Sinnbild: Fabian Lustenberger gewinnt das Duell gegen Stefan Reisinger. picture-alliance
Freiburgs Coach Robin Dutt brachte nach der 1:2-Niederlage in Frankfurt vier Neue: Für den verletzten Butscher (Muskelfaserriss) sowie Cha, Schuster und Idrissou rückten Barth, Banovic, Reisinger und Neuzugang Namouchi (Bundesliga-Debüt) in die Anfangsformation.
Herthas Trainer Friedhelm Funkel drehte im Vergleich zum 1:1-Heimremis gegen Benfica Lissabon in der Europa-League-Zwischenrunde ebenfalls kräftig am Personalkarussell und setzte auf Hubnik, Lustenberger, Kringe und Gekas an Stelle von Janker, von Bergen, Nicu und Ebert.
Im Abstiegsduell war den beiden Kontrahenten in der Anfangsphase die Nervosität deutlich anzumerken. Es gelang kaum eine zusammenhängende Aktion, viele auch technische Unzulänglichkeiten brachten schnell den Gegner wieder in Ballbesitz.
Chancen blieben so bis zur 15. Minute Fehlanzeige, die ersten Möglichkeiten entsprangen zudem eher dem Zufall: Kringe hielt aus der Distanz drauf, Gekas spritzte im Fünfmeterraum in den Ball und verfehlte das Tor nur um Zentimeter. Auf der Gegenseite unterlief Lustenberger Flums Befreiungsschlag, bügelte seinen Fehler aber gegen den durchgebrochenen Cissé selbst wieder aus (18.).
Das Fehlpassfestival fand auch in der Folge seine Fortsetzung. Die schwächste Heimelf begegnete dem schlechtesten Auswärtsteam - und die beiden Rivalen wollten dies wohl mit ihrem bis dorthin müden Gekicke untermauern. Dank Ramos' Kopfball ließ sich Mitte des ersten Durchgangs wenigstens mal wieder eine Halbchance notieren (24.).
Makiadi toppte dann die bis dorthn desolate Vorstellung seines Teams: Der Kongolese spielte Raffael den Ball im Mittelfeld ohne Not in die Beine. Der Brasilianer schaltete schnell um und zog nach Sololauf aus 16 Metern nahezu unbehelligt ab. Pouplin parierte mit Fußabwehr, Ramos netzte den Abpraller aus 13 Metern ins rechte Eck ein (28.).
Nicht in den Griff zu kriegen: Die Berliner Torschützen Cicero (li.) und Ramos. picture-alliance
Die Führung gab der Hertha Selbstvertrauen. Das Spiel der Gäste war nun geordnet, während sich der SC oft wie ein Hühnerhaufen präsentierte. Die "Alte Dame" musste sich gar nicht groß anstrengen, ließ den Ball gut zirkulieren und legte nach: Cicero spielte links am Strafraum Doppelpass mit Ramos und nagelte den Ball aus spitzem Winkel per Schrägschuss fulminant ins lange Eck (35.).
Der 23. Spieltag
Und Freiburg? Viel kam auch nach dem 0:2 nicht vom mutlosen SC, lediglich eine Einzelaktion von Reisinger beschwor ein wenig Torgefahr herauf (38.), bevor es unter einem schrillen Pfeifkonzert in die Kabine ging.
Mit Caligiuri und Jäger für Williams und Flum starteten die Breisgauer in den zweiten Durchgang, den Reisinger mit einem Flachschuss aus 18 Metern eröffnete (48.). Hinten blieb der Aufsteiger aber weiter anfällig und konnte von Glück reden, dass Ramos eine Riesenkonterchance mit zu schwachem Zuspiel auf Gekas liegenließ (52.).
Vier Minuten später aber machte Cicero dann doch frühzeitig den Deckel drauf: Gekas blieb am Elfmeterpunkt aus der Drehung beim Schussversuch an Caligiuri hängen. Cicero rauschte heran und knallte den Ball aus 17 Metern kompromisslos ins rechte Eck.
Freiburg ergab sich seinem Schicksal, erkannte, dass an diesem Tag gegen die Berliner einfach die Mittel fehlten. Ein paar Möglichkeiten hüben und drüben gab's noch, dann stand der zweite Auswärtssieg der "Alten Dame", gleichzeitig die siebte Heimschlappe des SC, fest.
Eindrucksvoll nahm die Hertha Revanche für die 0:4-Hinspielniederlage - mit dem schönen Nebeneffekt, dass die Berliner nun in Schlagdistanz zu Relegationsplatz 16 sind.
Der SC Freiburg tritt kommenden Samstag bei Borussia Mönchengladbach an, zeitgleich spielt Hertha zu Hause gegen 1899 Hoffenheim. Zuvor müssen die Berliner allerdings noch am Dienstag (18 Uhr) das Rückspiel der Europa-League-Zwischenrunde bei Benfica Lissabon bestreiten.