Bundesliga

Hoeneß: "Ich habe richtig gezockt"

Bayern: Situation "kaum auszuhalten"

Hoeneß: "Ich habe richtig gezockt"

Will "seinen Fehler so gut wie möglich korrigieren": Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

Will "seinen Fehler so gut wie möglich korrigieren": Bayern-Präsident Uli Hoeneß. imago

Hoeneß gibt im Gespräch mit der "Zeit" zu, dass sich sein Leben am 20. März, als die Staatsanwaltschaft vor der Tür seines Hauses am Tegernsee stand und es durchsuchte, schlagartig geändert habe. "Da begann die Hölle für mich", sagte Hoeneß. Bis dahin habe er geglaubt, keine Strafverfolgung befürchten zu müssen.

Seither sei die Situation für ihn "kaum auszuhalten". Vor allem die Kehrtwende vom Vorbild zum Buhmann sei für ihn ganz schwer zu ertragen: "Das ist für mich ein ganz großes Problem. Ich fühlte mich in diesen Tagen auf die andere Seite der Gesellschaft katapultiert, ich gehöre nicht mehr dazu. Ich mache mir natürlich riesige Vorwürfe. Ich habe Riesenmist gebaut, aber ich bin kein schlechter Mensch", sagte Hoeneß, der "seinen Fehler so gut wie möglich korrigieren" will.

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Bayern München

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Durch den gewaltigen Druck schlafe er "sehr schlecht, ich schwitze sehr viel in der Nacht, was ich eigentlich gar nicht kenne. Ich wälze mich und wälze mich. Und dann wälze ich mich nochmal. Und denke nach, denke nach und verzweifle. Ich bin morgens auch manchmal schon eine Stunde nach dem Aufstehen völlig fertig."

Ich fühlte mich in diesen Tagen auf die andere Seite der Gesellschaft katapultiert, ich gehöre nicht mehr dazu.

Uli Hoeneß

Der Bayern-Macher äußert sich im Interview auch zu seinen Börsen-Geschäften: "In den Jahren 2002 bis 2006 habe ich richtig gezockt, ich habe teilweise Tag und Nacht gehandelt, das waren Summen, die für mich heute auch schwer zu begreifen sind, diese Beträge waren schon teilweise extrem. Das war der Kick, das pure Adrenalin", so Hoeneß.

Der 61-Jährige reagierte des Weiteren auf die Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich über ihren Sprecher von Hoeneß "enttäuscht" gezeigt hatte. "Ich würde mir wünschen, dass ich irgendwann die Gelegenheit bekäme, der Bundeskanzlerin in einem persönlichen Gespräch zu erklären, wie es so weit kommen konnte, der ganze Mist", sagte der Bayern-Präsident.

Derweil hat Hoeneß Verbindungen seines Schweizer Kontos zum FC Bayern München ausgeschlossen. "Dieses Konto war ganz allein Uli Hoeneß." Mit einer möglichen Gefängnisstrafe mag er sich nicht beschäftigen: "Ich denke Tag und Nacht an meinen Fehler und an das, was ich meiner Familie angetan habe. Ich kann diesen Gedanken nicht zulassen."