Bundesliga

Gladbach mit dem fünften Streich - 96 gewinnt Krisenduell

Überblick: Werder-Wahnsinn - Schalke ist wieder in der Spur

Gladbach mit dem fünften Streich - 96 gewinnt Krisenduell

Vorbereiter gratuliert Torschütze: Oscar Wendt und Raffael jubeln, Fallou Diagne ist bedient.

Vorbereiter gratuliert Torschütze: Oscar Wendt und Raffael jubeln, Fallou Diagne ist bedient. getty images

Am Sonntagabend schlossen Gladbach und Freiburg den Spieltag ab. Die zuletzt viermal siegreichen Fohlen trafen auf bissige Freiburger, die die Räume geschickt eng machten und die namhafte Offensivabteilung selten zur Entfaltung kommen ließen. Die beste Chance der ersten Hälfte hatten dennoch die Gladbacher, Baumann lenkte den Schuss von Herrmann mit einem Superreflex an die Latte (27.). Zuvor hätte allerdings der herzlich empfangene Rückkehrer Hanke per Kopf die Führung für die Breisgauer erzielen können (21., über das Tor). In der zweiten Hälfte hatte auch Freis das 1:0 für den SCF auf dem Fuß, scheiterte aber kläglich (58.). Bitter für die Gäste, denn nur fünf Minuten später schlugen die Fohlen zu. Eine sehenswerte Kombination schloss Raffael nach Wendts klugem Querpass erfolgreich ab (63.). Freiburg fehlte vielleicht auch wegen der Europa-League-Strapazen unter der Woche die Kraft, noch etwas Zählbares mitzunehmen. Die Gladbacher, die mit sieben Heimsiegen seit Saisonstart einen neuen Vereinsrekord aufstellten, bleiben indes weiter klar auf Champions-League-Kurs.

Bei Hannover platzt der Knoten

Sieben Spiele lang musste Hannover warten, ehe es wieder mit einem Sieg klappte. Die Niedersachsen setzten sich in einer intensiv geführten Partie gegen Frankfurt durch, das nun seit neun Spielen nicht mehr gewonnen hat. Die 96er dominierten die erste Hälfte, Diouf (24.) traf per Kopf zur verdienten Führung. Danach immer wieder im Mittelpunkt: Referee Günter Perl. Er nahm einen Treffer von Sobiech nachträglich wegen Abseits zurück und entschied damit goldrichtig (28.). In der 57. Minute schickte er Lanig mit der Ampelkarte vom Platz und ließ bei einem Zweikampf zwischen Schwegler und Sakai im 96-Strafraum weiterlaufen. Im direkten Gegenzug sah Perl hingegen ein Foul von Kadlec an Prib am Strafraumrand. Zuviel für Trainer Veh, er musste wegen Meckerns auf die Tribüne - und sah von dort, wie Huszti den Freistoß traumhaft verwandelte. Die Eintracht steckte nicht auf und kam trotz Unterzahl zu einigen guten Chancen, eine Wende gelang den Frankfurtern aber nicht mehr. Jubel brandete hingegen bei den 96ern in der Nachspielzeit auf. Steven Cherundolo feierte nach langer Verletzungszeit ein Kurz-Comeback.

Bayern siegt im Sparmodus

Robben war gegen Braunschweig der Münchner Matchwinner.

Robben war gegen Braunschweig der Münchner Matchwinner. Getty Images

Der FC Bayern fuhr am Samstagnachmittag gegen das Schlusslicht aus Braunschweig den erwarteten Heimsieg ein. Schon in der 2. Minute war Robben nach einem genialem Zuspiel von Götze zur Stelle und durchkreuzte die Defensivtaktik der Niedersachsen. Der Niederländer wechselte sich im Sturmzentrum mit Götze und Müller sehr flexibel ab, so dass im Spiel der Guardiola-Elf viel Bewegung, wenngleich nicht besonders viel Tordrang zu bestaunen war. Die 30. Minute galt als Ausnahme, als Robben in Robben-Manier (von rechts nach innen ziehen und aufs kurze Eck schießen) zum 2:0 aufstockte. Im zweiten Abschnitt passierte nicht mehr viel – außer dass Alaba einmal für seinen geschlagenen Keeper Neuer rettete und Kratz an die Latte schoss. Die Münchner bleiben in der Liga zum 39. mal unbesiegt und ziehen weiter ihre Kreise an der Spitze.

Son und Kießling bestrafen eiskalt - Club muss warten

Auch der neue Verfolger der Münchner, Bayer Leverkusen, hatte mit dem 1. FC Nürnberg ein Kellerkind zu Gast. Die bislang sieglosen Franken begannen gegen die nach dem 0:5 gegen ManUnited leicht verunsicherten Leverkusener auf Augenhöhe, doch Entscheidendes wollte der Verbeek-Elf nicht gelingen, weil Hasebe nur den Pfosten anvisierte – es war der 13. Aluminium-Treffer für den Club im 14. BL-Spiel. Die Hyypiä-Elf zeigte sich vor dem Nürnberger Tor kaltschnäuziger, Son bestrafte Kiyotakes Fehlpass im Mittelfeld zur Bayer-Führung, Kießling schlug direkt nach dem Seitenwechsel gegen seinen Ex-Klub zum 2:0 zu. Damit war die Messe für den Club gelesen, Leverkusen brachte dank seiner spielerischen Überlegenheit die Partie sicher nach Hause, Son besorgte den 3:0-Endstand und darf sich rehabilitiert fühlen. Nürnberg hingegen muss weiter auf den ersten Dreier warten .

Leverkusens Sieggaranten: Kießling und Son.

