Nürnbergs Coach Alois Schwartz änderte seine Mannschaft nach dem desaströsen 1:6 vor der Länderspielpause in Braunschweig auf drei Positionen: Für Schäfer ( Flüssigkeit im Knie ) rückte Kirschbaum zwischen die Pfosten, Mühl ersetzte Hovland in der Innenverteidigung, und Augsburgs Leihgabe Matavz begann anstelle von Kempe in der Offensive.
1860-Trainer Kosta Runjaic beließ es nach dem 0:0 in Karlsruhe bei einem Tausch: Für Aigner ( Innenbandanriss ) spielte Mölders. Mit diesem Wechsel ging ein Systemumstellung einher - vom 4-1-4-1 auf ein 4-4-2.
Olic bedient Mölders - 1:0
Ein Schritt, der sich bezahlt machte. Die Münchner kamen besser in die Partie, wirkten reifer und kombinierten gefälliger. Erste Abschlüsse verfehlten noch ihr Ziel, dann aber schlug Sechzig zu: Olic bediente Mölders nach einem Fehler von Mühl, der Angreifer rechtfertigte seinen Startplatz per Flachschuss mit dem frühen 1:0 (11.).
Nürnberg zeigte prompt eine Trotzreaktion: Matavz zog aus der zweiten Reihe ab - und überwand Zimmermann (17.). Kurz darauf hatte der Slowene gar die Führung für den Club auf dem Fuß, scheiterte aber am Gästekeeper (18.). Trotz des 1:1 war 1860 die aktivere Mannschaft. Matmour bot sich nach einer feinen Kombination die Chance zum 2:1, er fand jedoch seinen Meister in Kirschbaum (25.). Kurz darauf hatte Salli auf der Gegenseite Pech: Zimmermann lenkte seinen Schuss an den Pfosten (29.).
Dankert verweigert Sechzig einen Strafstoß
Die Zuschauer sahen eine unterhaltsame und muntere Partie im Nürnberger Stadion. In der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs gestalteten die Franken das Spiel offener, trotzdem hätten die Gäste mit einem Vorsprung in die Kabine gehen können. Allerdings ahndete Bastian Dankert Behrens' Foul an Perdedaj im Strafraum nicht (41.).
2. Liga, 4. Spieltag
Nach der Pause nahm der Unterhaltungswert der Partie zusehends ab. Sechzig hatte zwar weiterhin mehr Ballbesitz, spielte aber nicht mehr so zielstrebig in die Spitze wie im ersten Abschnitt. Da der Club in der Offensive noch immer Tempo und Inspiration vermissen ließ, wurden Strafraumszenen rar.
Burgstaller fliegt - Liendl trifft
Erst in der Endphase des Spiels nahm das bayerische Duell wieder Fahrt auf. Burgstaller sah nach 73 Minuten und einem Zweikampf mit Mauersberger Gelb-Rot - eine harte Entscheidung von Referee Dankert. In Überzahl spielten die Münchner geduldig weiter und kamen kurz darauf zum Siegtor: Mölders legte im Strafraum per Hacke ab, Liendl jagte die Kugel unter die Latte (79.). Erst jetzt wachte Nürnberg auf und blies zur Schlussoffensive: Salli (83.), Joker Teuchert (90.+1) und der aufgerückte Kirschbaum nach einer Ecke (90.+5) ließen die Möglichkeiten jedoch ungenutzt. So bleibt Nürnberg sieglos - und Sechzig feierte den zweiten Saisonsieg.
Ob die Löwen diesen Schwung mitnehmen können? Am Freitag (18.30 Uhr) empfangen sie Union Berlin. Gleichzeitig gastiert der FCN beim VfL Bochum.