Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking wechselte nach der 1:3-Niederlage beim SC Freiburg dreimal: Kramer, Herrmann und Neuhaus spielten für Zakaria, Strobl (beide Bank) und den verletzten Plea (Oberschenkelzerrung).
Dagegen verzichtete Leverkusens Coach Heiko Herrlich auf personelle Änderungen und vertraute derselben Elf wie beim 6:2-Sieg bei Werder Bremen.
Leverkusen fand recht schwer in die Partie, tat sich anfangs vor allem in den Zweikämpfen recht schwer und ging dennoch in Führung: Nach einem Einwurf wurde der Ball von Havertz nach vorne gebracht, wo sich Volland mit Glück und Dynamik durchsetzte und das Leder zu Brandt weiterleitete. Dieser spitzelte es dann aus 14 Metern präzise ins Eck - erste Chance, gleich drin (5.).
Dragovic muss früh raus - Gladbach ohne Ideen
Es war ein Start nach Maß für die Werkself, die sich mit der Führung im Rücken zurückzog und fortan auf Konter lauerte. Primär war Bayer aber darauf bedacht, nichts zuzulassen - und darauf verstanden sich die Gäste, die nach einer Viertelstunde bereits wechseln mussten. Dragovic zwickte es im Oberschenkel, Jedvaj kam für den Österreicher rein.
DFB-Pokal, 2. Runde
Am Spiel änderte das nichts: Bayer spannte zwei engmaschige Ketten in einem 5-4-1 auf und machte den Gladbachern das Leben enorm schwer. Nach vorne strahlten die Gäste darüber hinaus weiterhin Gefahr aus, so hatte Volland nach 24 Minuten Pech, als er nur den Pfosten traf.
Und die Borussia? Die war zwar bemüht, hatte auch optische Vorteile, mehr aber nicht. Es fehlten schlicht die Mittel, um Bayer ernsthaft gefährlich zu werden. Durch die Mitte ging gar nichts, über die Außen etwas mehr, aber auch wenig. Die einzig nennenswerte Möglichkeit der Borussia gab es in der 36. Minute, als Neuhaus an Hradecky nicht vorbeikam.
Jedvaj steht goldrichtig - Bellarabi trifft Fohlen ins Mark
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Bayers Jedvaj (r.) trifft zum 2:0. imago
In der Nachspielzeit von Durchgang eins kam es ganz dick für die Fohlen, die bei einem Freistoß kollektiv schliefen und prompt dafür bestraft wurden: Handlungsschnell passte Brandt in die Gasse zu Lars Bender, der im Eins-gegen-eins an Sommer scheiterte. Jedvaj aber setzte nach und staubte zum 2:0-Halbzeitstand ab (45.+1).
Hecking reagierte und brachte mit Traoré für Herrmann einen frischen Mann für die Außenbahn - und der Guineer machte gleich Betrieb, genauso wie die Gladbacher an sich. Rasch wurde deutlich, dass die Fohlen es noch einmal wissen wollten. Hazard (52.), Hofmann (59.) und Stindl (64.) näherten sich dem Anschluss auch an, allerdings fehlte ihnen das Abschlussglück.
Bellarabi: Sieben Scorer-Punkte in drei Spielen
Wie man es besser macht, zeigte Bayer Leverkusen nach 67 Minuten: Brandt bediente Bellarabi, der aus 17 Metern rechter Position humorlos ins lange Eck vollendete - Wendt fälschte noch leicht ab. Das 3:0 war der Nackenschlag, den anschließend fielen die Gladbacher auseinander - und holten sich eine Packung ab. In der 74. Minute schickte Volland Bellarabi auf die Reise, der sich bedankte und auf 4:0 stellte - der 28-Jährige brachte es damit auf sieben Scorer-Punkte in den letzten drei Spielen (zwei Tore in Zürich, Tor plus zwei Vorlagen in Bremen und nun zwei Tore).
Bayer war aber noch längst nicht satt, einen Treffer hatte die Herrlich-Elf noch in petto: Der eingewechselte Kohr schlug einen langen Ball nach vorne zu Volland, der in den Strafraum lief, Sommer umkurvte und schließlich aus spitzem Winkel locker zum 5:0-Endstand einschob.
In der Bundesliga steht beiden Mannschaften nun ein Heimspiel bevor: Bayer 04 empfängt am Samstag die TSG Hoffenheim (15.30 Uhr), 24 Stunden später bekommen die Mönchengladbacher Besuch von der Düsseldorfer Fortuna.