Bundesliga

Hoffenheim erobert Platz 3 - Klatsche für HSV

Überblick, 31. Spieltag: Bayern feiert 27. Meisterschaft

Hoffenheim erobert Platz 3 - Klatsche für HSV

Später Jubel: Benjamin Hübner erzielte das 1:0 gegen die Eintracht.

Später Jubel: Benjamin Hübner erzielte das 1:0 gegen die Eintracht. Getty Images

Hübner köpft zum späten Sieg

Nach dem 0:0 der Dortmunder gegen Köln am Samstag hat die TSG Hoffenheim mit einem 1:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt den dritten Platz zurückerobert. Die Eintracht rutscht auf dem elften Rang hinter Mönchengladbach und Schalke ab. Die beste Chance vor der Pause hatte Amri (26.), der den Ball aber nur an den Pfosten lenkte. Im zweiten Durchgang war der lange Zeit größte Aufreger nur ein kurzes Strohfeuer: In der 54. Minute zappelte der Ball im Hoffenheimer Netz, Abraham stand jedoch eindeutig im Abseits. Ein Konter von Seferovic (82.) konnte 1899-Keeper Baumann problemlos aufnehmen. Als dieses Spiel der Kategorie "Sommerfußball" sich einem torlosen Remis entgegenzuschleppen schien, war plötzlich Hübner zur Stelle und köpfte sein Team in der 90. Minute zum Sieg.

Klatsche für den HSV in Augsburg

Leitete mit zwei Toren den klaren FCA-Sieg ein: Halil Altintop.

Leitete mit zwei Toren den klaren FCA-Sieg ein: Halil Altintop. Getty Images

Am Sonntagnachmittag stand zuvor der Abstiegskampf im Vordergrund - und der FC Augsburg eroberte drei "Big Points" gegen den Hamburger SV: Bei den Hanseaten musste Regionalliga-Keeper Mickel den wegen Knieproblemen pausierenden Mathenia vertreten und hielt sein Team zunächst mit guten Paraden im Spiel. In der 28. Minute war er jedoch machtlos, als Halil Altintop aus 13 Metern einen Querpass von Schmid zum 1:0 verwertete. Kurz vor der Pause legte der Routinier nach und war schnell genug, um nach einer Max-Flanke das 2:0 zu erzielen (42.). Erfolgreichster Scorer der Partie sollte jedoch nicht Altintop, sondern Max werden: In der 76. Minute machte er mit einem Volleyschuss aus sieben Metern mit dem 3:0 alles klar, um schließlich per Kopf für Joker Bobadilla aufzulegen (85.). Augsburg kann sich wieder berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen, der HSV kassierte die Quittung für eine unzureichende Leistung und rutscht - mit den meisten Gegentoren der Liga - auf den Relegationsplatz ab.

6:0 in Wolfsburg! Bayern feiert Meisterschaft Nr. 27

Bayern München feiert die Meisterschaft

Schon wieder in Wolfsburg: Zum dritten Mal machte Bayern München die Meisterschaft beim VfL perfekt. imago

Der FC Bayern München ist zum 27. Mal deutscher Meister. Der FCB brachte die fünfte Meisterschaft in Folge durch einen souveränen 6:0-Erfolg beim VfL Wolfsburg drei Spieltage vor Saisonende unter Dach und Fach. Ein Freistoßtor von Alaba (19.) und ein Doppelpack von Lewandowski (36./45.) sorgten dafür, dass die Münchner den Sekt schon zur Pause kaltstellen konnten. Nach dem Wechsel wurde es bitter für Wolfsburg: Robben (66.), Müller (80.) und Kimmich (85.), der wie Coman in der Startelf stand, schossen einen 6:0-Erfolg heraus.

Kurios: Es ist nach 2003 und 2008 bereits das dritte Mal, dass der Rekordmeister den Titelgewinn in Wolfsburg perfekt machte. In der heimischen Allianz-Arena gelang das hingegen noch nie. Während Bayern sich nach dem Aus in Champions League und DFB-Pokal mit der Meisterschaft trösten kann, befindet sich der VfL weiterhin in akuter Abstiegsnot. Zusätzlich bitter: Luiz Gustavo fehlt im kommenden Spiel, weil er sich kurz vor Schluss Gelb-Rot abholte.

Horn rettet Köln einen Punkt in Dortmund

Marco Reus

Nicht zu fassen: Zwei BVB-Tore wurden wegen Abseits aberkannt - ein regulärer Treffer gelang Reus & Co. gegen Köln nicht. Getty Images

Nach dem 3:2-Triumph von München wechselte BVB-Coach Tuchel viermal, ließ unter anderem den reichlich strapazierten Dembelé zunächst draußen. Dennoch begann der BVB gegen Köln schwungvoll und kam früh zu besten Chancen. Eine davon vereitelte BVB-Leihgabe Subotic. Mit etwas Glück überstand der FC die erste Drangphase schadlos - und wurde dann selbst mutiger. Mit Jojic und Bittencourt hätten zwei frühere Dortmunder den Hausherren eine kalte Dusche verpassen können. Trotz bester Möglichkeiten auf beiden Seiten standen nach 45 Minuten nur zwei Abseitstore des BVB zu Buche. Nach dem Wechsel lief das Spiel nur noch in eine Richtung. Die Borussia belagerte den Kölner Strafraum, fand jedoch gegen das FC-Bollwerk kein Mittel. In der Nachspielzeit verhinderte Horn mit einer Glanztat nach Kopfball von Guerreiro die Niederlage. So musste sich der Pokalfinalist mit einem torlosen Unentschieden begnügen und droht Platz 3 am Sonntag wieder an Hoffenheim zu verlieren. Emotionale Szenen nach Spielschluss: Subotic ließ sich vor der Südtribüne minutenlang feiern .

