Juve-Coach Massimiliano Allegri veränderte seine Startelf im Vergleich zum bitteren 1:2 in Neapel , der bereits dritten Niederlage nach sechs Spieltagen in der Serie A, auf vier Positionen: Padoin, Lemina, Zaza und Pereyra wurden von Barzagli, Cuadrado, Morata und Ex-Madrilene Khedira ersetzt. Für den deutschen Weltmeister bedeutete dies nach erlittenem Muskelfaserriss das Startelf-Debüt für die Alte Dame, der ansonsten unter anderem Mandzukic (Oberschenkel), Marchisio (Oberschenkel), Caceres (intern nach Alkoholfahrt gesperrt) und Lichtsteiner (Kopf) fehlten.
Sevillas Trainer Unai Emery tauschte nach dem ersten Dreier in der Primera Division, dem 3:2 gegen Rayo Vallecano , auf lediglich einer Stelle: Konoplyanka startete für Iborra (Bank). Verzichten mussten die Andalusier wie der Gegner auf eine Reihe von guten Spielern: Torwart Beto, Pareja, Banega, Escudero (alle Knie), Carrico, Kakuta, Rami (alle Oberschenkel), Llorente und Vitolo (beide Muskelverletzungen).
Die Marschrichtung war für beide Klubs klar: Den Dreier an Spieltag eins ( Juve 2:1 bei Manchester City , Sevilla 3:0 gegen Gladbach ) mit einem weiteren vergolden.
Cuadrado hebelt Krohn-Dehli und Tremoulinas aus
Von Beginn an kam Juventus diesem Ziel direkt näher, denn die Bianconeri erwischten einen starken Start und schnürten Sevilla von Beginn an hinten ein. Erste Torchancen inklusive: Pogba per Direktschuss (2.), Cuadrados Antritt sowie scharfer Querpass Richtung Dybala (3.), Barzaglis abgeblockter Versuch (8.) und Hernanes' Distanzknaller (10.) verfehlten ihr Ziel allerdings. Das ging so oder so ähnlich weiter - die Torschussbilanz nach 25 Minuten: 9:0 für Juve. Gerade Cuadrado, der auffälligste Akteur in der Anfangsphase, narrte die Hinterreihen der Gäste, allen voran die Gegenspieler Krohn-Dehli und Tremoulinas, regelmäßig.
Morata gelingt das Hochverdiente
Der 2. Spieltag
Auch in der Schlussphase der ersten 45 Minuten blieb das Bild gleich: Juventus Turin, der amtierende italienische Meister und Champions-League-Finalist von 2015, hatte defensiv alles unter Kontrolle und griff immer wieder beherzt an. Doch eine Großchance fehlte noch. Eine Annäherung dahingehend gab es in Minute 36: Über die linke Seite brach Khedira zur Grundlinie durch und bediente Dybala, der im Fallen aber keinen effektiven Schuss mehr setzen konnte. Ein paar Minuten später sollte sie dann gelingen, die längst überfällige Führung für die Alte Dame: Cuadrado legte an der rechten Grundlinie für Barzagli ab. Die Flanke des früheren Wolfsburgers fand im Zentrum Morata, der mit seinem präzisen Kopfball ins rechte Eck Torwart Rico keinerlei Chance ließ - 1:0 (41.).
Khedira bleibt, Dybala scheitert
Der zweite Durchgang begann ohne personelle Wechsel, was auch bedeutete: Khedira, der bis dato ein grundsolides Spiel ablieferte und sich ab und an klug mit nach vorne einschaltete, durfte weiterhin mitwirken. Eine andere Erkenntnis tat sich in den ersten, insgesamt überschaubaren Minuten, auch auf: Sevilla zeigte vor Dribbelkünstler Cuadrado höchsten Respekt, der Kolumbianer wurde nur noch gestellt und nicht mehr forsch attackiert.
Stichwort Attacke: Dybala wurde in der 51. Minute mit einem Schnittstellenpass im Strafraum bedient, der 21-Jährige konnte Torwart Rico mit seinem Schuss mit der Pike aber nicht überwinden. Genauso wenig wie erneut Dybala mit zwei Aktionen wenig später - einem direkten Freistoß und einem Schussversuch nach starkem Evra-Querpass (63. und 65.).
Zaza macht den Deckel drauf
Alles klar: Giorgio Chiellini (2.v.l.)gratuliert 2:0-Schütze Simone Zaza. Getty Images
Mit Anbrechen der Schlussphase war dann auch der Arbeitstag von Khedira beendet, der deutsche Nationalspieler wurde von Alex Sandro vertreten (76.). Gewechselt hatte bis dato auch FC-Coach Emery, doch Iborra, Juan Munoz und der ehemalige Dortmunder Immobile brachten ebenso wenig Esprit ins Offensivspiel der Spanier. Ikone und Weltmeister Buffon (2006) blieb insgesamt nahezu arbeitslos. Die logische Konsequenz war kurz vor dem Ende das 2:0, das Joker Zaza unter den Augen von Italiens Nationaltrainer Antonio Conte und Vereinslegende Pavel Nedved nach einem beherzten Sturmlauf verbuchte (87.).
Juve ist am kommenden Sonntag (18 Uhr) zu Hause gegen Bologna wieder in der Serie A gefordert, in der Champions League geht es am 21. Oktober (20.45 Uhr) ebenfalls in der eigenen Juventus Arena gegen Gladbach weiter. Sevilla empfängt in der Primera Divison am Samstag (16 Uhr) den amtierenden Meister und Champions-League-Sieger Barcelona. In der Königsklasse steht das Gastspiel bei Manchester City an.