Bundesliga

Fußball, Bundesliga - Nils Petersen vom SC Freiburg und sein Rezept für einen freien Kopf

Freiburg vor dem Duell mit Köln in der Abwärtsspirale

Petersens Rezept für einen freien Kopf

Er geht beim SC Freiburg voran: Angreifer Nils Petersen.

Er geht beim SC Freiburg voran: Angreifer Nils Petersen. imago

Nur ein Sieg in den letzten zwölf Spielen. Nur je ein Punkt und Tor in den vergangenen sieben Partien. Zuletzt fünf Niederlagen in Serie. Das gab es in der fast sechseinhalbjährigen Trainer-Ära von Christian Streich zuvor noch nie. Vier Spiele ohne eigenes Tor bedeuten einen eingestellten Vereinsnegativrekord. Freiburg befindet sich mitten im Sog eines kräftigen Abwärtsstrudels.

Nun kommt am Wochenende aber eine Mannschaft ins Schwarzwaldstadion, die noch eine deutlich schlechtere Bilanz als der Sportclub aufweist, so gut wie abgestiegen ist: der 1. FC Köln. Dennoch gibt es Parallelen. Köln (214/60) und Freiburg (197/51) ließen bisher ligaweit die meisten Chancen zu und kassierten die meisten Gegentore. Wenigstens taugt die jüngste Bilanz gegen die Domstädter als Mutmacher. Freiburg ist gegen den Effzeh seit acht Heimspielen ungeschlagen, fünf von sechs Duellen unter Streich wurden gewonnen.

Obwohl die Kölner fleißig am Plan für den Neustart in der 2. Liga feilen, werden sie sich sicher nicht kampflos ergeben, zumal sie mit drei Siegen noch rechnerische Chancen auf den Ligaerhalt haben. Wie bekommt die verunsicherte Freiburger Mannschaft nun am besten den Kopf frei vor einem Spiel, bei dem sie zum Siegen verdammt ist?

Es gibt Spieler, die sich die ganze Woche Champions und Europa League reinknallen.

Nils Petersen

"Das ist individuell", sagt Petersen, der allein die Hälfte der nur 26 Saisontreffer des SC erzielt hat: "Es gibt Spieler, die sich die ganze Woche Champions und Europa League reinknallen, weil sie das jeden Tag brauchen. Das verstehe ich total, weil ich den Fußball über alles liebe. Andere unternehmen viel mit der Familie. Das ist auch gut."

"Wir gehen als Gruppe oft zusammen essen"

Und welche Methode wählt der 29-Jährige selbst? "Ich versuchen einen Mix zu finden, dass man nicht den ganzen Tag auf der Couch rumhängt und sich die Tabelle auf dem iPhone reinzieht. Wir gehen als Gruppe auch oft zusammen essen, dann redest du natürlich über das Thema, weil es präsent ist. Manchmal tut es auch gut, darüber zu sprechen." Jeder habe darüber hinaus seine eigenen Mittel und Wege, "den Druck zu verdrängen, damit du deinen Schlaf findest und Ruhepausen für den Kopf hast. Denn den brauchen wir noch dreimal am Samstag."

Direkter Klassenerhalt, Relegation oder droht dem SC bei einem gleichzeitigen Sieg des HSV gar doch noch der direkte Abstieg? Das Duell mit Köln gibt die Rechnung vor.

Lesen Sie in der aktuellen Donnerstagausgabe des kicker ein ausführliches Interview mit Nils Petersen. Darin spricht der Stürmer über Ursachen der Misere, den Abstieg 2015, den latenten Schiri-Ärger, sein ligaunabhängiges Bekenntnis zum SC und er klärt über seinen emotionalen Ausbruch nach dem HSV-Spiel auf.

Carsten Schröter

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