Bundesliga

kicker-Transfercheck: So lief es von Platz 7 bis 12

Von Köln bis Augsburg

kicker-Transfercheck: So lief es von Platz 7 bis 12

Soll dem FC Augsburg langfristig helfen: Moritz Leitner.

Soll dem FC Augsburg langfristig helfen: Moritz Leitner. picture alliance

FC Augsburg (12.): Leitners Chance auf einen Neustart

Kurz vor Transferschluss schlug der FCA doch noch zu. Es kam aber kein Angreifer, um die Ausfälle von Caiuby und Alfred Finnbogason kurzfristig zu kompensieren. Sondern mit Moritz Leitner für 1,5 Millionen Euro ein flexibler Spieler fürs Zentrum , der langfristig helfen soll (Vertrag bis 2021). Für den 24-Jährigen, dessen Karriere zuletzt stockte, ist es die Chance auf einen Neustart. Verabschiedet hat sich Augsburg lediglich von Reservist Daniel Opare (Leihe zu RC Lens).

FC Schalke 04 (11.): Burgstaller schießt sich schnell in die Fan-Herzen

Schalke konnte mit Holger Badstuber eine namhafte Alternative für die Abwehr verpflichten, das Leihgeschäft mit dem FC Bayern bis zum Saisonende ist wirtschaftlich kein Risiko. Eingesetzt wurde der 27-Jährige bisher aber noch nicht - im Gegensatz zu Guido Burgstaller, der sich vor allem durch sein spätes Siegtor gegen Ingolstadt schnell in die Herzen der Schalke-Fans geschossen hat. Seine Verpflichtung könnte sich auszahlen. Bei Daniel Caligiuri darf bezweifelt werden, ob er ideal in das aktuelle 3-5-2-System der Schalker passt, in einer Formation mit zwei echten Flügelspielern könnte er aber definitiv eine Verstärkung sein.

Froh ist Schalke, in der Personalie Sidney Sam eine (Zwischen-)lösung gefunden zu haben (Ausleihe nach Darmstadt bis Saisonende). Gut verhandelt haben die Königsblauen bei Junior Caicara, den sie 2015 für 4,5 Millionen Euro aus Bulgarien holten und nun für 3,5 Millionen Euro zu Basaksehir Istanbul in die Türkei transferieren konnten.

1. FSV Mainz 05 (10.): Coup mit Bojan - Kann Malli ersetzt werden?

Bojan, 1. FSV Mainz 05

Eine Zwischenlösung für den 1. FSV Mainz 05: Bojan. picture alliance

Sportdirektor Rouven Schröder hat völlig geräuschlos mit Bojan (Leihe von Stoke City) vom Namen her einen Coup gelandet. Zudem hat er den Abgang des besten Scorers Yunus Malli (12,5 Mio. Euro nach Wolfsburg) gut abmoderiert - und eben mit Bojan eine Zwischen- und Robin Quaison eine Perspektivlösung (mit jedoch anderen Qualitäten) verpflichtet.

Ehe Bojan erstmals in einem Pflichtspiel sein aktuelles Leistungsvermögen zeigen kann, lässt sich keine verlässliche Aussage darüber treffen, inwiefern der Malli-Abgang die Qualität schmälert. Fakt ist: Dank der Rückkehr des lange verletzten Muto sind die Nullfünfer offensiv flexibler.

Dass Gervane Kastaneer noch kein Mainzer ist, ist ärgerlich, lag aber nicht an Schröder. Mit dem Spieler und dessen Vater waren sich die Rheinhessen einig, mit ADO Den Haag im Prinzip auch schon - doch plötzlich waren den Niederländern 200.000 Euro zu wenig, obgleich der Kontrakt des Stürmers im Sommer endet. Sehr wahrscheinlich ist: Mainz wird den 20-Jährigen, der nun verletzungsbedingt am Auge operiert werden muss, nach der Saison ablösefrei verpflichten.

Bayer Leverkusen (9.): Bailey soll ein großer Gewinn werden

Leon Bailey

Er kostet Bayer 04 Leverkusen zwölf Millionen Euro Ablöse: Leon Bailey. Getty Images

Mit Leon Bailey (19) wurde ein von zahlreichen europäischen Klubs umworbenes Toptalent vom KRC Genk verpflichtet. Der extrem schnelle Dribbler kostet Bayer 04 zwölf Millionen Euro Ablöse zuzüglich leistungsabhängiger Boni. Der Jamaikaner wurde perspektivisch geholt, könnte aber aufgrund seines Profils auch kurzfristig Akzente setzen. Dauerreservist Robbie Kruse, der keine Rolle mehr spielte, wurde ein halbes Jahr vor Vertragsende nach China (Liaoning) abgegeben und brachte noch 500.000 Euro Ablöse. Innenverteidiger-Talent Lukas Boeder (19) erhält bei Drittligist Paderborn die Chance, Spielpraxis zu sammeln, die er in Leverkusen nicht bekommen konnte.

