Leverkusens Coach Heiko Herrlich nahm im Vergleich zum 5:0-Pokalcoup in Gladbach nur einen Wechsel vor: Jedvaj begann für Dragovic. Bereits im Pokal war der Kroate nach 15 Minuten für den Österreicher ins Spiel gekommen. Nach überstandenen Oberschenkelproblemen saß Dragovic aber bereits wieder auf der Bank.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann rotierte nach dem 0:2 in Leipzig im Pokal auf acht Positionen. Einzig Vogt, Adams und Schulz starteten erneut. Kramaric, Szalai und Brenet, die bei RB alle begannen, standen allesamt gar nicht im 18er-Kader. Mit Nordtveit und Grillitsch im Mittelfeldzentrum wählte Nagelsmann dabei eine etwas defensive Ausrichtung als zuletzt.
Nelson traumhaft - Joelinton kontert Bellarabi
Von Beginn an entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie, in der Bayer zunächst die besseren Chancen besaß. Lars Bender köpfte nach einem Konter nur knapp vorbei (3.), ein vermeintliches Eigentor von Adams zugunsten von Leverkusen erhielt aufgrund einer vorangegangenen Abseitsstellung keine Anerkennung (10.). Nach rund einer Viertelstunde kam Hoffenheim besser ins Spiel, Grillitsch zielte nach Ablage von Nelson zunächst noch am Tor vorbei (15.). Doch wenig später führten die Kraichgauer mit 1:0: Nach einer kurz ausgeführten Ecke von Grifo traf Nelson sehenswert aus spitzem Winkel ins rechte obere Toreck (19.).
Bundesliga, 10. Spieltag
Die Partie blieb in der Folge offen, beide Teams waren darum bemüht, das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Nach einem Steilpass von Weiser gelang Bellarabi aus sehr spitzem Winkel und vollem Lauf mit einem wuchtigen Schuss unter die Querlatte der Ausgleich (30.). Baumann hatte wohl mit einer Flanke gerechnet. Doch die Freude auf Bayer-Seite währte nur kurz. Denn in der 34. Minute krönte Joelinton einen gut ausgespielten Angriff über die rechten Seite über Grillitsch und Flankengeber Kaderabek mit einem Kopfball zum 2:1.
Kurz darauf musste Bellarabi, der sich bei einer weiteren Torchance am Oberschenkel verletzte, vom Feld. Bailey kam noch vor der Pause (38.). In besagter Szene scheiterte anschließend auch noch Brandt aus guter Position im Nachschuss (jeweils 37.). So blieb es zur Halbzeit bei der knappen TSG-Führung.
Bayer ohne Abschlussglück - TSG eiskalt
Nach der Pause übernahm Bayer sofort die Initiative, lief jedoch zunächst in einen Konter, der zu einem Strafstoß für die TSG führte, weil Tah gegen Joelinton das Bein stehen ließ. Grifo verwandelte sicher zum 3:1 für den Champions-League-Teilnehmer (49.). Fortan spielte vor allen Dingen Leverkusen, ließ jedoch bei einigen guten Gelegenheiten die nötige Durchschlagskraft vermissen. So traf der in abseitsverdächtiger Position am Fünfmeterraum freigespielte Brandt den Ball nicht richtig (51.), zudem parierte Baumann gegen Volland per Kopf (54.) sowie bei einem Bailey-Freistoß (62.). Auch gegen einen Volland-Versuch aus kurzer Distanz war der TSG-Keeper auf dem Posten (72.).
Kurz darauf fiel auf der Gegenseite die endgültige Entscheidung: Grifo spielte den noch aus der eigenen Hälfte startenden Joelinton frei, der im Eins-gegen-eins noch Jedvaj stehen ließ und aus 15 Metern ins rechte Toreck vollstreckte (73.). Bayer gab sich danach keineswegs auf und kam zu weiteren Halbchancen, doch am Ende blieb es am etwas zu hoch ausfallenden Erfolg der cleveren Hoffenheimer.
Leverkusen empfängt in der Europa League am Donnerstag (21 Uhr) den FC Zürich und gastiert in der Liga in Leipzig (Sonntag, 15.30 Uhr). Hoffenheim reist am Mittwoch (21 Uhr) in der Champions League zu Olympique Lyon und erwartet am Samstag (15.30 Uhr) Besuch aus Augsburg.