2. Bundesliga

Aachen dreht den Spieß um

Überblick: Köln nur Remis - Thurk schießt "Löwen" ab

Aachen dreht den Spieß um

Jan Simak gegen Pekka Lagerblom

Es war eine durch und durch rassige Angelegenheit: Jenas Simak gegen Aachens Lagerblom. dpa

Am Montag führte Jena zweimal gegen die Aachener, doch zum Sieg reichte dies nicht. In der Schlussphase drehten die Westdeutschen den Spieß um und siegten 3:2. Vor allem Matthias Lehmann war der spielentscheidende Mann auf dem Platz. Das 2:2 besorgte er selbst und legte dann den Siegtreffer durch krontiris auf. Jena, das in der Schlussphase bei drei Großchancen Pech hatte, steht weiterhin mit dem Rücken zur Wand. Die Alemannen indes verschafften sich durch den Auswärtssieg ein wenig Luft nach unten.

Die SpVgg Greuther Fürth kam am Sonntag gut aus der Winterpause und fuhr gegen Aue drei ungefährdete Punkte ein. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia ging früh durch Torjäger Reisinger in Führung (14.). Als Kos auch noch ein Eigentor unterlief (29.), war die Partie für Holger Seitz, den neuen Trainer von Aue, nach einer halben Stunde schon gelaufen. Während die Franken ihre Aufstiegsambitionen untermauerten, stecken die Auer weiter mitten im Abstiegskampf.

Mainz und Freiburg lassen Federn

Mainz 05 erwischte einen Start nach Wunsch. Subotic erzielte im Derby gegen Koblenz nach einem kapitalen Fehler von TuS-Keeper Eilhoff die Führung der Rheinhessen (10.). Doch Hartmann gelang mit einem Linksschuss noch in der ersten Hälfte der Ausgleich (36.). In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer ein umkämpftes Derby, aber keinen Sieger. Mainz bleibt auf Rang zwei, ist aber nun punktgleich mit den drittplatzierten Fürthern.

Michael Thurk

Traumeinstand: Michael Thurk trifft im ersten Spiel zweimal für Augsburg bei den "Löwen". dpa

Der SC Freiburg hatte lange Mühe gegen den VfL Osnabrück. Erst Pitroipa, der das Breisgau zum Saisonende Richtung Hamburg verlassen wird, gelang mit einer sehenswerten Einzelaktion der Führungstreffer (28.). Doch die Freude der Mannschaft von Trainer Robin Dutt währte nicht lange. Reichenberger markierte mit seinem 13. Saisontreffer den Ausgleich für die Gäste (33.). In der zweiten Hälfte mühte sich der Sportclub, doch Zählbares sprang nicht heraus.

Der 18. Spieltag

Im bayerischen Derby zwischen den Münchner "Löwen" und dem FC Augsburg gingen die Gäste durch Neuzugang Michael Thurk kurz vor der Pause völlig überraschend in Führung (43.). Die "Löwen" waren klar tonangebend und hatten mehrmals die große Chance, in Führung zu gehen. Nach dem Wechsel gab es den nächsten Rückschlag für die Münchner. Wenzel traf mit einem fulminanten direkten Freistoß aus 17 Metern zum 2:0 (52.). Lars Bender hatte noch leicht mit der Hacke abgefälscht. Als Thurk einen Konter mit dem 3:0 und seinem zweiten Treffer im ersten Spiel für den FCA abschloss, war die Begegnung entschieden. Für 1860 ist die Niederlage ein herber Rückschlag im Aufstiegsrennen, die Fuggerstädter verschaffen sich dagegen reichlich Luft nach unten. Sieben Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz sind ein komfortables Polster.

Für Offenbach trafen Bancé (12.) und Türker (24.) zur schnellen 2:0-Führung gegen Paderborn. Doch das Tabellenschlusslicht kam kurz vor dem Wechsel durch ein Eigentor von Müller zurück ins Spiel (42.). Obwohl Paderborn im zweiten Durchgang Gelegenheiten zum Ausgleich hatte, hielt die Offenbacher Führung bis zum Schluss. Nach elf sieglosen Spielen in Folge konnte der OFC wieder einen "Dreier" bejubeln. Die Hesssen rangieren zwar nur einen Rang vor den Abstiegsplätzen, haben aber einen Fünf-Punkte-Vorsprung.