FCI erkämpft Punkt in Leipzig

Auch RB Leipzig musste sich im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt mit einem 0:0 zufriedengeben. Von der kampfbetonten Spielweise des Abstiegskandidaten ließen sich die Leipziger etwas aus dem Konzept bringen. Kittel vergab kurz nach der Pause sogar die Führung für die Gäste, Poulsen hatte die größte Möglichkeit für die Sachsen, die in der Schlussphase (ab der 86. nach Gelb-Rot gegen Morales in Überzahl) vergeblich auf das 1:0 drängten. Torjäger Werner musste zudem verletzt raus. Aus der vorzeitigen Champions-League-Qualifikation wurde für Leipzig noch nichts.

Werder feiert einfach weiter - Herthas Auswärtsmisere hält an

Max Kruse

Bremen obenauf! Max Kruse feiert sein Tor zum 2:0 gegen Hertha. Getty Images

An der Weser träumt man von Europa! Werder Bremen verbuchte mit dem 2:0 gegen Hertha BSC den fünften Heimsieg in Serie und klettert in der Tabelle auf Europa-League-Platz 6. Die Weichen dafür waren früh gestellt: Nach einem Freistoß für Hertha konterte Werder in der 9. Minute eiskalt: Kruse bediente Bartels - 1:0. Wenig später leistete sich Gäste-Torhüter Jarstein einen kapitalen Fehler, als er Bartels den Ball in den Fuß spielte. Der Torschütze legte quer zu Kruse, der nur noch einschieben musste (15.). Die eklatante Auswärtsschwäche - es war in der Fremde die neunte (!) Niederlage in Folge - könnte Hertha am Ende einen Platz in der Europa League kosten.

Gladbach siegt in Mainz

Hoffnungen auf ein Europa-League-Ticket darf sich weiterhin auch Borussia Mönchengladbach machen, das nach zuletzt zwei Liga-Pleiten in Folge und dem bitteren Pokal-K.-o. gegen Eintracht Frankfurt drei Punkte aus Mainz mitnahm. Nach gutem Beginn der Gastgeber übernahm Gladbach zunehmend die Kontrolle und ging durch Stindl verdient in Führung (31.). Schulz, der beim 1:0 noch als Vorbereiter geglänzt hatte, legte nur 40 Sekunden nach der Pause nach. Ein Dämpfer für die Mainzer, die sich weiterhin in akuter Abstiegsnot befinden.

Darmstadt rettet sich noch einmal

Darmstadt 98 sprang dem Abstieg durch den dritten Sieg in Folge - ein Novum in der Bundesliga erneut von der Schippe. Gegen einen schwachen SC Freiburg (150. Bundesligaspiel von Trainer Christian Streich) fuhren die Lilien einen verdienten 3:0-Erfolg ein, den Kopfballtreffer von Platte (22.) und Gondorf (45.+1) schon vor der Pause auf den Weg brachten. Nach dem Wechsel traf noch Schipplock: Sein erstes Bundesliga-Tor seit über zwei Jahren! Spätestens am kommenden Wochenende dürfte es die Lilien, die vor den Sonntagsspielen acht Punkte hinter Platz 16 liegen, dann aber erwischen: Am 32. Spieltag müssen die Hessen beim frischgebackenen Meister Bayern München ran.

Unterirdisch: Bayer geht gegen Schalke baden

Alessandro Schöpf, Guido Burgstaller und Leon Goretzka (v.l.n.r.)

Ein Spiel, zwei komplett unterschiedliche Gefühlswelten: Bayer 04 Leverkusen ging gegen den FC Schalke 04 mit 0:4 unter. imago

Leverkusen gegen Schalke zum Auftakt des 31. Spieltags war vom Namen her eine klanghafte Paarung. Dieses Mal trafen sich allerdings zwei Mannschaften aus dem grauen Niemandsland der Tabelle. Verlieren war verboten, um nicht noch in Abstiegsnot zu geraten. Dieses Credo befolgten jedoch nur die Königsblauen: Denn Bayer spielte zwar volle Kraft voraus (Großchance für Brandt in der 1. Minute), verzichtete aber komplett auf konsequente Abwehrarbeit. So hatte S04 kaum Probleme, um den erst dritten Auswärtssieg in dieser Saison bereits nach 18 Minuten unter Dach und Fach zu bringen. Dank der katastrophal falsch geordneten Abwehr sorgten Burgstaller (6.), Höwedes (10.) und Schöpf (18.) für eine 3:0-Führung.

Nach dem Seitenwechsel machte Burgstaller mit seinem 8. Saisontor bereits frühzeitig alles klar (50.) - und die Leverkusener Fans verließen das Stadion in Scharen frühzeitig. Da half auch das zwischenzeitliche 1:4 von Kießling nichts mehr (69.). Denn nach der deutlichen Pleite geht mit nur 36 Punkten ein wenig die Angst um. Auch deswegen, weil die Werkself in der Rückrunde bislang nur magere zwölf Punkte geholt hat. Unter Coach Tayfun Korkut ist Bayer lediglich zu sechs Zählern in acht Spielen gekommen - sowie seit fünf Heimspielen dreierlos.

ski/mag/sam