BVB-Trainer Jürgen Klopp reagierte auf das jüngste 0:2 bei Eintracht Frankfurt , als sein Team einmal mehr hinten eklatante Lücken preisgegeben und vorne wieder einmal keinen ihrer Hochkaräter genutzt hatte, mit fünf Wechseln: Langerak stand überraschend für Weidenfeller im Tor, Hummels kehrte anstelle von Ginter zurück. Außerdem startete Schmelzer, Ramos und Gündogan für Durm, Großkreutz und Kagawa. Seine Botschaft deswegen ans Team: "Wir müssen lernen, uns von Fehlern nicht enttäuschen zu lassen."
Hoffenheims Coach Markus Gisdol tauschte im Vergleich zum spektakulären 4:3 gegen Hannover 96 dagegen nur einmal: Rudy begann für Zuber. In der angespannten Atmosphäre im Signal-Iduna-Park hatte der 45-Jährige außerdem gehofft, "dass es nicht dazu führt, dass überzogen wird vom Attackieren der Dortmunder her. Wir brauchen einen Schiedsrichter mit klarem Kopf, der sich nicht beeinflussen lässt vom Zweikampfverhalten, aber auch nicht von der Stimmung, die da herrschen wird". Diese Aufgabe wurde Referee Felix Zwayer und seinem Gespann auferlegt.
Kampf, Geplänkel und Gündogan
Der hatte in den ersten 45 Minuten auch einiges zu tun, denn zur Überraschung aller und nach einigen Anfangsminuten des Pressings spielte der BVB einen traditionellen Fußball: Kampf und teils überharte Einsteigen (Gelb für Kehl und Ramos) reihten sich an weite Schläge und viel Mittelfeldgeplänkel. Spätestens nach dem Zeitraum zwischen der achten und 15. Minute, als sich die Sinsheimer etwas mehr zeigten, schlossen die Schwarz-Gelben alle Lücken.
Kopfball ins Glück: Ilkay Gündogan, der immer besser reinkommt, nickt zum 1:0 ein. imago
Im Angriff lauerte man auf schnelle und einfache Möglichkeiten - so wie in Minute 17, als gar das 1:0 fiel: Piszczek ackerte sich über rechts nach vorne, am Ende hatte Aubameyang Raum über rechts. Der Gabuner flankte in Richtung des zweiten Pfostens zu Gündogan, der unbedrängt einnickte. Und: Torwart Baumann sah dabei einmal mehr ( zwei Fehler in der letzten Woche ) nicht gut aus, tauchte komplett unter der Flanke durch. Diese Führung verwalteten die Hausherren anschließend souverän, während der TSG nach vorne kaum etwas einfiel. Eine winzige Chance gab es dann doch mal: Schipplock zündete von der Strafraumkante ab - der Ball zog links vorbei (37.).
Ein Bild mit Symbolcharakter lieferte bei der Führung übrigens Coach Klopp selbst, stürmte dabei auf das Feld und fuhr mehrmals die Jubelfaust aus. Die Erleichterung in diesem Moment war fast greifbar.
Der 14. Spieltag
Hummels gibt Hilfe und verleiht Ruhe
Zur Pause reagierte 1899-Coach Gisdol mit einem Wechsel, brachte Modeste für den leicht angeschlagenen Schipplock (46.). Und Hoffenheim fuhr direkt vom Anstoß weg einen furiosen Angriff, der über Schwegler lief und an der Strafraumkante einen Freistoß einbrachte. Diesen bugsierte Rudy stark oben links in Richtung Eck, doch Hummels marschierte rechtzeitig zurück und klärte den Ball mit dem Rücken zum Tor via Kopf stark zur Ecke (47.). Apropos Hummels: Der Kapitän verlieh seinen Kollegen unabhängig von dieser Rettungstat merklich Ruhe, antizipierte oft gut und unterband so zahlreiche Sinsheimer Vorstöße.
Drang aufs 2:0
Ansonsten blieb die Partie ereignisarm: Keine Hoffenheimer Ideen, kaum Dortmunder Vorstöße. Ausnahme in den Minuten 60 und 61: Gündogan verzog zunächst aus starker Position klar, ehe der Ex-Nürnberger mit einem starken Zuspiel Aubameyang in der Spitze fand. Der Gabuner aber scheiterte an einer Fußparade von Baumann. Außerdem kam nun auch etwas vom Kapitän: Nach einer Mkhitaryan-Ecke stieg Hummels stark hoch und scheiterte lediglich an einer erneuten starken Reaktion von Baumann - dieses Mal mit der Hand (63.). Es folgt die beste Chance: Der Ball knallte dabei an den Pfosten! Aubameyang zog über rechts in die Endzone, hämmerte drauf. Baumann lenkte das Leder gerade noch mit den Fingerspitzen an den rechten Außenpfosten.
Zweimal Abseitstor, einmal kein Elfmeter
Zwei Tore, beide wurden aberkannt: Pierre-Emerick Aubameyang. Getty Images
Übrigens: Der BVB erzielte zwischenzeitlich zweimal durch Aubameyang ein Abseitstor, von denen das in der 52. Minute nach einer Kopfballverlängerung von Kehl hätte zählen müssen. Das in der 72. dagegen wurde zu Recht aberkannt. Jedenfalls mussten die Westfalen am Ende zittern, wenngleich die Sinsheimer schwach agierten und wenig bis nichts Kreatives darboten. Doch einmal wurde es doch noch spannend - verbunden mit etwas Glück für Dortmund: Elyounoussi tankte sich nach einem Fehler von Hummels auch noch an Subotic vorbei und fiel über den ins Leere grätschenden Innenverteidiger. Doch der Elfmeterpfiff ertönte nicht (85.). So blieb letztlich der verdiente Arbeitssieg der Hausherren bestehen, verbunden mit einem kleinen Befreiungsschlag im Tabellenkeller.
Für Borussia Dortmund geht es am Dienstag (20.45 Uhr) in der Champions League gegen den RSC Anderlecht weiter, ehe am nächsten Samstag (15.30 Uhr) bei Hertha BSC das nächste Bundesliga-Spiel ansteht. Hoffenheim empfängt einen Tag zuvor und damit wieder freitags (20.30 Uhr) die Eintracht aus Frankfurt.