Darmstadts Trainer Torsten Frings veränderte seine Startelf nach dem 2:3 in Ingolstadt auf drei Positionen: Banggaard, Gondorf (nach überstandener Kapselverletzung) und Heller spielten anstelle von Höhn, Steinhöfer (beide auf der Bank) und Colak (Gelb-Rot-Sperre).
Auf der Gegenseite wechselte Schalkes Coach Markus Weinzierl im Vergleich zur 0:2-Niederlage in der Europa League bei Ajax Amsterdam gleich viermal: Badstuber begann für den an der Wade verletzten Höwedes, Coke spielte statt Nastasic (5. Gelbe Karte). Zudem liefen Geis und Avdijaj für Bentaleb und Schöpf (beide auf der Bank) auf.
Darmstadt wie vergangene Saison
Die Partie im Jonathan-Heimes-Stadion zu Darmstadt begann recht gemächlich. Schalke übernahm schnell das Kommando, fand aber kein spielerisches Mittel, um die Heim-Defensive vor Probleme zu stellen. Nach neun Minuten verzeichnete Caligiuri die erste ernstzunehmende Torgelegenheit der Gäste, kurz darauf klingelte es dann im Kasten - allerdings auf der anderen Seite. Gondorf hatte Heller blindlings auf die Reise geschickt, der Flügelflitzer enteilte allen Schalkern und passte von rechts flach ins Zentrum. Dort hatte der gänzlich unbehelligte Vrancic keine Mühe, den Ball aus fünf Metern ins leere Tor zu schieben (11.).
Schalke antwortete mit Avdijaj, der aus elf Metern das Gehäuse verfehlte (14.). Dann begannen die Schalker Standardminuten. Binnen drei Minuten scheiterten Kehrer (18.), Badstuber (18.) und Burgstaller (20.) per Kopfball, Darmstadt zeigte sich anfällig bei den scharfen Freistoßflanken von Geis. Kurz darauf vergab erneut Avdijaj aus neun Metern (21.). Die Mini-Drangphase überstanden die Lilien aber schadlos, aus dem Spiel heraus ließen sie ohnehin nicht allzu viel zu. Schalke fehlte es an der richtigen Abstimmung und dem zwingenden Mittel gegen Sulu & Co. Mehr als ein Schuss aus 20 Metern von Meyer (31.) und ein gefährlicher Geis-Standard (34.) sprang nicht mehr heraus. Auf der Gegenseite beschloss Heller mit seinem erfolglosen Schlenzer von der Strafraumgrenze die Höhepunkte des ersten Durchgangs (39.), der insgesamt noch Steigerungspotenzial besaß.
Bundesliga, 29. Spieltag
Nach der Pause erhöhten die Knappen den Druck nach und nach, Burgstaller und Coke verzeichneten die erste Doppelchance nach dem Seitenwechsel (50.). Kurz darauf scheiterte erneut Kehrer nach einem Geis-Freistoß per Kopf (56.). Die dickste Chance bot sich dann Burgstaller: Der Österreicher vergab die Gelegenheit vom Elfmeterpunkt aus, Esser wehrte den Strafstoß mit dem Fuß ab (58.). Zuvor hatte Sulu Caligiuri wohl leicht getroffen.
Der gehaltene Elfmeter gab den Lilien nur kurz Auftrieb, schnell rollten die Schalker Angriffe wieder auf das Tor von Esser. Di Santo nahm Meyer die bessere Möglichkeit weg (64.), dann prüfte Gondorf auf der Gegenseite Fährmann mit einem Distanzknaller (68.). Als Meyer und Aogo es schließlich schafften, sich auf der linken Seite frei zu spielen, war es soweit: Aogos Flanke netzte der von rechts eingelaufene Coke im Zentrum ein (75.).
Rot für Kehrer - Gondorf steht richtig
Frings brachte sofort Schipplock in die Partie, der nach wenigen Minuten von Kehrer umgerissen wurde. Die Folge: Glatt Rot für den Schalker, dessen Foul als Notbremse gewertet wurde (81.). In Überzahl versuchten die Darmstädter noch einmal alles und wurden in allerletzter Sekunde belohnt: Nach Hellers Heber in die Mitte scheiterte Sulu noch, doch die Vorlage des Kapitäns verwertete Gondorf aus kurzer Distanz zum Siegtreffer (90.+3).
Der SVD verhinderte somit den Abstieg am Osterwochenende und schickte gleichzeitig die Schalker mit einer weiteren Schlappe nach Hause. Darmstadt ist am Samstag (15.30 Uhr) beim Hamburger SV zu Gast. Schalke empfängt am Donnerstag (21.05 Uhr) in der Europa League Ajax Amsterdam, in der Liga spielen die Königsblauen am Sonntag (17.30 Uhr) zu Hause gegen RB Leipzig.