FCK trotz Gladbach

Der Spitzenreiter aus Gladbach begann am Freitag gegen die abstiegsbedrohten Pfälzer standesgemäß. Schon nach 49 Sekunden machte Rösler per Kopf das 1:0, und 40.000 Borussen-Fans jubelten. Rafael hätte kurz darauf nachlegen können, doch FCK-Keeper Sippel parierte. In der Folge riss bei Luhukays Mannen der spielerische Faden, doch der FCK kam noch nicht richtig gefährlich nach vorne. Im zweiten Abschnitt vergaben die Gladbacher zunächst durch Neuville und Rafael gute Chancen, ehe die Pfälzer durch Bellinghausen die Riesenchance zum Ausgleich verpassten. Nach zwei Roten Karten gegen Beda und Simpson gab die Rekdal-Elf nicht auf und schaffte durch Runström den Last-Minute-Ausgleich.

Gladbachs Trainer Luhukay war nach Schlusspfiff völlig angefressen und sprach von einer "Niederlage". Zwar datiert die letzte Pleite der Borussia vom 3. Spieltag (1:4 in Mainz), doch der niederländische Coach hob warnend den Finger: "Wir sind noch lange nicht aufgestiegen." Der FCK hofft im Keller weiter auf die Wende, beim Liga-Primus verkaufte sich die Mannschaft keineswegs wie ein Abstiegskandidat.

Kölns kleiner Karnevals-Dämpfer

Takyi gegen Ehret

Fast immer schneller: St. Paulis Takyi gegen Kölns Ehret. dpa

Vom Kölner Frohsinn war auf dem Platz nicht viel zu sehen. Die Mannschaft von Trainer Christoph Daum präsentierte sich im Aufbauspiel viel zu umständlich und wirkte nicht wirklich eingespielt. Viel zu häufig suchte die Geißbock-Elf mit langen Bällen ihren Toptorjäger Novakovic, doch die Hintermannschaft der Hamburger hatte sich bestens auf den 14-Tore-Mann eingestellt. Überhaupt war das 1:1 für den Aufsteiger vom Kiez mehr als verdient, denn vom Anpfiff weg überzeugte die Stanislawski-Elf mit klug vorgetragenem Kurzpassspiel. Das Führungstor erzielten die Hamburger allerdings nach einer Standardsituation kurz vor der Pause. Ludwigs Freistoßflanke nahm Meggle per Dropkick ab und FC-Keeper Mondragon war geschlagen. Die Abwehr der Hamburger begann erst zu schwimmen, als Daum Joker Chihi einwechselte, der in der Schlussphase den Ausgleich schaffte - allerdings stand der Youngster bei Novakovics Kopfball klar im Abseits. Danach hatten die Kiez-Kicker sogar Glück, dass sie nicht noch das 1:2 kassierten, doch Meggle schlug den Ball von der Linie. Der FC hatte die drei Punkte gegen den Liga-Neuling fest eingeplant, am Ende wurde es einer.

Salihovic gab die Richtung vor

In der Partie Wehen Wiesbaden gegen 1899 Hoffenheim trafen die beiden besten Aufsteiger aufeinander. Doch sah man schon in der Anfangsphase, dass die Hoffenheimer spielerisch und taktisch eine Nummer besser waren. Zudem hatten sie mit Salihovic den auffälligsten Mann auf dem Platz: Erst zirkelte der Linksfuß einen Freistoß in den Winkel, dann ließ Wehens Schlussmann Richter seinen Schuss abprallen, so dass Ba nur noch einschieben musste. Zu diesem Zeitpunkt waren noch nicht einmal 20 Minuten gespielt. In der Folge verwaltete die Rangnick-Elf cool das Ergebnis und überholte die Elf von Trainer Hock in der Tabelle. Pech für Hoffenheim, dass nun ausgerechnet Salihovic, der einen Außenbandriss im Knie erlitt, wochenlang fehlen wird.