Mit Bailey und dessen extremer Schnelligkeit wird die Auswahl an hochkarätigen Offensivkräften um eine weitere Facette erweitert. Bailey kann, muss aber nicht, schon in dieser Saison zum von Sportdirektor Rudi Völler erhofften "großen Gewinn" werden. Die Abgänge bedeuten keinen Qualitätsverlust, da Kruse und Boeder ohnehin so gut wie nie oder gar nicht spielten.

Rechtsverteidiger Roberto Hilbert, den Trainer Roger Schmidt in der Hinrunde links liegen ließ, hat keinen Klub gefunden, der für ihn passt. Doch der 32-Jährige, der den Verein verlassen wollte, ist Profi genug, dass er trotz seiner gefühlten Chancenlosigkeit die interne Stimmung nicht negativ beeinflussen wird. Und wer weiß: Vielleicht ist seine Routine irgendwann doch nochmal gefragt.

SC Freiburg (8.): Hausaufgaben bereits im Sommer erledigt

Der Aufsteiger hatte keinen Druck, nachjustieren zu müssen. Gesucht war lediglich ein schneller, offensiver Bahnspieler, der das funktionierende Gefüge von Trainer Christian Streich vor allem auch perspektivisch verstärken sollte. Nachdem ein möglicher Transfer von Talent Josip Brekalo (18, für eineinhalb Jahre von Wolfsburg an Stuttgart verliehen) nicht zustande kam, sicherte sich der SC die Dienste des Schweizers Vincent Sierro vom FC Sion . Der 21-Jährige laboriert aktuell noch an Achillessehnenproblemen, soll auf Sicht das zentrale Mittelfeld verstärken. Ob er das kann, wird sich zeigen. Sportvorstand Jochen Saier und Sportdirektor Klemens Hartenbach bewiesen zuletzt jedoch eine gute Trefferquote, wenn sie, wie im Fall von Sierro, einen Akteur schon länger auf dem Schirm hatten. Die offensiven Außenbahnen sind auch im aktuellen Kader ausreichend gut besetzt.

Genauso bewährt ist die Methode, jungen Freiburger Akteuren per Leihgeschäft bei anderen Klubs Spielpraxis zu verschaffen. So dürfen sich bis zum Saisonende Mats Möller Daehli (St. Pauli), Jonas Meffert (Karlsruher SC) und Lucas Hufnagel (1. FC Nürnberg) in der 2. Liga beweisen. Charles-Elie Laprevotte, der bei den Profis keine Perspektive mehr hatte und nur noch bei der U23 in der Oberliga zum Einsatz kam, wechselte fest zu Drittligist Magdeburg. Insgesamt also eine unspektakuläre Transferperiode bei den Breisgauern, die ihre Hausaufgaben bereits im Sommer erledigt hatten.

1. FC Köln (7.): Merino-Deal wäre nur die Winter-Kür gewesen

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Auf den Abgang von Mergim Mavraj reagierte der FC mit der Verpflichtung von Neven Subotic . Ist er fit, sollte der Champions-League-erfahrene Innenverteidiger den Kader aufwerten. Mit dem Transfer von Christian Clemens schloss der FC die durch Marcel Risses Kreuzbandverletzung entstandene Lücke. Positiv zudem: Bis auf die langzeitverletzten Timo Horn und Marcel Risse sind derzeit alle Spieler wieder fit oder auf einem guten Wege.

Die erhoffte Leihe von Mikel Merino kam nicht zustande, weil der BVB einen Transfer ablehnte. Das allerdings sollte den FC nicht zurückwerfen, stehen in Jonas Hector, Marco Höger, Matthias Lehmann und Salih Özcan vier Profis für die Sechser-Position zur Verfügung (wenn alle fit sind). Der Merino-Deal wäre daher nach den Zugängen von Clemens uns Subotic auch ohnehin nur die Winter-Kür gewesen.

Lesen Sie auch den ersten Teil unseres dreiteiligen Transferchecks, der sich mit den Klubs im Keller beschäftigt: Darmstadt, HSV, Ingolstadt, Bremen, Wolfsburg und Gladbach.

Die wichtigsten Winterwechsel der Liga