Rostocks Trainer Marc Fascher musste im Vergleich zum 2:0-Sieg beim VfB Stuttgart II auf den verletzten Jordanov verzichten (Anriss des Kreuzbands). Für ihn bekam Youngster Quascher das Vertrauen geschenkt. Außerdem stand Routinier Hahnel anstelle von Brinkies für Stammtorhüter Müller (Außenband) zwischen den Pfosten.
Auf der gegnerischen Seite wirbelte Osnabrücks Coach Claus-Dieter Wollitz seine Anfangself trotz des 1:0-Erfolgs gegen Darmstadt auf vier Positionen durcheinander. Hudec musste nach seiner fünften Gelben Karte passen. Dazu rotierten Nagy, Glockner und Zoller aus der Mannschaft. Beermann, Costa, Matchwinner Piossek und Grimaldi durften stattdessen von Beginn an auflaufen.
Die Rostocker setzten den Gast vom Anpfiff weg früh unter Druck und erzwangen so prompt einige Ballverluste des VfL. Durch schnelles Umschalten hatte Goalgetter Smetana die erste gute Gelegenheit, verzog jedoch recht deutlich (2.). Aber auch der VfL versteckte sich nicht und gab durch Staffeldt einen ersten Warnschuss ab (6.). Ansonsten arbeiteten beide Defensivreihen stark gegen den Ball und machten dadurch die Räume eng. Dazu fanden die Pässe in die Spitze zu selten ihren Empfänger, wodurch die Partie von viel Mittelfeldgeplänkel mit leichtem Übergewicht für die Hausherren geprägt war.
Der 12. Spieltag
Erst in der 24. Spielminute musste VfL-Keeper Riemann zum ersten Mal eingreifen. Weilandt zog aus knapp 20 Metern ab, zielte jedoch zu zentral. Die Fascher-Elf erhöhte in der Folge die Schlagzahl und drängte die Niedersachen in die eigene Hälfte. Eine Zeigerumdrehung später musste er mit einer Glanzparade gegen einen Holst-Kopfball erneut seine Farben vor einem Rückstand bewahren (25.). Und auch der erste 18-jährige Quaschner prüfte die Nummer Eins der Gäste (29.). Bei Osnabrück lief im Spiel nach vorne kaum etwas zusammen. Symbolisch: Eine Pisot-Flanke segelte unbedrängt ins Seitenaus (32.). Bis zum Pausentee kam kaum mehr Spielfluss zusammen. Viele Zweikämpfe im Mittelfeld waren nun an der Tagesordnung.
Zur Halbzeit brachte Claus-Dieter Wollitz den spielstarken Nagy in die Partie. Der Ungar kam nach einem schnellen Konter auch prompt zum Abschluss, jagte das Leder jedoch über den Querbalken (47.). Osnabrück war nun das aktivere Team und belohnte sich mit der Führung. Nach schöner Aktion von Grimaldi auf der linken Seite verwertete Piossek dessen Flanke sehenswert zur Führung (52.). Jetzt waren die Hanseaten gefordert und machten mehr Druck, wodurch sich aber der Wollitz-Elf deutlich mehr Räume in der Offensive bot. Dies nutzte der Vorlagengeber zum 1:0 konsequent aus. Gegen einen ausrutschenden Holst zog der Deutsch-Italiener in den Strafraum und stocherte den Ball noch in die Maschen. Hahnel hatte das kurze Eck dankbar aufgemacht (65.).
Die Hansa-Kogge geriet nun in stürmische Gewässer und musste fünf Zeigerumdrehungen später den nächsten Einschlag verkraften. Nach einem Missverständnis zwischen Mendy und Holst rettete Hahnel noch gegen Zoller. Im Nachschuss vollendete dann Piossek sicher – 3:0 (70.)! Der VfL hatte das Geschehen voll im Griff und zwang Rostock immer wieder zu unnötigen individuellen Fehlern. Am Ende stand ein verdienter Erfolg für die Niedersachsen, der jedoch ein Tor zu deutlich ausfiel.
Am nächsten Spieltag gastiert Rostock am Samstag bei Arminia Bielefeld (14 Uhr). Osnabrück empfängt bereits am Freitag den SV Wehen Wiesbaden (19 Uhr).