Bundesliga

Weinzierl: "Wir wollen die besten von den Vieren sein"

VfB-Trainer über Gentner, Baumgartl und die Tabelle

Weinzierl: "Wir wollen die besten von den Vieren sein"

Peilt mit dem VfB Stuttgart den letzten Nicht-Abstiegsplatz an: Trainer Markus Weinzierl.

Peilt mit dem VfB Stuttgart den letzten Nicht-Abstiegsplatz an: Trainer Markus Weinzierl. imago

"Klar haben wir es angeschaut", verriet Weinzierl, auf den Nürnberger Punktgewinn gegen Tabellenführer Dortmund vom Montag angesprochen. " Das hätten wir gegen Leipzig auch schaffen können ", fügte Stuttgarts Trainer an, der weiß, "so schnell wie möglich punkten" zu müssen. "Mit der gleichen Leistung wie gegen Leipzig habe ich Hoffnung, dass wir in Bremen etwas holen." Das mit den Punktgewinnen läuft in Stuttgart aber längst nicht immer nach Plan. " Das Freiburg-Spiel (2:2) wird uns noch lange nachhängen, eine Minute hat uns zu drei wichtigen Zählern gefehlt", haderte Weinzierl noch knapp drei Wochen danach - er sehe auch nach der Niederlage gegen Leipzig aber "keinen Grund, noch einmal alles zu hinterfragen".

Ein abgeschlagenes Quartett

"Wir müssen uns ärgern, was wir schon alles liegen gelassen haben, haben aber den Vorteil, dass die anderen auch so manches liegen lassen", befand Weinzierl auf der offiziellen Pressekonferenz des VfB. Die Anderen, das sind der FC Augsburg (18 Punkte), Hannover 96 (14 Punkte) und der 1. FC Nürnberg (13 Punkte). Die Schwaben (15 Punkte) sind ebenfalls mittendrin im Abstiegskampf. Eine der vier bereits leicht abgeschlagenen Mannschaften (der Tabellen-14. Schalke hat 23 Zähler auf dem Konto) wird die Klasse wohl direkt halten, eine wird sich in die Relegation retten - zwei Teams treten den direkten Weg ins Unterhaus an. "Wir wollen die besten von den Vieren sein - es geht darum, Tabellen-15. zu werden", legte Weinzierl die Marschroute für die verbleibenden zwölf Spieltage fest.

Timo Baumgartl, der wie in der Hinrunde seit Wochen an einer Gehirnerschütterung laboriert, sei noch nicht "100 Prozent fit", man müsse sich bei ihm "die notwendige Zeit lassen und sensibel an die Sache herangehen". Die Personalie Holger Badstuber ("Er hat nicht hundertprozentig an seinem Leistungszenit gespielt") sei derzeit kein großes Thema, obwohl er "jederzeit spielen könnte".

Kapitän Gentner "stellt sich in den Dienst der Mannschaft"

Gefragt sind aktuell andere. Neuzugang Ozan Kabak, Weltmeister Benjamin Pavard und Marc Oliver Kempf hatten gegen Leipzig zumindest phasenweise als Dreierkette für Stabilität gesorgt, vor der Weinzierl ein "spielstärkeres, kreativeres und passsichereres Zentrum" sehen will. Weshalb sich derzeit auch Kapitän Christian Gentner "in den Dienst der Mannschaft stellt", also auf der Bank Platz nimmt. Diesen Umstand habe der Deutsche Meister von 2007 und 2009 "in einem Gespräch sehr professionell aufgenommen". Im Zentrum hatte Weinzierl zuletzt wieder Gonzalo Castro ("fußballerisch einer unserer Besten") vertraut.

Am Freitagabend warte in Bremen "ein richtig schweres Brett" auf seine Mannschaft. "Sie haben einen Lauf, sind fünf Bundesliga-Spiele ungeschlagen, haben tolle Einzelspieler." Besonders Max Kruse und Davy Klaassen hob Weinzierl hervor, auch der "tollen Entwicklung" unter seinem direkten Gegenüber Florian Kohfeldt zollte er "Respekt". Ein Endspiel für ihn persönlich sehe der VfB-Coach aber nach wie vor nicht: "Es geht doch nicht um den Trainer, es geht doch nicht um mich", betonte Weinzierl, der diese Fragen "in unserer Tabellensituation normal" findet.

Zum Schluss wird abgerechnet.

Stuttgart-Trainer Markus Weinzierl

Eine Situation, für die das Prädikat dramatisch hingegen unangebracht sei. Dieses sei "gesundheitlichen Bereichen" vorbehalten, woraufhin Weinzierl die bekannt gewordenen Herzprobleme des Ex-Stuttgarters Sami Khedira anführte. Der 44-Jährige brach die Situation des VfB auf das herunter, auf das sie sich maximal herunterbrechen lässt: "Wir haben noch zwölf Spiele und sind gefordert. Zum Schluss wird abgerechnet."

nba