Bremens Trainer Thomas Schaaf veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 3:1-Sieg in Nürnberg auf einer Position. Den gelbgesperrten Pizarro ersetzte Avdic.
VFB-Coach Bruno Labbadia musste nach dem 1:1-Unentschieden gegen Wolfsburg wieder einmal auf Verletzungen seiner Spieler reagieren. Celozzi (Adduktoren) und Gebhart (Sprunggelenk) standen nicht zur Verfügung, Gentner rutschte auf die Bank. Neu dabei: Harnik, Hajnal und Boulahrouz.
Die 40500 Zuschauer auf den Tribünen des ausverkauften Weserstadions erlebten einen guten Start des VfB. Stuttgart präsentierte sich wacher als Werder, probierte es vor allem über die Flügel und ging folgerichtig auch schnell in Führung. Molinaros gut getimte Flanke drückte Pogrebnyak aus der Kurzdistanz auf Wiese, der nur nach vorne abwehren konnte. Hajnal staubte locker ab (13.).
Der 28. Spieltag
Unverständlicherweise ließ der VfB dann aber nach, beschränkte sich auf Abwehrdienste und setzte nur noch vereinzelt Nadelstiche, die Bremens Defensive vor keinerlei Probleme mehr stellten. Sichtlich unzufrieden tanzte Bruno Labbadia in seiner Coaching Zone herum, konnte so aber auch nicht verhindern, dass Bremen immer besser in Fahrt kam. Der Ball lief jetzt flüssig durchs Mittelfeld, aus der Ferne setzten Marin (22.) und Wesley (28.) ernstzunehmende Warnungen in Richtung VfB-Keeper Ulreich, der auch in der Folge ordentlich Beschäftigung fand.
Hajnal blockte einen Schuss nur mit viel Glück Zentimeter vor der Linie (29.), Wagner setzte wenig später schon zum Jubeln an, hatte aber das Spielgerät regelwidrig mit der Hand ins Tor befördert (31.). Der Ausgleich lag jetzt in der Luft. Tasci verhinderte ihn zunächst mit einem fragwürdigen Handspiel, das Schiedsrichter Günter Perl nicht als solches wertete (33.).
Jubel nach dem Ausgleich: Werders Frings wirkt gelöst. Getty-Images
Frings, eben noch durch Tascis Eingreifen verhindert, nahm ein zweites Mal Maß und diesmal passte es besser. Niedermeier fälschte ab, Ulreich war überwunden (34.). Die Hansestädter wollten jetzt mehr – Borowski zog gegen Ulreich den Kürzeren, Tasci kratzte Avidcs Nachschuss von der Linie (42.). Der Schwede hatte noch einen in Petto, sein Kopfball nach Frings-Ecke landete aber nur auf der Latte (43.) Mit dem für den VfB schmeichelhaften Unentschieden ging es in die Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel waren Grün und Weiß zunächst die Farben, die das Spiel diktierten. Werder ließ den VfB nur wenig Raum und war dem Tor durchweg näher. Wagner und Mertesacker hatten per Kopf wenig Glück (47., 48.), dann verpasste Wagner eine Marin-Flanke nur um Haaresbreite (60.). Beide Seiten tauschten in der Folge eifrig Personal – darunter litt der Spielfluss und die Partie verflachte zusehends. Kampf war Trumpf in der Schlussphase der 90 Minuten.
Ulreich rettet Stuttgart den einen Punkt
Es war nun kein wirklich schönes Spiel mehr, viele kleine Unsportlichkeiten reihten sich aneinander und es fehlte an allen Ecken und Enden an Struktur. Spannend blieb es aber allemal. Pasanen köpfte in der Schlussphase knapp vorbei (82.), Cacau zwang Mertesacker im Gegenzug zur Rettungsaktion (83.). Die Angst spielte jetzt mit an der Weser! Und Ulreich avancierte in der Nachspielzeit zum Helden, als er gleich zweimal gegen Wagner fantastisch reagierte und den Punkt festhielt. Unterm Strich stand dann das vierte Heimremis in Folge für den SV Werder. Auch die beiden Serien von nun fünf Partien ohne Niederlage blieb auf beiden Seiten bestehen.
Bremen trifft zum kommenden Spieltag am Freitag auswärts auf Frankfurt, der VfB am Samstagabend vor heimischen Publikum auf Kaiserslautern.