Bundesliga

Ein emotionaler Gänsehaut-Moment für Neven Subotic: Dortmunds "Gelbe Wand" feiert einen Kölner

Subotics emotionaler Gänsehaut-Moment

"Gelbe Wand" feiert einen Kölner

Emotion pur: Kölns Neven Subotic wird von den Dortmund-Fans gefeiert.

Emotion pur: Kölns Neven Subotic wird von den Dortmund-Fans gefeiert. imago

Mit lauten Sprechchören zitierte die Dortmunder Südtribüne einen Spieler im roten Köln-Trikot heran: BVB-Leihgabe Neven Subotic wurde von der "Gelben Wand" gefeiert, verbeugte sich ehrwürdig und machte sogar die Welle. "Wir sind alle Dortmunder Jungs", hallte nach dem Schlusspfiff durch den ausverkauften Signal-Iduna-Park. Dass auch Subotic nach wie vor ein "Dortmunder Junge" ist, daraus hatte der 28-Jährige schon im Vorfeld der Partie keinen Hehl gemacht und im kicker-Interview (Donnerstagausgabe) erklärt: "Mein Verhältnis zur Borussia ist keine Bindung, die abbricht, weil ich jetzt für einen anderen Klub spiele. Ich tue nicht so, als wäre ich nie in Dortmund gewesen. Im Gegenteil, diese neun Jahre waren auf jeden Fall die prägendste Zeit in meinem Fußballerleben. Davon werde ich mich emotional nie entfernen."

Eine Bindung, die auch in 100 Jahren noch bestehen wird.

Kölns Neven Subotic über seine Beziehung zu Borussia Dortmund.
Spielersteckbrief Subotic
Subotic

Subotic Neven

Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Borussia Dortmund

Gründungsdatum

19.12.1909

Vereinsfarben

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1. FC Köln - Vereinsdaten
1. FC Köln

Gründungsdatum

13.02.1948

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Stöger

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Genau das tat Subotic auch nicht. Nachdem er emotional abgefeiert wurde, sagte er sichtbar ergriffen ins "Sky"-Mikrofon: "Wenn man so einen Moment erleben darf, kann man sich extrem glücklich schätzen. Die achteinhalb Jahre, die ich in Dortmund verbracht habe, waren ein Glück und ein Segen. Heute nochmal eine Wertschätzung zu bekommen, für die ganze Arbeit, die ich investiert habe, die ganzen schönen Momente, die wir gefeiert haben, auch die traurigen, die uns immer enger vereint haben, das ist eine Bindung, die auch in 100 Jahren noch bestehen wird."

Subotic verhindert den BVB-Heimsieg

Spielbericht

In den Minuten zuvor hatte Subotic wesentlich dazu beigetragen, dass die Borussia keinen Heimsieg feiern durfte. Dabei wäre ihm beinahe ein Eigentor unterlaufen, als er einen Querpass von Marco Reus zu Pierre-Emerick Aubameyang abfing, doch Mitspieler Frederik Sörensen rette gerade noch vor der Linie (16.). Ansonsten war der Innenverteidiger gewohnt unbequem und verteidigte zahlreiche Angriffe der alten Kollegen erfolgreich. Hervorzuheben war die letzte Szene der Partie: In der Nachspielzeit landete der Ball nach einer Parade von Timo Horn vor den Füßen von Ousmane Dembelé, der sofort abzog. Ausgerechnet Subotic aber stellte sich in den Weg und blockte vor dem leeren Tor erfolgreich ab (90.+2).

Neven Subotic

Die Welle mit der "Gelben Wand": Kölns Neven Subotic. Getty Images

Somit war Subotic maßgeblich daran beteiligt, dass Dortmund keinen Heimsieg einfahren konnte. Statt einem Dreier feierten die Borussen-Fans aber Subotic, der sich durchaus vorstellen kann, nach dem Ende seiner Leihe wieder für den BVB aufzulaufen. "Es ist immer alles möglich", sagt der Serbe, "Ich möchte einen Verein, der mich braucht und ich möchte auch Fußball spielen. Im Sommer wird man sehen, wer da in Frage kommt. Es kann auch Dortmund sein. Ich fühle mich hier wohl, es ist mein Zuhause und wird es auch immer bleiben."

Punktgewinn oder Punktverlust?

Ärgern muss sich der BVB trotzdem. Nach 90 Minuten Einbahnstraßenfußball gelang den Borussen trotz 23:5 Torschüssen, 72 Prozent Ballbesitz und 55 Prozent gewonnener Zweikämpfe kein Treffer. "Ich bin begeistert, wie viel wir Investiert haben. Wenn man so viele Torchancen hat, gewinnt man eigentlich das Spiel. Ich habe der Mannschaft ein dickes Kompliment ausgesprochen", sagte Dortmunds Coach Thomas Tuchel. "Wir wussten, wie schwer es sein würde, die Kölner Abwehr zu knacken. Die Präzision im Torabschluss hat uns um den Sieg gebracht. 23 Torschüsse, aber nur vier kamen aufs Tor. Trotzdem hat die Mannschaft das toll gemacht, wie schon die ganze Woche und den ganzen Monat."

Hochzufrieden waren die Geißböcke über den Punktgewinn. Damit hat auch die Serie von FC-Coach Peter Stöger Bestand - der Österreicher verlor noch nie gegen die Schwarz-Gelben. "Wir sind mit dem Unentschieden sehr zufrieden. Es ist keine Selbstverständlichkeit, in Dortmund einen Punkt zu holen. Wir hatten in den ersten 20 Minuten viele Probleme, nach einer Systemänderung ging es besser. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft richtig hart gearbeitet, viel Aufwand betrieben - wir sind sehr happy", resümierte Stöger.

cru

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - 1. FC Köln