Er hat sich viel Zeit gelassen, den Kader intensiv beobachtet. Und am Ende dann doch die Entscheidung getroffen, die fast jeder erwartet hat: Andries Jonker bestimmt Mario Gomez zum neuen Kapitän des VfL Wolfsburg. "Ich denke", erklärt der Trainer, "dass der Kapitän Antreiber Nummer eins und Aushängeschild des Vereins sein muss. Mario ist die beste Wahl."
Gomez, vor einem Jahr verpflichtet und in Windeseile zur Wolfsburger Identifikationsfigur geworden, ist der neue Kopf des Fast-Absteigers, der in eine bessere Zukunft aufbrechen will. Die beiden Stellvertreter stehen auch fest: Die Neuzugänge Paul Verhaegh als Nummer eins und Ignacio Camacho als Nummer zwei.
Kapitän Gomez - ein Amt, auf das der 32-Jährige gar nicht so scharf war. "Ich verstehe jeden Spieler, der sagt, dass es ein Traum ist, mal der Kapitän seiner Mannschaft zu sein, weil das sicher was ganz Besonderes ist und ja auch bedeutet, dass man gute Arbeit geleistet hat", sagte Gomez kürzlich zum kicker. "Aber ich brauche keine Binde, schon gar nicht als Symbol oder Anerkennung. Im Austausch mit dem Trainer bin ich eigentlich immer gewesen in meiner Karriere, auch ohne die Binde."
Freilich war auch klar, dass der Nationalstürmer dieses Amt nicht ablehnen wird. Jonker: "Es war keine Mühe, ihn zu überzeugen." Schon in der abgelaufenen Spielzeit hat Gomez Verantwortung auf und neben dem Platz übernommen, den Finger immer wieder öffentlich in die Wunden gelegt, die Mannschaft mit seinen Toren parallel vor dem Abstieg gerettet. Nun will der VfL zurück nach oben – mit Gomez als nun auch sichtbaren Anführer.