen", sagt der Fußballlehrer, verbunden mit einer eindringlichen Warnung: "Aber manchmal schläft er auf dem Platz."

"Wir haben gezeigt, dass wir auch ohne Zlatan gewinnen können", behauptete der Brasilianer selbst in aller Gelassenheit. "Und wir werden auch in London bestehen." Dann wäre es fürwahr die "besondere Nacht", die Mourinho für Dienstag verspricht. Nur eben eine besonders dunkle.