Jupp Heynckes stellte beim FC Bayern nach dem 4:0-Sieg gegen Nürnberg zweimal um: Statt Rafinha begann Boateng rechts in der Abwehrkette. Im defensiven Mittelfeld startete Luiz Gustavo statt Tymoshchuk neben Schweinsteiger.
Neapels Coach Walter Mazzarri rotierte im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Cantania Calcio in der Serie A am Samstag gleich fünfmal zurück: Cannavaro musste Gelb-gesperrt passen. Zudem nahmen Fideleff, Santana, Mascara und Dossena zunächst auf der Bank Platz. In der Startelf standen stattdessen wieder Aronica, Campagnaro (Abwehr), Maggio, Dzemaili (Mittelfeld) sowie Spielgestalter Hamsik.
In der Anfangsphase bereiteten die früh attackierenden und clever konternden Italiener den Bayern einige Probleme. Vor der ersten Torchance der Münchner durch einen Schlenzer von Luiz Gustavo (10.) war Neapel, meist über den quirligen Lavezzi, der im Gegenzug nach der Chance des Brasilianers knapp am Tor vorbeischoss (10.), bereits mehrfach vor dem Neuer-Tor aufgetaucht.
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Doch eine Körpertäuschung von Gomez an Aronica vorbei genügte wenig später, um frei vom Strafraumrand aus das 1:0 für die Bayern zu erzielen (17.). Nun waren die Münchner plötzlich wieder in ihrem Element. Kroos bediente per maßgenauer Flanke Gomez, der aus kurzer Distanz zum zweiten Mal traf (23.). Die Neapolitaner ließen dem Rekordmeister nun viel Platz. Weitere Torchancen durch Gomez (26.), Ribery (30.) und erneut Gomez (35.) blieben aber ungenutzt.
Bayern macht es spannend
Bastian Schweinsteiger schied mit einer Schulterverletzung aus. picture alliance
In der 42. Minute machte Gomez dann aber seinen Hattrick perfekt - und sich mit 17 Champions-League-Toren zugleich zum deutschen Rekordschützen in der "Königsklasse" (Ballack: 16 Tore). Müller, Ribery und Kroos hatten gekonnt vorgearbeitet. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang Fernandez auf der Gegenseite nach einem Freistoß per Kopf der erste Treffer für Neapel (45.).
Noch in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs mussten die Bayern einen Rückschlag verkraften. Schweinsteiger zog sich nach heftigem Zusammenprall mit Inler einen Schlüsselbeinbruch zu (51.) und musste gegen Tymoshchuk ausgetauscht werden (53.).
In der Folge entwickelte sich eine unansehnliche Partie, in der die Italiener bissiger agierten als noch im ersten Abschnitt und der FCB nach dem Schweinsteiger-Aus verunsichert wirkten. Zuniga sah innerhalb von zwei Minuten Gelb und dann Gelb-Rot (69., 70.). Doch wenige Minuten später war die numerische Überlegenheit schon wieder vorbei, nachdem Cavani theatralisch im Laufduell mit Badstuber zu Boden gefallen war (77.).
Die Bayern bekamen jetzt keine Sicherheit mehr in ihr Spiel. Der SSC nutzte die Nervosität der Münchner aus und kam - erneut durch einen Kopfball von Fernandez nach einer Standardsituation - zum Anschlusstreffer (79.). Kurz vor Schluss war dann aber die Heynckes-Elf dem 4:2 näher, als die Neapolitaner dem 3:3. Lahm, Alaba und Gomez mit dem Schlusspfiff Richtung leeres Tor scheiterten aber knapp (90.+3, 90.+4).
In der Bundesliga spielt Bayern am Sonntag (17.30 Uhr) in Augsburg. In der Champions League geht es am fünften Spieltag (22. November, 20.45 Uhr) zu Hause gegen Villarreal weiter. Neapel trifft am Sonntag (20.45 Uhr) in der Serie A auf Tabellenführer Juventus Turin. Am 22.11. (20.45 Uhr) reist Manchester City zum Gastspiel an den Vesuv.