Erfolgreicher Roter unter Blauen: Franck Ribery zeichnete sich für den Führungstreffer für den FCB verantwortlich. imago
Verglichen mit dem 2:0-Sieg in Leverkusen schickte Felix Magath exakt dieselbe Elf erneut auf das Feld. Höwedes begann erneut auf der rechten Abwehrseite und sollte die Kreise von Ribery einengen. Im Angriff erhielt erneut Edu den Vorzug vor Sanchez.
Bayern-Coach Louis van Gaal änderte gegenüber dem 2:1-Erfolg über Manchester am Dienstag in der Champions League seine Mannschaft hingegen auf zwei Positionen. Der international Gelb-gesperrte Schweinsteiger nahm im Mittelfeld den Platz von Pranjic ein, Contento begann für Demichelis in der Abwehrkette.
Der 29. Spieltag
Auf einem gegenüber dem Pokalspiel deutlich besser bespielbaren Rasen schenkten sich die beiden Meisterschaftsaspiranten von Beginn an nichts. Zum ersten Mal richtig laut wurde es in der proppenvollen Veltins-Arena, als Farfan gegen van Buyten an der Strafraumgrenze zu Fall kam, Referee Gräfe aber weiterspielen ließ. Unglück im Glück für den Belgier, dass er sich in dieser Szene am Knie verletzte und in der 22. Minute durch Demichelis ersetzt werden musste. Da hatte van Bommel schon den ersten Warnschuss aus 20 Metern für die Bayern abgegeben, das Tor allerdings doch recht deutlich verfehlt (14.).
Es sollte auch im weiteren Verlauf an Höhepunkten und Härte nicht mangeln. Bordon brachte Müller von hinten zu Fall und sah eine dunkelgelbe Karte. Auf den anschließenden Freistoß folgte ein Eckball - und der war folgenreich für die Königsblauen. Die Bayern führten kurz aus, Westermann beförderte das Leder per Kopf unfreiwillig zu Ribery, der das Leder klasse annahm und aus elf Metern zur Führung traf (25.). Doch damit nicht genug: Vom Anstoß weg wanderte der Ball nach links zu Rafinha, der Brasilianer ließ sich das Leder vom flinken Altintop abluchsen. Dann ging's blitzschnell: Altintop auf Olic, der quer an Keeper Neuer vorbei zu Müller - 2:0.
Die Antwort der Schalker folgte nur fünf Minuten später. Rafinha fiel diesmal mit einer Flanke von links positiv auf, Kuranyis sehenswerter Kopfball senkte sich zum 1:2 ins lange Eck (26.). Und schon war Schalke wieder dran.
Umso mehr, nachdem Altintop sich einen Aussetzer leistete. Erst schubste der Ex-Schalker den Schiedsrichter-Assistenten nach einer strittigen Situation an der Seitenlinie leicht weg, Gräfe beließ es jedoch bei Gelb. Doch in der 41. Minute war seine Geduld mit dem Türken am Ende. Nach einem unnötigen Foul von Altintop gegen Rafinha musste er vorzeitig zum Duschen.
Magath reagierte sofort, brachte Offensivkraft Baumjohann für Matip; eine Maßnahme, die bis zur Pause jedoch keine Früchte trug.
Wer nun glaubte, die Bayern würden den Vorsprung mit Mann und Maus verteidigen, sah sich getäuscht. Die kampf- und einsatzfreudigen Münchner zeigten sich immer wieder in der Hälfte der Schalker, ließen zudem keine Chancen der Schalker zu. So lief der Magath-Elf die Zeit davon, es passierte herzlich wenig auf den Rasen.
Erst ab der 70. Minute wurde ein deutlicher Feldvorteil ersichtlich. Die Königsblauen schnürten den Rekordmeister nun in der eigenen Hälfte ein - aber vor dem Strafraum war grundsätzlich Endstation. Sämtliche Flanken, meist aus dem Halbfeld getreten, waren ein gefundenes Fressen für die Bayen-Abwehr, die auch nicht mit spielerischen Mitteln zu überwinden war.
So ging es mit der Führung für die Münchner in die Schlussphase. Und auch hier stellte die van-Gaal-Elf ihre Cleverness unter Beweis. Schon zehn Minuten vor Schlusspfiff kämpften die Bayern um jede Sekunde, holten Freistöße, Eckbälle und Einwürfe heraus, die Schalker kamen minutenlang nicht mal ans Leder. Auch in vier Minuten Nachspielzeit brachte S04 keine einzige gefährliche Aktion zustande, vielmehr holte sich Bordon noch die Gelb-Rote Karte in der Nachspielzeit ab. Die routinierten Bayern fuhren letztlich verdient und ohne Mühe die Punkte ein.
Schalke tritt am nächsten Samstag in Hannover an. Bayern ist am Mittwoch in Manchester zum Champions League-Rückspiel zu Gast, bevor es in der Liga in Leverkusen weitergeht.