Hannovers Trainer Tayfun Korkut musste im Vergleich zur 0:2-Niederlage beim Gastspiel in Mainz auf Hoffmann (Mandelentzündung) verzichten. Linksverteidiger Pocognoli rückte ins Team, Schulz ins Abwehrzentrum.
Bayern-Coach Pep Guardiola tauschte gegenüber dem 2:0-Erfolg in der Champions League beim FC Arsenal viermal Personal aus: Für Neuer, Dante, Kroos und Robben kamen Ersatzkeeper Starke sowie Rafinha, Schweinsteiger und Müller zum Zug. Lahm nahm wieder die Position im defensiven Mittelfeld ein - mit Nebenmann Schweinsteiger.
Korkut hatte von seinem Team gefordert, "unbequem und aggressiv" zu sein. Gegen die Bayern, die mit gewohnt viel Ballbesitz in die Partie starteten, gelang dies zunächst sehr gut. 96 erwartete den Gegner kurz hinter der Mittellinie, verdichtete die Räume und lauerte auf Konter.
Die Münchner kamen in der Anfangsphase nur einmal zum Abschluss (Boateng, 11.), viel gefährlicher war's auf der Gegenseite, als Starke sein Team gegen den durchgebrochenen Rudnevs famos vor einem Rückstand bewahrte (15.).
Die Guardiola-Elf blieb tonangebend, wartete geduldig auf ihre Chance. Die kam und wurde sogleich genutzt: Schweinsteigers Diagonalpass verschaffte Rafinha Platz und Zeit zur exakten Flanke, die der im Zentrum heranrauschende Müller per Kopf aus sieben Metern wuchtig zur Bayern-Führung vollendete (24.).
Mit dem 1:0 im Rücken wurde die Dominanz des Rekordmeisters immer größer, 96 erstarrte immer mehr in Ehrfurcht. Hinten ließ Martinez gegen Diouf aber auch gar nichts anbrennen, vorne kombinierte der FCB nach Lust und Laune. Zieler parierte prima gegen Mandzukic (31.) und Müller (33.).
Wenig später aber war der Nationalkeeper machtlos: Nach einer abgewehrten Ecke hob Schweinsteiger den Ball nach links in den Sechzehner. Thiago nahm die Kugel mit der Brust an und jagte das Sportgerät aus neun Metern an Zieler vorbei ins Netz (34.) - 0:2, gleichzeitig der Pausenstand.
Der 22. Spieltag
Bei 96 war Prib in der Endphase von Durchgang eins für den angeschlagenen Bittencourt (Beckenprellung) ins Spiel gekommen, weitere Wechsel nahm Korkut zunächst nicht vor. Auch die Bayern kamen unverändert aus der Kabine, starteten sehr verhalten und ließen etwas unsortiert einen Abschluss von Rudnevs zu (50.).
Die Unkonzentriertheiten beim Rekordmeister hielten zunächst an. Starke lieferte weitere Arbeitsnachweise gegen Diouf (56.) und Huszti (57.). 96 roch etwas Lunte, wurde aber sofort wieder eingebremst: Müller schnürte den Doppelpack, vollendete eine Traumkombination mit Alaba und Mandzukic eiskalt zum 0:3 (59.), wenig später nutzte Mandzukic Zielers Patzer per Kopf zum 0:4 (66.).
Mitte des zweiten Abschnitts war damit alles erledigt. Die Kontrahenten taten sich nicht mehr weh, Hannover bewies Moral, mühte sich aber vergeblich, wenigstens das Ehrentor zu erzielen. Die Bayern siegten in der Liga zum 14. Mal in Serie und bauten ihren Vorsprung an der Spitze vor Leverkusen auf 19 Punkte aus.
Hannover 96 reist am nächsten Samstag (15.30 Uhr) nach Augsburg. Die Bayern erwarten im Abendspiel (18.30 Uhr) den FC Schalke 04.