Da war die Welt für den Japaner noch in Ordnung: Takahara (li.) dreht nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 ab. Preuß (Mi.) freut sich, Pinola (re.) hat das Nachsehen. dpa
Hans Meyer änderte seine Elf im Vergleich zum 2:3 in Bielefeld auf zwei Positionen. Erwartungsgemäß kamen Wolf und Pinola nach ihren Gelbsperren zurück ins Team, für sie mussten Nikl und Kristiansen weichen. Für Schroth kam die Partie zu früh, er musste wegen anhaltender Kopfschmerzen noch einmal passen. Polak stürmte daher wieder auf der rechten Seite, Vittek rückte in die Mitte. Friedhelm Funkel wechselte seine Startformation verglichen mit dem 2:0-Sieg gegen Hannover auf drei Positionen. Der zuletzt grippegeschwächte Kyrgiakos kam für Vasoski zurück ins Team, im Mittelfeld spielte Preuß statt Weissenberger und Thurk stürmte an Stelle von Amanatidis.
Der Club tat sich gegen die gut sortierte Defensive der Frankfurter von Beginn an schwer. Bis auf eine gefährliche Situation, als Saenko eine Unaufmerksamkeit der Gästeabwehr nutzte und den Ball flach vors Tor brachte, Banovic aber zu spät kam (6.), ließ die Verteidigung der Hessen zunächst nichts zu. Aus einer sicheren Hintermannschaft heraus verlegte sich der vom Abstieg bedrohte Gast aufs Kontern und hatte nach 26 Minuten mit dieser Taktik Erfolg. Nach einem Streit-Eckstoß setzte sich Kyrgiakos gegen Beauchamp durch und köpfte unhaltbar für Nürnbergs Keeper Schäfer zum 0:1 ein.
Die Führung spielte der Eintracht natürlich in die Karten. Der Club bemühte sich um ein konstruktives Angriffsspiel, fand gegen das engmaschige Netz von Frankfurter Verteidigern aber lange Zeit keine Lücke, um das Tor von Nikolov ernsthaft zu gefährden. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs wurde der 1.FC Nürnberg etwas zielstrebiger in seinen Aktionen. Bei Vitteks Versuch aus zehn Metern brachte aber Kyrgiakos sein Bein dazwischen (40.), Pinolas Distanzschuss strich knapp neben Nikolovs Gehäuse (41.). Insgesamt fiel den Franken zu wenig ein, um die dichtgestaffelte Abwehr der Funkel-Elf aushebeln zu können.
Der 25. Spieltag
Der zweite Durchgang hätte um ein Haar mit einem Paukenschlag begonnen. Vittek und Saenko narrten die komplette Eintracht-Verteidigung mit einem einfachen Doppelpass und der Russe tauchte frei vor Nikolov auf, schob das Leder aber neben das Tor (46.). Beide Teams machten dort weiter, wo sie vor der Halbzeitpause aufgehört hatten. Nürnberg, das in seinen Angriffen nun entschlossener wirkte, schnürte die Hessen regelrecht in deren eigener Hälfte ein. Beinahe wären die Schützlinge von Hans Meyer nach 55. Minuten belohnt worden, doch Schiedsrichter Meyer verweigerte einem Vittek-Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung des Vorbereiters Pinola die Anerkennung. Nikolov hatte einen Polak-Schuss nur abgeklatscht und Pinola den Abpraller auf Vittek quergelegt.
Der Club riskierte auf der Suche nach der entscheidenden Lücke zunehmend mehr, richtig gute Chancen blieben aber Mangelware. Stattdessen stellte die Eintracht den Spielverlauf auf den Kopf. Verfolgt von Pinola eilte Preuß auf Schäfer zu, kam im Fallen zum Abschluss, der Nürnberger Keeper parierte zunächst, gegen den Nachschuss von Takahara war er aber chancenlos (69.).
Nürnberg gab sich nicht geschlagen, sondern spielte weiter nach vorne und wurde letztlich belohnt. Nach einem Schuss von Pinola prallte die Kugel nach Nikolovs Parade gegen die Brust von Spycher und von dort aus zum überfälligen 1:2 ins Frankfurter Gehäuse (81.). Die Franken warfen nun natürlich alles nach vorne und schafften kurz vor Schluss tatsächlich den Ausgleich, als sich Vittek auch mit etwas Glück durch die gesamte Eintracht-Abwehr durchdribbelte und Torhüter Nikolov zum 2:2 tunnelte. In den Schlusssekunden standen die völlig verunsicherten Frankfurter kurz vor dem endgültigen K.O., einen Punkt rettete die Funkel-Elf aber über die Zeit.
Der Club muss nun am Samstag zur Borussia nach Dortmund reisen, während die Hessen ebenfalls am Samstag mit dem FC Bayern München ein echter Hammer erwartet.