Bundesliga

Tedesco: "Lieben Dank, aber es geht um Punkte"

Trainer sieht Schalker Mannschaft, die "lebt"

Tedesco: "Lieben Dank, aber es geht um Punkte"

Unter Spannung: Schalkes Trainer Domenico Tedesco.

Unter Spannung: Schalkes Trainer Domenico Tedesco. imago

"Um 22.15 Uhr" sollte alles klar sein, dann, prophezeite Jochen Schneider vor dem Anpfiff, werde man spüren, "ob es eine Trendwende war". Die hatte der neue Schalker Sportvorstand von seinem angezählten Trainer Domenico Tedesco vor dem Auswärtsspiel in Bremen ja unmissverständlich gefordert, "und zwar sofort".

Ein Hauch Trendwende - Tedesco auf der Bank in Manchester

Die 180-Grad-Wende, die sich Tedesco selbst vorgenommen hatte , blieb zwar aus - denn wieder, zum dritten Mal in Folge, gab es für Schalke keine Punkte. Und doch sitzt der Trainer nach der 2:4-Niederlage am Freitagabend wieder einen Tick fester im Sattel. Er habe die geforderte Trendwende - "zumindest bis zum 1:2" (51.) - gesehen, versicherte Schneider nach dem Spiel. Tedesco darf bleiben und sitzt auch am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im Champions-League-Achtelfinalrückspiel bei Manchester City auf der Bank.

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Schneider hatte die Trendwende bewusst nicht an ein Ergebnis geknüpft, sondern etwa daran, ob die Mannschaft anders als zuletzt in Mainz (0:3) und gegen Düsseldorf (0:4) "Geschlossenheit an den Tag", "Zweikämpfe annimmt" und "Chancen generiert". Hier zeigten sich die Schalker Profis sichtlich verbessert (59 Prozent Zweikampfquote, 14 Torschüsse), auch weil Tedescos personelle Maßnahmen griffen. Allen voran Doppeltorschütze Breel Embolo überzeugte, der zuletzt am 11. November in der Startelf hatte stehen können.

"Die Mannschaft lebt", stellte er bei "Eurosport" trotz der Niederlage fest. "Wir hatten heute eine gute, konzentrierte Stimmung, haben auf dem Platz zumindest mal eine Halbzeit Vollgas gegeben. Darauf kann man aufbauen." Doch dazu, sich blenden zu lassen, taugte die Leistung nicht. Bremens Sieg war verdient, und Schalke bleibt gefährlich nahe am Relegationsplatz. Und sich nach den desolaten Auftritten zuletzt zu steigern - "das war jetzt auch nicht schwer", so Tedesco ehrlich.

Burgstallers Hoffnung - Tedescos Kampfgeist

Zu den Glückwünschen zu einer couragierten Leistung sagte er deshalb: "Lieben Dank, aber letzten Endes geht's um Punkte, und die fehlen uns leider." Warum seine Mannschaft nicht einfach immer so spiele wie im Weserstadion? "Das ist eine gute Frage." Stürmer Guido Burgstaller ist sich sicher: "Wenn wir so auftreten, werden wir auch wieder punkten." Und er fordert: "Wir müssen weiter so arbeiten wie heute: alle zusammen auf dem Platz."

Tedescos Schlusssatz fiel ebenfalls kämpferisch aus: "Solange ich das Vertrauen dieses großartigen Klubs habe, werde ich Vollgas geben - bis ich das Vertrauen irgendwann nicht mehr bekomme."

jpe

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