Bundesliga

Titelrennen passé: Stevens gelassen, Heldt sauer

Schalke: Hilft das 0:2 in München bei Huntelaar-Verhandlungen?

Titelrennen passé: Stevens gelassen, Heldt sauer

"Wir sind froh, dass wir Vierter sind":  Huub Stevens hakte das Bayern-Spiel schnell ab - schneller als Horst Heldt.

"Wir sind froh, dass wir Vierter sind": Huub Stevens hakte das Bayern-Spiel schnell ab - schneller als Horst Heldt. Getty Images

Schalke nur noch Zuschauer im Meisterschaftskampf? Für Stevens nichts Neues: "Ich habe ohnehin immer gesagt, dass wir da nicht teilnehmen." Die Champions-League-Qualifikation bleibt das Ziel, und die haben die Königsblauen auch nach der Schlappe in München mit sieben Punkten Vorsprung auf Platz fünf fest im Blick, auch Rang drei ist bei drei Punkten Rückstand allemal noch drin.

Entsprechend gelassen ging Stevens mit dem 0:2 um. "Wir haben versucht, den Bayern das Leben schwerzumachen. Aber sie waren deutlich besser. Deshalb kein Vorwurf an unsere Jungens", gab sich der "Knurrer von Kerkrade" ganz locker und zahm.

Deutlich schärfer im Ton wurde Manager Heldt am Sonntagabend gegenüber "Sky": "Meine Enttäuschung ist groß - mich ärgert die Niederlage sehr. Man kann immer gegen den FC Bayern verlieren. Die Art und Weise ist enttäuschend." Bei 3:14 Chancen war die Niederlage hochverdient, Bayern-Präsident Uli Hoeneß hätte ein 4:1 oder 5:1 sogar "korrekter" gefunden .

Mich nerven diese Nadelstiche im Vorfeld, und dann kommt Schalke und wir erleben Situationen, die pro Bayern gepfiffen werden.

Horst Heldt

Trotzdem wollte Heldt die umstrittene Entstehung des 0:1 nicht unkommentiert lassen, schon in der Halbzeit hatte er Schiedsrichter Michael Weiner kritisiert, der Luiz Gustavos rabiaten Bodycheck gegen Marco Höger nicht ahndete. Heldt unmissverständlich: "Das war ein klares Foul! Der Schiri war heute nicht auf der Höhe."

Zwar wollte er Weiner, dem er dazu auch persönlich "ein paar Takte" sagte, keine Absicht unterstellen und in der Entscheidung auch nicht den Grund für die Niederlage suchen. "Aber es muss alles stimmen an so einem Tag, um den FC Bayern zu schlagen. Der Schiri muss auch mutig sein. Er hat in einigen Situationen pro FC Bayern gepfiffen."

Dass die Bayern in den Vorwochen eine Schiedsrichter-Diskussion lanciert hatten (Hoeneß: "Die Schiedsrichter pfeifen im Zweifelsfall immer gegen Bayern"), passte für Heldt ins Bild: "Mich nerven diese Nadelstiche im Vorfeld, und dann reist der FC Schalke nach Bayern und wir erleben Situationen, wo die Situationen mehr als grenzwertig sind und pro FC Bayern gepfiffen werden. Das nervt und ärgert mich."

Metzelder gesteht: "Ganz oben können wir nicht mithalten"

Auf verlorenem Posten wäre Schalke an diesem Sonntag aber wohl auch gewesen, wenn das 0:1 nicht gezählt hätte. Am Ende stand nicht nur beim verletzt ausgewechselten Christoph Metzelder die Erkenntnis: "Wir müssen uns eingestehen, dass wir ganz oben noch nicht mithalten können."

Wo landet Schalke am Saisonende?

Auch die Statistik sagt: Gegenüber dem Top-Trio Dortmund, Bayern, Gladbach fällt Schalke ab. Im sechsten Duell gegen eine dieser drei Mannschaften (inklusive Pokal) setzte es die fünfte hochverdiente Niederlage. "Vielleicht können wir noch einen Schritt nach vorne gehen", sagte Stevens zwar hernach. "Aber erst einmal sind wir froh, dass wir Vierter sind."

Huntelaars Flaute gegen die Top-Teams - ein Trumpf?

Und in einer Hinsicht muss die Schalker Chancenlosigkeit gegen die Spitzenteams nicht einmal ein Nachteil sein. Denn: Top-Torjäger Klaas Jan Huntelaar, dessen Vertrag Heldt über 2013 hinaus verlängern will, erzielte in dieser Saison zwar sagenhafte 33 Treffer in 34 Pflichtspielen, ging jedoch gegen alle Top-Klubs leer aus. Vielleicht eine Randnotiz, die ganz große Klubs abschrecken könnte.