Augsburgs Trainer Jos Luhukay hatte nach der 0:3-Niederlage in Köln große Verletzungssorgen: Mit Jentzsch (OP nach Fingerbruch), Möhrle (Muskelfaserriss) und Bellinghausen (Knieoperation) fielen drei Stammkräfte aus. Amsif, Verhaegh und Werner rückten neu ins Team.
Bayern-Coach Jupp Heynckes fehlte nach dem 3:2-Sieg gegen Neapel neben dem in der Liga gesperrten Boateng mit dem verletzten Schweinsteiger (Schlüsselbeinbruch) auch der Chef-Stratege im Mittelfeld. Rafinha und Alaba liefen für die beiden auf, zudem ersetzte Tymoshchuk Luiz Gustavo.
Augsburg brachte in der Anfangsphase viel Lauffreude und Einsatzbereitschaft ein, machte die Räume im Mittelfeld eng und bot so dem großen Favorien zunächst gut Paroli. Die technisch klar besseren Bayern waren noch nicht auf Betriebstemperatur, als Mölders von Tymoshchuk sogar die gute Möglichkeit zur Führung serviert bekam, aber verzog (9.).
Der Aufwand der Münchner, Druck auf die Hausherren auszuüben, hielt sich in Grenzen. Dennoch lag die Heynckes-Elf nach einer guten Viertelstunde in Front: Van Buyten köpfte Riberys Ecke aufs lange Eck. Amsif parierte, doch Gomez stand goldrichtig und nickte aus kürzester Distanz am Keeper und an Davids vorbei ein (16.).
Mit wenig Kraftanstrengung kontrollierte der FCB in der Folge den Gegner. Der Ball zirkulierte gut, und eine Tempoverschärfung von Neuer leitete das 0:2 ein: Der Keeper fing einen Angriff ab und machte das Spiel mit einem Abwurf schnell. Müller kam im Mittelfeld an den Ball und passte links in den Strafraum zu Ribery. Der Franzose ließ Reinhardt mit einer Finte schlecht aussehen und traf aus acht Metern per Linksschuss flach ins rechte Eck (28.).
Vor der Pause tat sich dann nicht mehr viel. Die Dominanz des Rekordmeisters hielt zwar an, bis auf Müllers Flachschuss (33.) misslang aber so manche Aktion, weil die letzte Konzentration beim Abschluss fehlte.
Der 12. Spieltag
Personell unverändert kamen die beiden Klubs aus der Kabine. Und auch am Spielverlauf änderte sich wenig. Die Heynckes-Schützlinge hatten gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, drängten aber weiterhin nicht mit aller Macht auf das dritte Tor.
Und hinten schlug Bruder Leichtfuß in Person von Tymoshchuk zu: Der Ukrainer vertändelte das Leder, Badstuber fälschte Werners 16-Meter-Schuss zur Ecke ab. Die Bayern-Abwehr brachte den Ball nicht weg, den Brinkmann vom linken Fünfereck auf die andere Seite köpfte. Dort hämmerte Hosogai aus sieben Metern an Neuer vorbei, Alabas Abwehrversuch fand schon hinter der Linie statt - 1:2 (59.)!
Nun legten die Fuggerstädter den Respekt ab. Die ganz große Möglichkeit zum Ausgleich erspielte sich der Aufsteiger zwar zunächst nicht, gewann aber mehr Zweikämpfe und kam gegen den nun gar nicht mehr souveränen Spitzenreiter des Öfteren zum Abschluss (Reinhardt, 62., Baier, 67.).
Der FCB fand seine Linie nicht mehr, verwaltete das knappe Resultat mehr schlecht als recht und ließ zielgerichtete Offensivaktionen bis auf eine Ausnahme (Lahm, 79.) vermissen. Und auch hinten waren van Buyten & Co. nicht mehr sattelfest. Nur Neuer war es zu verdanken, dass die Bayern keine Punkte liegenließen: Denn der Nationalkeeper zeigte gegen den allein vor ihm auftauchenden Kapllani mit einer Blitzreaktion seine Klasse und verhinderte den Ausgleich (83.).
In der Nachspielzeit sah Tymoshchuk nach rüdem Einsatz gegen Baier noch die Rote Karte und wird den Bayern in den nächsten Wochen in der Liga fehlen.
Nach der Länderspielpause geht es für den FCA am Sonntag, den 19. November (15.30 Uhr) in Stuttgart weiter. Die Bayern erwarten am Samstagabend (18.30 Uhr) Meister Dortmund zum Gipfeltreffen.