Bundesliga

BVB heilt sich selbst - Irre Kölner Aufholjagd

Überblick: FCB siegt mühelos - Bremen hofft

BVB heilt sich selbst - Irre Kölner Aufholjagd

Dortmunds Pulisic bejubelt seinen Führungstreffer gegen den HSV.

Dortmunds Pulisic bejubelt seinen Führungstreffer gegen den HSV. Getty Images

3:0 gegen den HSV: Dortmund lässt den Angstgegner abblitzen

Borussia Dortmund hat am Sonntagnachmittag gegen den Hamburger SV einen souveränen 3:0-Heimsieg gefeiert und damit zumindest ergebnismäßig den Schock des Europa-League-Ausscheidens (3:4 in Liverpool) verdaut. Der BVB konnte sich auf seine eiskalte Chancenverwertung im ersten Abschnitt verlassen, denn Pulisic mit seinem ersten Bundesliga-Treffer und Ramos schossen die Tuchel-Elf mit 2:0 beruhigend in Front. Eine halbe Stunde lang allerdings ging bei den Borussen wenig bis nichts in der Offensive. Hätten die Hanseaten ihre Chancen (Müller, Ilicevic, Schipplock) verwertet, hätte das Halbzeitergebnis auch genau anderes herum lauten können. Nach dem Seitenwechsel blieben die Dortmunder dominant – zumal sich HSV-Keeper Adler schon in der 52. Minute nach einer Notbremse an Kagawa die Rote Karte abholte. Die Entscheidung war allerdings zu hart, da noch weitere HSV-Spieler in der Situation hätten eingreifen können. In Überzahl spielte der Tabellenzweite die Partie locker nach Hause, Ramos stellte in der Schlussphase mit seinem zweiten Tor den 3:0-Endstand her. Der BVB holt damit im 13. Rückrundenspiel den 33 Punkt - Bestwert. Die Gäste-Elf von Bruno Labbadia hat nach der Winterpause erst zwölf Zähler gesammelt und läuft deshalb weiter Gefahr, noch auf den Relegationsrang abzurutschen.

3:2 nach 0:2: Kölns Modeste setzt den Schlusspunkt

Kölns Jojic freut sich über sein 2:2 in Mainz - am Ende siegte der FC 3:2.

Kölns Jojic freut sich über sein 2:2 in Mainz - am Ende siegte der FC 3:2. Getty Images

Der 1. FSV Mainz 05 sah gegen den 1. FC Köln lange Zeit wie der sichere Sieger aus, doch nach einer 2:0-Führung schauten die Rheinhessen am Sonntagabend in die Röhre - 2:3. Der Geißbock-Klub drehte in der Schlussphase auf und holte im Abstiegskampf drei eminent wichtige Punkte. Der FSV-Mannschaft von Trainer Martin Schmidt spielten jeweils zu Beginn der beiden Halbzeiten frühe Tore in die Karten. Kurz nach Anpfiff staubte bei einem Eckball Cordoba zum 1:0 ab - es war der vierte Bundesliga-Treffer des Kolumbianers. Und nach Wiederbeginn nickte Abwehrmann Balogun im Abschluss an einen Freistoß wuchtig ein. Der FC ließ eine gesamte Stunde den notwendigen Biss vermissen, um den Mainzern beizukommen. Erst nach Risses Anschlusstreffer – ein Strich aus dem Rückraum - wurde die Stöger-Elf galliger und kämpfte verbissen um den Ausgleichstreffer. Diesen konnte dann auch der eingewechselte Jojic erzielen, der den Mehr-Aufwand der Geißböcke belohnte. Allerdings bauten die Mainzer derart stark ab, dass die Kölner Lunte rochen und weiter nach vorne spielten. Nach einem weiten Ball von Lehmann erzielte dann Modeste mit seinem zwölften Saisontor den vielumjubelten 3:2-Siegtreffer. Die Mainzer bleiben auf Rang sechs stehen, Köln hat nun sechs Zähler Vorsprung vor dem Relegationsplatz.

