Osnabrücks Trainer Joe Enochs konnte gegenüber dem 1:0-Sieg beim VfB Stuttgart II auf den wiedergenesenen Alvarez (Muskelfaserriss) zurückgreifen, der Menga verdrängte. Auf der Gegenseite war Würzburgs Coach Bernd Hollerbach im Vergleich zum fulminanten 4:1 gegen Fortuna Köln zu einer Veränderung gezwungen. Benatelli fehlte Gelb-gesperrt, für ihn rückte Nothnagel ins Team.
Hollerbach verspricht "Gas"
"Das wird ein Spiel, in dem wir auch wieder mutig auftreten und Gas geben wollen", hatte Hollerbach im Vorfeld angekündigt. Allerdings sahen sich die Unterfranken zunächst dem Druck der Hausherren ausgesetzt, die früh pressten. Weil der FWK physisch dagegenhielt, entwickelte sich eine zweikampfbetonte und intensive Anfangsphase - die auch ein Sahnestück zu bieten hatte: Alvarez zauberte einen Freistoß aus 21 Metern halblinker Position über die Mauer hinweg in das linke Kreuzeck - 1:0 (10.).
Nach dem Führungstreffer schoben die Niedersachsen ihr Gesamtkonstrukt nach und nach weiter zurück, sodass die Gäste zwangsläufig das Kommando übernahmen. Gefahr entwickelten die Würzburger vorwiegend bei ruhenden Bällen: Schoppenhauer nickte das Leder am langen Pfosten vorbei (19.).
Fennell und der verdiente Lohn
Die Lila-Weißen waren viel zu passiv und trauten sich in dieser Phase kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Nachdem Falkenberg (32.), Hohnstedt (36.) und Nothnagel (40.) das Visier noch nicht genau genug eingestellt hatten, belohnte Fennell den FWK kurz vor dem Pausenpfiff. Daghfous schlug einen Standard nahe der Mittellinie zentral vor den Kasten, dort setzte sich Fennell im Luftduell durch und drückte das Leder aus knapp sechs Metern über die Linie (44.).
Der 32. Spieltag
Hohnstedt im Pech
Die Halbzeitansprache von VfL-Coach Enochs schien gefruchtet zu haben, denn nach Wiederanpfiff zeigten die Gastgeber ein anderes Gesicht. Osnabrück baute mehr Druck auf - und hätte sich durch Hohnstedt beinahe belohnt. Der von Weil abgefälschte Schuss des Mittelfeldmanns aus 15 Metern klatschte aber auf den Querbalken (49.).
Der VfL blieb dran, brachte den entscheidenden letzten Pass aber zu selten zum Mann. Oft segelten Flanken aus dem Halbfeld in das Sturmzentrum, die die zweitbeste Defensive der Liga relativ problemlos bereinigten. Würzburg spielte verhalten nach vorne, kam durch Soriano jedoch zu einer Großchance. Der Angreifer vertändelte die Kugel frei vor Schwäbe (60.).
Kampf und Krampf
In der letzten halben Stunde wurde die Begegnung immer zerfahrener, weil sich hüben wie drüben zahlreiche technische Mängel einschlichen und immer wieder Hektik aufkam. Auch die frischen Kräfte auf beiden Seiten brachten nicht den nötigen Erfolg.
In den letzten Atemzügen der Partie legte der VfL einen Zahn zu - mit einem Dreier im direkten Duell hätte sich die Enochs-Elf ihres ersten Verfolgers entledigen können - eine entscheidende Wende konnten die Hausherren der Partie aber nicht mehr geben.
Osnabrück ist am Samstag (14 Uhr) in Erfurt zu Gast. Zeitgleich empfängt Würzburg die Stuttgarter Kickers.