Leverkusens Sieggaranten: Kießling und Son. Getty images

Lewandowski zeigt keine Nerven

Top-Team Nummer drei, Borussia Dortmund, war beim 1. FSV Mainz gefordert. Bei Jürgen Klopps Rückkehr zu den Nullfünfern entwickelte sich ein intensives Duell, allerdings mit zunächst leichten Vorteilen für die Rheinhessen. Der BVB-Coach musste Mitte der ersten Halbzeit und direkt nach dem Seitenwechsel verletzungsbedingt wechseln, bis dahin hatte Aubameyang für den BVB und Bell für den FSV das Gestänge getroffen. Trotz gutem Tempos und einigen Torraumszenen blieb es aber lange Zeit torlos – bis sich Aubameyang den Ball zum Freistoß zurechtlegte und gekonnt vollstreckte. Der Mainzer Coach Tuchel bedeutete seinem Team nach dem Rückstand schön ruhig zu bleiben und wurde durch Choupo-Motings Elfmetertor zum 1:1 sofort bestätigt. Nun war richtig Feuer in der Partie, Aubameyang zwang Feldspieler Soto zu einer "Torwart-Parade", die mit Rot und Elfmeter geahndet wurde – Lewandowski schoss den BVB cool in Führung und verwandelte einen weiteren Strafstoß zum 3:1-Endstand. Durch den letztlich etwas schmeichelhaften Auswärtssieg bleibt der drittplatzierte BVB am Führungsduo dran.

Wieder mal Spektakel in Sinsheim

Beste Unterhaltung: Hoffenheims Volland gegen den Bremer Garcia.

Beste Unterhaltung: Hoffenheims Volland gegen den Bremer Garcia. Getty Images

Wieder mal mehr Tore als im Durchschnitt gab es in Sinsheim zu bewundern - überhaupt bleiben vor allem die Heimspiele der Hoffenheimer ein heißer Tipp für beste Fußball-Unterhaltung. Gegen Werder Bremen, das als psychologische Maßnahme bis zum Winter auf Stammkeeper Mielitz verzichten wird, gab es mal wieder ein Scheibenschießen vom Feinsten – wobei die ersten drei Treffer jeweils per Elfmeter fielen. Als dann unmittelbar vor der Halbzeit auch noch TSG-Keeper Casteels kolossal danebengriff, ging es quasi mit dem 2:2 von vorne los. Direkt nach Wiederbeginn stellten Volland und Herdling für die Kraichgauer schnell auf 4:2, doch eine Vorentscheidung war dies noch lange nicht, weil der eingewechselte Petersen beim Comeback sofort traf und für Spannung sorgte. Pulver verschossen? Mitnichten! Zwar dauerte es bis zur Nachspielzeit, bis es wieder klapperte - Bargfrede setzte dem Werder-Wahnsinn mit dem 4:4 die Krone auf.

Trauerspiel in Berlin

Wenn man die Partie in Sinsheim Spektakel nennen muss, dann war das Duell zwischen der Hertha und Augsburg in der Hauptstadt ein Trauerspiel. Wenig Torchancen, kaum Spielfluss und Zweikämpfe ohne Ende. Gerechterweise sprang dabei eine torlose Nullnummer heraus.

Schalke zurück in der Spur - VfB offensivschwach

Treffsicher von Punkt: Der Schalker Farfan vollstreckt zum 2:0.

Treffsicher von Punkt: Der Schalker Farfan vollstreckt zum 2:0. Getty Images

Der FC Schalke 04 ist nach dem vermeidbarem 3:3 in Frankfurt und dem schmucklosen 0:0 in Bukarest in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die Königsblauen, die vor der Partie die Vertragsverlängerung von Max Meyer bekannt gaben, besiegten die über weite Strecken harmlosen Stuttgarter mit 3:0. Matchwinner des Spiels am Samstagabend war der Offensivspieler Farfan - der Peruaner überwand den glücklosen Ulreich zum 1:0 Mitte der ersten Halbzeit und legte unmittelbar nach Wiederbeginn per Elfmeter nach. In der Schlussviertelstunde besorgte Jones mit einem wuchtigen Distanzschuss den 3:0-Endstand. Zwar hatten die Stuttgarter durch den pfeilschnellen Werner beim Stande von 0:0 die Chance, selbst in Führung zu gehen, doch unter dem Strich ging der Dreier für die Knappen absolut in Ordnung.

Punkteteilung in Wolfsburg

Ivo Ilicevic trifft kurz vor Schluss nur die Querlatte.

Zu genau gezielt: Ivo Ilicevic trifft kurz vor Schluss nur die Querlatte. Getty Images

Am Freitagabend stieg das Nordduell in Wolfsburg, und der VfL musste sich gegen den Hamburger SV mit dem zweiten Remis in Folge begnügen - am Ende etwas glücklich. Der Siegeslauf der Wölfe (viermal in Folge) wurde schon in Nürnberg (1:1) gestoppt, auch gegen den HSV reichte es nicht zum Dreier. Ohne den gelb-gesperrten Spielmacher Diego fehlten der Hecking-Elf in der Offensive die zündenden Ideen, zudem wurden die sich bietenden Möglichkeiten nicht konsequent zu Ende gespielt.

Der HSV, ohne den verletzten Regisseur van der Vaart, ging mit seiner ersten Chance in Führung (20.) und hätte durch Lasogga auf 2:0 erhöhen müssen (30.), ehe Rodriguez im Gegenzug vom Punkt den Ausgleich besorgte. In der phasenweise zähen Auseinandersetzung mühte sich Wolfsburg in Durchgang zwei, die Nadelstiche setzten aber die Hanseaten - ohne Erfolg, weil Ilicevic in der Schlussoffensive der immer stärker auftrumpfenden Gäste zu genau zielte und die Querlatte traf (86.).