Finnbogason entscheidet Kellerkrimi

Alfred Finnbogason

Augsburgs Finnbogason trifft zum Sieg gegen Stuttgart. Getty Images

Der Samstagnachmittag (15.30 Uhr) stand unter dem Motto Abstiegskampf. Allen voran ins Blickfeld rückte das Kellerduell zwischen Augsburg und Stuttgart. Der FCA entschied bereits in der Vorwoche ein Schicksalsspiel für sich (2:1 in Bremen) und gab im schwäbischen Duell auch dem VfB mit 1:0 das Nachsehen. Durch den zweiten Dreier in Folge klettern die Fuggerstädter in der Tabelle weiter nach oben, der VfB rutscht nach dem fünften Spiel in Folge (0/2/3) dagegen weiter ab.

In Augsburg sahen die 30.660 Zuschauer in der ausverkauften Arena zunächst eine Partie ohne große Höhepunkte. Das Team von Trainer Markus Weinzierl legte dann als erstes die Hemmungen ab und investierte mehr in der Offensive. Lohn der Bemühungen war der 1:0-Führungstreffer durch Alfred Finnbogason in der 36. Minute, dem aber ein Riesenbock von Stuttgarts Georg Niedermeier voranging. Im zweiten Durchgang versuchte Stuttgart, sich in die Partie zurückzuarbeiten. Das Kramny-Team hatte nun mehr Ballbesitz und optische Vorteile, der FCA wirkte bei seinen Gegenstößen aber vor dem Tor von VfB-Keeper Tyton gefährlicher. Doch hüben wie drüben sollte nichts mehr passieren, weil Augsburg letzte Konsequenz vermissen ließ und Stuttgarts Werner im letzten Moment gestört wurde (78.). Der FCA brachte so den siebten Sieg in Folge über den VfB (!) unter Dach und Fach, für den VfB wird es im Saisonendspurt wieder ein Stückchen enger.

Bayer klettert - Frankfurt in Not

Karim Bellarabi und Kevin Kampl

Bayer springt auch dank Karim Bellarabi (li.) und Kevin Kampl auf Rang drei! imago

Bayer Leverkusen hat den Patzer Borussia Mönchengladbachs (0:2 in Hannover) für sich ausgenutzt und durch einen 3:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt den Vorsprung auf die Fohlen ausgebaut sowie Hertha BSC in der Tabelle überholt! In der BayArena überbot Leverkusens-Keeper Leno mit 574 Minuten ohne Gegentor seinen eigenen Vereinsrekord (bisher 506). Allerdings stand die Partie lange Zeit auf der Kippe. Die Eintracht verkaufte sich teuer und erarbeitete sich etliche gute Chancen, ließ diese aber liegen. Dann schlug Kampl nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung (70.) zu und brach den Widerstand der Hessen. Brandt (76.) und Bellarabi (90.) legten zum fünften Zu-Null-Sieg für Bayer (Einstellung des Vereinsrekords) nach. Die Eintracht verlor zum dritten Mal in folge zu Null, der Rückstand auf den Abstiegs-Relegationsrang sowie das rettende Ufer wuchsen an.

Pizarro neuer Bremer Rekordtorschütze

Claudio Pizarro

Bremens neuer Rekordtorschütze Claudio Pizarro freut sich über das 1:0 gegen Wolfsburg. Getty Images

