2. Bundesliga

Schwolow: "Als Torwart ärgert dich das schon"

Freiburgs Defensive anfällig bei Standards und Kontern

Schwolow: "Als Torwart ärgert dich das schon"

Ist mit dem SC Freiburg auf einem guten Kurs: Stammkeeper Alexander Schwolow.

Ist mit dem SC Freiburg auf einem guten Kurs: Stammkeeper Alexander Schwolow. imago

Acht Gegentore: Muster sind erkennbar

Auch wenn bereits etwas Gras über die Sache gewachsen ist, erinnert sich Freiburgs Keeper Alexander Schwolow nicht besonders gerne an die 88. Minute aus dem Sandhausen-Spiel: "Wir haben stark gespielt und bekommen am Schluss noch dieses blöde Tor." Wieder einmal hatte es die Breisgauer eiskalt nach einer Ecke erwischt. Kein Wunder: Bereits zuvor waren drei der sieben Freiburger Gegentore nach Standards gefallen. Genauso anfällig ist die Truppe von Trainer Christian Streich nur bei Kontern: Aus überfallartigen Gegenangriffen fielen gegen Bochum (1:3) zwei Gegentreffer, in Düsseldorf (2:1) immerhin einer.

Acht Gegentore in fünf Spielen sind für einen Keeper nicht das beste Zeugnis. Angesichts der Entstehung ist Schwolow, der in allen Saisonspielen 90 Minuten auf dem Platz stand, aber zumeist chancenlos geblieben. Auch wenn es an ihm (kicker-Notenschnitt 2,80) oft nicht lag, nervt den gebürtigen Wiesbadener jedes einzelne Gegentor. "Als Torwart ärgert dich das schon, ganz hundertprozentig zufrieden bist du nicht", so der 23-Jährige auf der Vereinshomepage.

Starker Start überrascht Schwolow selbst

Ein Blick auf die Tabelle entschädigt aber für vieles, denn mit einem derart positiven Auftakt hätte Schwolow selbst nicht gerechnet: "Die Testspielergebnisse in der Vorbereitung waren nicht optimal und wie wir gespielt haben nicht perfekt." Das hat sich mittlerweile geändert, Absteiger Freiburg spielt attraktiven Offensivfußball - und ist dazu auch noch richtig erfolgreich.

Hat mit den Kollegen derzeit viel Freude: SC-Keeper Alexander Schwolow.

Hat mit den Kollegen derzeit viel Freude: SC-Keeper Alexander Schwolow. imago

Unterbrochen wurde die Erfolgsserie nun allerdings von der Länderspielpause, die Schwolow vor allem für Rekapitulation und Regeneration nutzte. "Was unsere Nationalspieler machen, sehe ich eher in den Zusammenfassungen, aber natürlich interessiert man sich dafür, wie sich die Jungs in ihren Spielen schlagen." Für ihn selbst ist die Situation als Stammtorhüter in Freiburg ebenfalls neu - und besonders schön: "Man hat davon geträumt, einmal selbst vor den ganzen Leuten hier spielen zu dürfen." Schwolow kam in der B-Jugend zu den Breisgauern, gehört seit 2012 zum Profikader. Den Sprung zum Stammtorhüter schaffte er über den Umweg Bielefeld, wohin Schwolow in der vergangenen Saison verliehen wurde: "Das Jahr hätte nicht besser laufen können."

Am kommenden Freitag (18.30 Uhr, LIVE bei kicker.de) hat der Hesse in Kaiserslautern das nächste Highlight vor der Brust. Das letzte Spiel der Pfälzer in Heidenheim hat Schwolow verfolgt: "Sie hatten die klareren Chancen und hätten den Sack längst zumachen müssen, verlieren aber noch mit 1:3. Von diesem Ergebnis dürfen wir uns also nicht täuschen lassen. Wir müssen wieder eine sehr gute Leistung abrufen und gut in die Zweikämpfe kommen." Hilfreich wäre dabei auch Schwolows zweites Spiel ohne Gegentor.

msc