Bundesliga

Warum Sierros Debüt so früh beendet war

Freiburg: Streichs neue Auswahl - Kapitän Schuster fehlte im Kader

Warum Sierros Debüt so früh beendet war

43 Minuten im Einsatz: Freiburgs Vincent Sierro.

43 Minuten im Einsatz: Freiburgs Vincent Sierro. picture alliance

Ungläubig und mit fragendem Blick trabte Sierro in der 43. Minute zur Mittellinie, als seine Rückennummer 22 in roter Farbe von der Tafel des 4. Offiziellen leuchtete. Während Mike Frantz für ihn aufs Feld stürmte, wurde Sierro nicht wie viele ausgewechselten Akteure von Trainer Streich geherzt, sondern bekam mit unwirscher Mimik ein paar Worte zugeraunt.

Was war passiert? Man konnte taktische Gründe vermuten, den erfahrenen Frantz in Unterzahl für den unbedarften Debütanten zu bringen. Andererseits hätte man dafür auch noch ein paar Minuten bis zur Halbzeitpause warten können, oder? Nicht nach Streichs Einschätzung. "Wenn ich ihn noch eine Minute laufen lasse, macht es batsch, und der Nächste hat einen Muskelbündelriss."

Spielersteckbrief Sierro
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Neben dem Bundesliga-Debüt betrat Sierro nämlich weiteres Neuland. "Er hat es gut gemacht, hatte dann aber muskuläre Probleme, zum ersten Mal in seinem Leben, er kannte das nicht. Er hat sich die ganze Zeit an den Oberschenkel gefasst, es aber gar nicht gemerkt mit seinem Adrenalin. Als ich ihn rausholte, fragte er: Trainer, warum wechseln Sie mich aus? Ich sagte ihm, du fasst dir die ganze Zeit an den Oberschenkel. Nach dem Spiel hatte er Probleme und musste sich behandeln lassen."

Mit diesen emotionalen Wellenbädern müssen die Jungs umgehen.

Christian Streich, der keinen Platz im Kader für Kapitän Julian Schuster hatte

Auch wenn neben Yoric Ravets Platzverweis damit auch das zweite SC-Debüt an diesem Tag unglücklich verlief, bleibt positiv festzuhalten: Sierro hat sich trotz zahlreicher Konkurrenten im defensiven Mittelfeld in die Mannschaft gespielt. Streich erklärt: "Er hat gearbeitet, es sich verdient. Wir müssen ausprobieren. Wir müssen die Jungen immer wieder ranführen, auch in einem Punktspiel, wo sollen wir sonst schauen."

Ohne den Kapitän

Ein Leidtragender davon: Julian Schuster. Der Kapitän fehlte nach zuvor zwei Startelfeinsätzen im 18er Aufgebot. "Julian war diesmal leider nicht im Kader. Nicht, weil er etwas schlechtgemacht hat. So wird es jetzt sein. Weil viele ganz eng beieinander sind und viele Spieler nachgekommen sind, mit denen wir noch nicht üben konnten, müssen die Jungs jetzt mit Entscheidungen rechnen, dass einer mal nicht im Kader steht, das nächste Mal aber vielleicht wieder von Anfang an kickt oder auf der Bank sitzt. Mit diesen emotionalen Wellenbädern müssen die Jungs umgehen."

Streichs Einflussfaktoren

Streich und sein Trainerteam befinden sich in einem Prozess: "Wir wollen gerecht sein und müssen schauen, wie finden wir jetzt wieder eine Mannschaft. Marc-Oliver Kempf ist länger verletzt, Manuel Gulde ist ewig verletzt, gegen Dortmund war Nicolas Höfler gesperrt, jetzt wird Ravet wegen seiner Rotsperre fehlen", zählt Streich einige Einflussfaktoren auf. Trotz einiger Ausfälle verfügt er in seinem 31-Mann-Kader über einige Optionen. Spannend, welche 18 am Sonntag in Leverkusen (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) das Spieltagsrennen machen.

Carsten Schröter

Bilder zur Partie SC Freiburg - Borussia Dortmund