Unter der Woche gaben die SVW-Profis richtig Gas und lieferten sich ein feuriges Training . Und auch gegen den VfL Wolfsburg legten die Elf von Trainer Viktor Skripnik los, Grillitsch und Bartels boten sich Chancen zur Führung. Die Wölfe wirkten drei Tage nach dem 0:3 in der Champions League bei Real Madrid etwas müde. So auch Vieirinha, der in der 31. Minute im Strafraum gegen Pizarro zu spät kam. Den fälligen Freistoß verwandelte Pizarro zum 1:0. Das 102. Tor des Bremer Idols, der Peruaner löst damit Marco Bode als Rekordtorschützen Werders ab. Die Freude über die Führung währte allerdings nicht lange, denn Guilavogui köpfte nach einer Ecke zum 1:1-Pausenstand ein (36.). Schmeichelhaft für die Wölfe, die auch im zweiten Durchgang einiges schuldig blieben. Bremen war weiterhin aktiver und setzte mehr Akzente in der Offensive. Der Lohn der Bemühungen waren die Treffer durch Bartels (65.) und Yatabaré (83.) zum 3:1. Wolfsburg konnte durch Dost noch einmal verkürzen (87.), doch zu mehr reichte die Kraft beim Team von Trainer Dieter Hecking nicht mehr. Werder landete nach zuvor vier sieglosen Spielen in Folge den erhofften Befreiungsschlag. Zwar bleibt Bremen auf dem Relegationsrang kleben, verkürzte aber den Abstand zum rettenden Ufer. Wolfsburg musste nach dem Aus in der Champions League in der Liga einen Rückschlag im Kampf um die internationalen Startplätze hinnehmen.

1899 verlängert Lauf unter Nagelsmann - Hertha rutscht ab

Hoffenheim bleibt unter Trainer Julian Nagelsmann auf der Überholspur. Die Kraichgauer gewannen gegen Hertha BSC mit 2:1 und feierten den vierten Sieg aus den vergangenen fünf Partien (4/1/0). Seit Nagelsmann das Ruder übernahm, sammelte die TSG bereits 20 Punkte und steuert Richtung Klassenerhalt! Bei Hertha brachte auch der Einsatz von Vedad Ibisevic nicht den erhofften Erfolg, der Ex-Hoffenheimer spielte trotz eines Kieferhöhlenbruchs mit einer Spezialmaske, konnte aber nur wenig ausrichten. Kampf und Einsatz waren Trumpf, spielerische Elemente kamen zu kurz. Zunächst führten Standards zum Erfolg, Niklas Stark köpfte nach einer Ecke ein (27.), Fabian Schär nach einem Freistoß (33.). Der Hoffenheimer stand dabei aber wohl ganz knapp im Abseits. Nach dem Seitenwechsel steigerte sich 1899, Markus Uth köpfte in der 85. Minute zum Sieg ein. Während Hoffenheim zu den Gewinnern im Keller gehört, musste Hertha Leverkusen in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen und rutscht aus den direkten Champions-League-Rängen!

Lilien gewinnen Aufsteigerduell gegen Ingolstadt

Mit Darmstadt und Ingolstadt trafen sich die beiden Aufsteiger zum Duell am Böllenfalltor. Vor der Saison hätten wohl nur die kühnsten Optimisten gedacht, dass womöglich beide Neulinge die Klasse halten würden. Doch zunächst war von den guten Leistungen der beiden Neulinge nur wenig zu sehen. Spielerisch bot der erste Durchgang lediglich Magerkost, Chancen waren Mangelware. Dies sollte sich in Abschnitt zwei schnell ändern, Rausch brachte die Lilien nach nur 180 gespielten Sekunden in Führung. Ausgeglichen blieb es auch in der Folgezeit, Sandro Wagner entschied in der 85. Minute dann endgültig die Partie. Dre Angreifer war damit in seinen letzten 14 Bundesligapartien an 14 Toren des Schuster-Teams beteiligt! Der SV98 hat nun 35 Punkte gesammelt und macht dadurch einen Riesenschritt Richtung Klassenerhalt. Der unterlegene FCI kann mit 39 Zählern bereits für ein weiteres Jahr Bundesliga planen.

