Bundesliga

Trotz Steueraffäre: Hoeneß bleibt im Amt

FC Bayern: Nach Sitzung des Aufsichtsrats

Trotz Steueraffäre: Hoeneß bleibt im Amt

Uli Hoeneß wird auch weiterhin Präsident und Aufsichtsratschef beim FC Bayern München bleiben.

Uli Hoeneß wird auch weiterhin Präsident und Aufsichtsratschef beim FC Bayern München bleiben. imago

Uli Hoeneß wird damit auch weiterhin das Gesicht des FC Bayern München bleiben. Wie die Bayern mitteilten, hatte Hoeneß dem Aufsichtsrat angeboten, sein Amt ruhen zu lassen, bis die zuständigen Behörden über die strafbefreiende Wirkung seiner Selbstanzeige entschieden haben. Hoeneß drückte bei der Sitzung dem Gremium sein Bedauern aus und bat um Entschuldigung. Der Aufsichtsrat will die Angelegenheit weiterhin beobachten und sich bei neuen Erkenntnissen mit dem Thema befassen.

"Im Interesse des FC Bayern, der sich voll und ganz auf das Erreichen der weiteren sportlichen Ziele im Champions-League-Finale am 25. Mai und im deutschen Pokalfinale am 1. Juni 2013 konzentrieren soll, hat der Aufsichtsrat der FC Bayern München AG nach intensiver Diskussion einvernehmlich entschieden, dass Uli Hoeneß das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG weiter ausüben soll", hieß es in der Mitteilung der Münchner, die rund anderthalb Stunden nach Sitzungsbeginn versandt worden war.

Bayern München - Vereinsdaten
Bayern München

Gründungsdatum

27.02.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Allerdings könnte der Aufsichtsrat zum Handeln gezwungen werden, sollte Hoeneß in der Steueraffäre doch noch der Prozess gemacht werden: "Der Aufsichtsrat wird die Angelegenheit weiterhin beobachten und sich bei Vorliegen neuer Erkenntnisse mit dem Thema befassen", hieß es in der Erklärung.

Mitte April wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft München II nach einer Selbstanzeige von Hoeneß vom Januar 2013 gegen den Bayern-Präsidenten wegen Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt. Gegen Hoeneß, der sein Fehlverhalten einräumte, bestand sogar Haftbefehl, dieser wurde gegen Zahlung einer Millionensumme außer Vollzug gesetzt. Noch ist nicht klar, ob die Selbstanzeige von Hoeneß strafbefreiend wirkt. Wegen der möglichen strafrechtlichen Konsequenzen wuchs der Druck auf Hoeneß, sein Amt als Chef des Aufsichtsrats ruhen zu lassen.

Neben Hoeneß rekrutiert sich der Aufsichtsrat noch aus den Konzern-Vorständen Herbert Hainer (adidas), Martin Winterkorn (VW), Rupert Stadler (Audi) und Timotheus Höttges (Telekom) sowie dem Bänker Dieter Rampl, "Focus"-Herausgeber Helmut Markwort, dem ehemaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber sowie Karl Hopfner, dem 1. Vize-Präsidenten des Vereins.

Rummenigge macht als Vorstandsvorsitzender weiter

Informationen über andere Inhalte gaben die Bayern nach dem Ende der Sitzung nicht preis. Eine weitere Personalie wurde aber offenbar festgezurrt. Wie "bild.de" berichtet, bleibt Karl-Heinz Rummenigge bis Endes des Jahres 2016 Vorstands-Vorsitzender. Der am Jahresende auslaufende Vertrag des 57-Jährigen wurde nach Zustimmung des Aufsichtsrats demnach um drei Jahre verlängert. Der ehemalige Nationalspieler ist seit 2002 Vorstandschef.

zum Thema

Der in Ulm geborene Hoeneß schloss sich im Jahr 1970 dem FC Bayern München an. Sein Name ist unwiderruflich mit dem Aufstieg des FC Bayern zu einem der erfolgreichsten Fußball-Klubs der Welt verbunden. Als Spieler gewann er mit den Bayern dreimal die Meisterschaft (1972-1974) sowie dreimal den Europacup der Landesmeister (1974-1976). Im Jahr 1976 holte er mit den Bayern zudem den Weltpokal.

Als der Stürmer, der mit der Nationalmannschaft 1972 Europameister und zwei Jahre später im heimischen Münchner Olympiastadion Weltmeister wurde, im Jahr 1979 seine Karriere wegen eines Knorpelschadens beenden musste, wurde er mit nur 27 Jahren bei den Bayern zum jüngsten Manager in der Bundesliga. Unter seiner Führung wurde der FC Bayern zur unumstrittenen Nummer eins im deutschen Fußball. 16 deutsche Meisterschaften, neun Pokalsiege sowie der Triumph in der Champions League sowie im Weltpokal (2001) konnte der FC Bayern in diesen 30 Jahren sammeln. Der FC Bayern entwickelte sich zum mitgliederstärksten Verein Deutschlands, der den bei Weitem höchsten Umsatz generiert. Nach dem Ende seiner Managertätigkeit wurde er zum Präsidenten des FC Bayern eV. gewählt, ein Jahr später auch zum Chef des Aufsichtsrats der FC Bayern AG.