Am Ende hatten sie allen Grund, ihrer Freude freien Lauf zu lassen: Spieler der Frankfurter Eintracht. picture-alliance
Frankfurts Trainer Michael Skibbe tauschte im Vergleich zum 2:1-Erfolg in Bochum auf zwei Positionen: Franz und Teber kamen für die angeschlagenen Chris und Schwegler (Gehirnerschütterung). Beide waren im Training zusammengeprallt und hatten sich dabei verletzt. Auch Leverkusens Coach Jupp Heynckes nahm gegenüber dem 0:2 gegen Schalke zwei Umstellungen vor. Der wiedergenesene Kießling sowie Vidal, der nach Gelb-Sperre wieder mitmachen durfte, ersetzten Renato Augusto (Faserriss im Oberschenkel) und Helmes.
Von Beginn an legten beide Mannschaften ein hohes Tempo vor, so dass sich zugleich eine unterhaltsame Bundesligapartie entwickelte. Es dauerte auch nicht lange, ehe die ersten Torraumszenen zu sehen waren. So musste Nikolov bereits nach drei Minuten all sein Können aufbieten, um Hyypiäs Kopfball zu entschärfen. Auf der Gegenseite kam Meier einen Tick zu spät (7.). Zunächst erspielte sich Eintracht dank einer forscheren Gangart einige Feldvorteile, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Ochs wurde in letzter Sekunde geblockt (11.), Caio scheiterte per Freistoß an Adler (12.), ehe auf der Gegenseite Derdiyok nach einer Ecke Nikolov per Kopf zu einer Glanzparade zwang (13.).
Der 29. Spieltag
Der Einsatz stimmte, das Tempo auch, nur die Tore fehlten. Das änderte sich nach 28 Minuten, als Derdiyok im eigenen Strafraum gegen Russ die Hand zu Hilfe nahm. Der Frankfurter fiel, weswegen Schiedsrichter Wolfgang Stark Strafstoß gab. Teber trat an, verlud Adler und versenkte das Leder im rechten unteren Eck. Bayer, das mittlerweile stärker auftrat, blieb unbeirrt und drängte fortan auf den Ausgleich, der Derdiyok jedoch verwehrt blieb (31.). Zwei Minuten später glänzte der Schweizer dann aber als Vorbereiter, indem er direkt in die Gasse zu Kießling passte. Dieser bedankte sich und ließ Nikolov mit einem sehenswerten Schuss aus 14 Metern keine Chance (33.).
Auch im weiteren Verlauf blieb es ein unterhaltsames Duell. Da aber sowohl Russ (36.) als auch Derdiyok (42.) zu unpräzise waren und Altintop kurz vor dem Halbzeitpfiff den Ball knapp vorbeisetzte, ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.
Nach der Wende kommt die Wende
Zweimal erfolgreich und dennoch verloren: Stefan Kießling. picture-alliance
Die Anfangsphase nach dem Seitenwechsel hatte es dann in sich! Zuerst nutzte Bayer einen bitteren Fehlpass von Jung aus, um über Vidal, Kroos und schließlich Kießling mit 2:1 in Führung zu gehen (46.). Nur drei Minuten später grätschte Schwaab von hinten in die Beine von Korkmaz. Dafür zückte Referee Stark die Rote Karte, so dass die Leverkusener nun in Unterzahl agieren mussten.
Die Hessen witterten nun Morgenluft und übernahmen das Kommando. Doch bei einer Doppelchance blieb sowohl Teber als auch Meier (53.) ein Erfolgserlebnis verwehrt. Die Gäste hatten mittlerweile auf Konter umgeschaltet und wären nach 55 Minuten fast mit 3:1 in Führung gegangen. Allerdings zielte Kießling knapp rechts daneben. Etwas später schlug die Stunde von Caio: Der Brasilianer packte aus 33 Metern den Hammer aus. Der Ball knallte an die Unterkante der Latte und von dort aus ins Tor (62.). Es war ein Treffer der Marke "Tor des Monats".
Die Werkself schaffte es danach in einer immer hektischer werdenden Partie, das Treiben ein wenig vom eigenen Tor fernzuhalten. Nach 66 Minuten hatte Vidal plötzlich die neuerliche Führung auf dem Fuß, der Chilene schlenzte den Ball aber aus 16 Metern zentraler Position links vorbei. Mittlerweile stand das Spiel auf des Messers Schneide, beide Mannschaften suchten den direkten Weg nach vorne, konnten sich aber kaum mehr entscheidend durchsetzen. In der 83. Minute entwischte Altintop auf der linken Seite und legte quer auf Fenin, der aus jedoch elf Metern im hervorragend reagierenden Adler seinen Meister fand. Kurz vor Schluss machte es Franz dann besser: Bei einer Ecke von links landete der Ball beim Verteidiger, der per Fallrückzieher den 3:2-Endstand besorgte (89.).
Bereits am kommenden Freitag muss Frankfurt, dann aber ohne den gelbgesperrten Franz, in Mönchengladbach antreten, tags darauf erwartet Leverkusen die Bayern zum Topspiel