"Ausgeruhter" Lewandowski stellt die Weichen auf Sieg

Robert Lewandowski

Schalkes Roman Neustädter taucht unter dem Ball durch, Bayerns Robert Lewandowski köpft zum 2:0 ein. Getty Images

Gleich sechs Änderungen nahm Bayern-Coach Pep Guardiola im Topsspiel am Samstagabend gegen Schalke 04 im Vergleich zum Auftritt in der Champions League bei Benfica Lissabon vor, unter anderem durfte Mario Götze mal wieder von Beginn an ran. Doch auch mit dem Weltmeister in der Zentrale fehlten den Bayern zunächst die kreativen Ideen und das Tempo gegen Schalke. Denn die Königsblauen verrichteten ihre Defensivaufgaben konzentriert und ließen den Bayern nur wenig Raum zum Kombinieren. Torchancen blieben so in Hälfte eins Mangelware. S04-Keeper Ralf Fährmann vereitelte die beste Bayern-Möglichkeit durch Robert Lewandowski (29.), nur wenig später spitzelte Medhi Benatia Klaas Jan Huntelaar im letzten Moment den Ball weg. So ging es torlos in die Kabinen.

Nach der Pause erhöhte der FCB die Schlagzahl, Schalke konnte sich nun kaum mehr befreien. Lewandowski belohnte seine Farben dann in der 54. Minute mit dem Führungstor für die Bayern. Nach dem Rückstand ergab sich Schalke seinem Schicksal, die Münchner hatten nun leichtes Spiel. Lewandowski, der in Lissabon nur zu einem Kurzeinsatz gekommen war, sprühte weiter vor Tatendrang und köpfte in der 65. Minute zum 2:0 ein. In der 73. Minute musste Arturo Vidal nach wunderbarer Vorarbeit von Franck Ribery nur noch den Fuß hinhalten. Fortan schonten sich die Bayern für das anstehende Pokalhalbfinale am Dienstagabend gegen Werder Bremen. Schalke wartet seit drei Partien auf einen Dreier und verpasste es, Druck auf die Vereine in den internationalen Startplätzen aufzubauen.

Hannover beendet desaströsen Negativlauf

Jubelfaust: Hannovers Anton (2.v.re.) freut sich mit seinen Teamkollegen über das 1:0.

Jubelfaust: Hannovers Anton (2.v.re.) freut sich mit seinen Teamkollegen über das 1:0. imago

Wie schon beim 2:2 in Berlin überzeugten die Hannoveraner auch beim Heim-Debüt von Daniel Stendel am Freitagabend gegen Borussia Mönchengladbach - gerade defensiv. Die 96er zogen den Fohlen, bei denen die wiedergenesenen Raffael und Stindl zurückkehrten, mit einem aggressivem Pressing und einem breiten Spielaufbau den Zahn und zwangen diesen ihr Spiel auf. Ohne den Gelb-gesperrten Xhaka reagierten die Gladbacher auf die niedersächsische Spielweise, indem sie immer wieder auf eine Viererkette umstellten - und kamen mit diesem System nur bedingt zurecht. Hannover konnte zufrieden sein mit seiner Leistung, hochzufrieden sogar nach 49 Minuten: Nach einem Solo auf rechts legte Sarenren-Bazee zurück auf den mitgelaufenen Anton, der aus zehn Metern trocken vollendete. Zwei Youngster beendeten damit die 579 Minuten währende Wartezeit der Niedersachsen ohne eigenes Heim-Tor.

Damit nicht genug, denn die 96er hatten Blut geleckt, blieben gegen relativ harmlose Fohlen tonangebend und schlugen in Person von Sobiech erneut zu: Der Pole netzte per Abstauber ein, nachdem Karaman am Pfosten gescheitert war (60.). Das 0:2 war eine Hürde, die die Gladbacher in der Folge nicht mehr überspringen konnten, wenngleich sie sich durchaus bemühten. Am Ende standen zwei Gewissheiten: Zum 18. Mal in Folge endete dieses Partie nicht unentschieden, außerdem stoppten die Hannoveraner ihren desaströsen Negativlauf von sieben Heimniederlagen in Serie - und das ausgerechnet gegen einen Champions-League-Aspiranten, der weiterhin auf fremdem Platz alles andere als gefährlich ist. Nur ein magerer Punkt aus sechs Auswärtsspielen spricht klar gegen die Gladbacher.

kon

Spieltagsbilder 30. Spieltag 2015/16