Bundesliga

Stenzel: "...immer mal einen auf den Sack bekommen"

Nachgefragt beim Freiburger Allrounder

Stenzel: "...immer mal einen auf den Sack bekommen"

"So brauchen wir nicht von Europa reden": Freiburgs Pascal Stenzel, hier gegen Darmstadts Fabian Holland (vorne).

"So brauchen wir nicht von Europa reden": Freiburgs Pascal Stenzel, hier gegen Darmstadts Fabian Holland (vorne). imago

Pascal Stenzel, war das der Klassiker im Fußball, wenn der Trainer die ganze Woche über eindringlich vor dem Tabellenletzten warnt und voraussagt, dass man Probleme bekommen wird, wenn das Team nicht an seine Leistungsgrenze kommt - und dann trifft genau das ein?

Pascal Stenzel: Ja, wir wussten, was uns erwartet und, dass Darmstadt eine Leichtigkeit an den Tag legt, weil sie nichts mehr zu verlieren haben. Das bekamen wir zu spüren und haben über die gesamten 90 Minuten kein Mittel dagegen gefunden.

Haben Sie eine Erklärung dafür, gerade weil der SC allgemein eine starke Runde spielt?

Stenzel: Es ist schwer, direkt danach die Fehler zu finden. Wir waren nicht bissig genug in den Zweikämpfen, die Grundlagen fehlten diesmal einfach. Das hat Darmstadt deutlich besser gemacht als wir und auch in der Höhe verdient gewonnen.

Christian Streich hat im Vorfeld bereits Befürchtungen geäußert. Wie kann er auf diese Idee kommen?

Stenzel: Die Idee hatte er glaube ich nicht. Wir wussten, wenn wir es gut machen, können wir in jedem Fall etwas mitnehmen. Wir haben es aber einfach nicht gut gemacht. Das müssen wir uns klar auf die eigene Karte schreiben: Es war diesmal viel, viel zu wenig.

Nach einer solchen schwachen Halbzeit folgt oft eine deutlich positive Reaktion nach der Pause. Warum blieb diese insgesamt aus?

Stenzel: Ich hätte auch erwartet, dass wir mit deutlich mehr Schwung rauskommen. Das war aber nicht der Fall, wir hatten keine Torchancen vorne und haben es hinten auch nicht gut gemacht. So kommt dann ein 0:3 zustande.

Anders als sonst fehlte Tempo in den Aktionen, liegt das an fehlendem Selbstvertrauen?

Stenzel: Nein, daran mangelt es uns diese Saison nicht. Aber wir haben die Lücken nicht gefunden, uns nicht gut bewegt, vielleicht vorne nicht gut den Ball gefordert. Da kam ganz viel zusammen und diesmal waren es nicht nur ein, zwei Dinge.

Beim 2:1 gegen Leverkusen wirkte die Mannschaft befreit. Macht sich das Team jetzt doch noch neuen Druck angesichts der greifbaren Europapokal-Teilnahme?

"So brauchen wir nicht von Europa reden"

Stenzel: Diese Saison haben wir uns nach schlechten Spielen eigentlich immer so aufgerappelt, dass wir nie echten Druck verspürt haben. Wir konnten uns immer fokussiert auf die Spiele vorbereiten. Klar haben wir auch immer mal, wie jetzt, einen auf den Sack bekommen. Das Spiel sollten wir ganz schnell abhaken und am Sonntag gegen Schalke wieder eine Reaktion zeigen, es gerade zu Hause wieder besser machen.

Sie sind vor dem Spiel fest für die nächsten Jahre verpflichtet worden. Da haben Sie doch sicher Lust, europäisch zu spielen.

Stenzel: So wie wir diesmal gespielt haben, brauchen wir nicht von Europa reden. Wo es am Ende hingeht, werden wir sehen. Wenn es für die Europa League reicht, würde sich keiner beschweren. Aber das ist eigentlich immer noch kein Thema für uns.

Aufgezeichnet von Carsten Schröter