Hannovers Coach Mirko Slomka sah nach dem 2:1-Sieg bei Borussia Mönchengladbach keinen Grund für Veränderungen. Stuttgarts Trainer Jens Keller tauschte hingegen einmal: Im Vergleich zum 1:1 gegen Hoffenheim erhielt Elson den Vorzug vor Bah.
Bei ungemütlichen äußeren Bedingungen benötigten beide Mannschaften eine Weile, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Zwar gingen die Akteure hüben wie drüben mit viel Einsatz zu Werke, allerdings brachten sie dabei nicht viel zu Stande. Hannover überließ den Schwaben die Rolle des Spielmachers, welche der VfB auch durchaus annahm. Stuttgart fehlte es aber in der temporeichen Begegnung an zündenden Ideen gegen eine aufmerksame 96-Deckung. Auf der Gegenseite vertrauten die Niedersachsen auf ihre Konterstärke, die zunächst jedoch nicht zum Tragen kam. Zwei Fernschüsse von Rausch (11., 16.) sowie ein Versuch von Ya Konan (20.) sorgten zumindest für etwas Abwechslung.
Der 16. Spieltag
Die Abwehrreihen dominierten das Geschehen auf dem Rasen, die Akteure rieben sich in intensiven Duellen auf, weswegen Torraumszenen lange Zeit nicht zu sehen waren. Ab der 23. Minute mussten die Gastgeber ohne ihren Kapitän auskommen. Cherundolo zeigte an, dass er Knieprobleme hatte und ausgewechselt werden musste. Chahed kam in die Partie.
Auch ohne den US-Amerikaner wurden die Hannoveraner zusehends stärker und kamen folglich auch zu ersten guten Möglichkeiten durch Stindl (28.), Schmiedebach (31.) und Pogatetz (32.). Von den Schwaben kam hingegen kaum mehr etwas, und es sollte noch schlimmer für die Gäste kommen: Bei einem Pass von Rausch auf Schmiedebach irrte Niedermeier umher und hob damit das Abseits auf, Boka eilte herbei und wollte klären. Der Ivorer legte aber per Hacke ungewollt für seinen Landsmann Ya Konan auf. Der 26-Jährige bedankte sich und tunnelte Ulreich aus zehn Metern (35.). Nur drei Minuten später hätte der VfB fast geantwortet, doch Schmiedebach kratzte Cacaus Kopfball noch von der Linie und sicherte seinem Team so die Pausenführung.
Schwäbische Freude hält nicht lange an
Aus dem Tritt: Hannovers Stindl gegen Niedermeier (re.). picture alliance
Jens Keller reagierte und brachte zur Pause Pogrebnyak als zweite Spitze neben Cacau. Elson musste dafür seinen Platz räumen. Die Maßnahme belebte das Spiel der Gäste, die fortan ihre Angriffe zügiger vortrugen und durch Harnik (54.) und Cacau (55.) erste Duftmarken setzten. Die Partie wurde munterer, auch wenn die ganz klaren Möglichkeiten ausblieben. Dies lag zumeist daran, dass es auf beiden Seiten an Genauigkeit im Passspiel fehlte.
Stuttgart erhöhte nochmals den Druck, konnte sich zunächst aber nicht entscheidend durchsetzen. In der 74. Minute änderte sich das aber, allerdings unter gütiger Mithilfe von 96-Keeper Fromlowitz: Der 24-Jährige verschätzte sich bei einem langen Gebhart-Freistoß, weswegen Niedermeier per Hinterkopf zum 1:1 treffen konnte. Der Ausgleich war geschafft, doch die Freude bei den Schwaben währte nicht lange, denn nur zwei Minuten später verteidigte der VfB stümperhaft bei einem Einwurf. Das Resultat: Ya Konan tauchte plötzlich frei vor Ulreich auf und netzte locker vom linken Fünfereck aus Metern ins lange Eck ein. Die Gäste ließen die Köpfe auch danach nicht hängen und drängten weiter auf neuerlichen Ausgleich, der ihnen jedoch verwehrt blieb.
Der VfB Stuttgart ist bereits am kommenden Donnerstag in der Europa League zu Hause gegen Odense BK gefordert, ehe es am darauffolgenden Sonntag in der Bundesliga in der Mercedes-Benz-Arena zum Südderby gegen den FC Bayern kommt. Tags zuvor reist Hannover zum 1. FC Nürnberg.