Gladbachs Coach Dieter Hecking wechselte nach der 0:5-Klatsche im Pokal gegen Leverkusen dreimal: Raffael, Strobl und Plea (nach Oberschenkelproblemen) erhielten den Vorzug vor Kramer, Stindl und Herrmann.
Dagegen vertraute Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel auf exakt dieselbe Elf wie beim 5:1-Pokalerfolg in Ulm .
Mit der Bürde von nur einem Punkt aus sechs Spielen besann sich die Fortuna in Gladbach auf die einfachen Tugenden: Zweikampf- und Laufbereitschaft hatte Funkel seinen Schützlingen offenbar eingeimpft. Und die setzten das auch in die Tat um - und das durchaus ordentlich. Gladbach kam zwar zu klaren optischen Vorteilen, konnte aus dem eigenen Ballbesitz aber kein Kapital schlagen.
Düsseldorf trotzt der Borussia
Bundesliga, 10. Spieltag
Offensiv fehlte es den Borussen an Ideen, um den gegnerischen Abwehrriegel zu knacken. Mit einer Ausnahme - Hazard scheiterte an F95-Keeper Rensing (32.) - brachten die Fohlen lange Zeit keine nennenswerten Abschlüsse zusammen.
Und die Fortuna? Da herrschte nach vorne ebenfalls Flaute. Zwar sorgte der Aufsteiger gerade auf der rechten Seite, wo Lukebakio seinem Gegenspieler Wendt durchaus Probleme bereitete, immer mal wieder für Betrieb, mehr als ein paar Halbchancen sprang aber nicht heraus. Weil auf der Gegenseite Plea einen Ayhan-Fehler nicht bestrafte und verzog (43.), ging es letztlich mit 0:0 in die große Pause.
Gladbachs Hazard stellt die Weichen auf Sieg
Die Vorentscheidung: Gladbachs Hofmann (l.) überwindet Rensing und trifft zum 2:0. imago
Zum Seitenwechsel brachte Hecking Jantschke für Elvedi und durfte kurz darauf dann die Führung der eigenen Mannschaft bejubeln: Bei einem Plea-Schuss aus 14 Metern bekam Ayhan den Ball an den Arm, Schiedsrichter Dr. Felix Brych entschied in dieser kniffligen Szene - Ayhan hatte den Arm leicht hochgehoben, aber auch angelehnt und sich weggedreht - auf Strafstoß, den Hazard mit Glück verwandelte. Rensing war zwar dran, konnte aber nicht parieren und kassierte damit zum 20. Mal in Folge einen Strafstoß - damit baute er seinen negativen Bundesliga-Rekord aus (47.).
Das Tor war ein echter Wirkungstreffer für die Düsseldorfer, die sich davon nicht mehr erholten. Als dann Ayhan auch noch ein schlimmer Fehlpass im Aufbau unterlief und die Gladbacher das unmittelbar mit dem 2:0 durch Hofmann bestraften (67.), war die Messe gelesen. Der Gladbacher Torhunger aber noch nicht gestillt: So ließ Plea in der 82. Minute einen langen Ball für Hazard abtropfen, der danach nach vorne spurtete und Rensing mit einem Schuss aus 17 Metern überwand - Ayhan hatte noch leicht abgefälscht. Das war dann aber auch zugleich der 3:0-Endstand.
Die Borussia beendete damit den eigenen Negativlauf von zuletzt zwei Niederlagen in Serie, während in Düsseldorf die Alarmglocken nach der sechsten Pleite nacheinander immer schriller läuten dürften. Die Chance auf Wiedergutmachung bietet sich dem Aufsteiger am kommenden Samstag daheim gegen Hertha BSC - Anpfiff ist um 15.30 Uhr. Zur gleichen Zeit tritt Gladbach in Bremen an.