1860 Münchens Interimstrainer Denis Bushuev veränderte die Startaufstellung der Löwen nach der 0:1-Niederlage beim VfL Bochum auf vier Positionen: Adlung, Mölders, Claasen und Perdedaj ersetzten Lacazette, Liendl, Olic und Aigner, den unter der Woche ein Magen-Darm-Infekt flachgelegt hatte. Für den auf der Bank sitzenden Kapitän trug Innenverteidiger Mauersberger die Armbinde.
Bei den Gästen aus Heidenheim sah Coach Frank Schmidt gegenüber dem 3:0-Erfolg gegen Union Berlin keinen Grund für einen personellen Wechsel.
Heidenheim, das bisher noch kein Spiel gegen die Münchner Löwen verloren hatte, startete mit mehr Ballbesitz und war optisch die überlegene sowie spielbestimmende Mannschaft. Die Löwen agierten zunächst in einer Lauerstellung, ohne jedoch gefährliche Akzente in der Anfangsphase setzen zu können. Doch die starke Abwehr der Heidenheimer stand gut und ließ defensiv nichts anbrennen. Auf der Gegenseite musste 1860-Keeper Ortega aber auch nur ein einziges Mal eingreifen
Stecker gezogen: Heidenheim gibt Kontrolle ab
Anschließend wurde beim FCH offenbar der Stecker gezogen, denn die Gäste zeigten fast gar nichts mehr in der Offensive und gaben fortan die Spielkontrolle immer mehr ab. Stattdessen versuchten die Löwen, das Zepter in die Hand zu nehmen. Mit dem ersten gefährlichen Abschluss ging der Klub aus München-Giesing dann auch gleich in Front: Der baumlange Mauersberger verlängerte einen Aycicek-Freistoß per Kopf so, dass Mölders anschließend mutterseelenallein vor Müller stand und lässig einnetzte.
Der Führungstreffer tat den Löwen sichtlich gut. Die Bushuev-Elf spielte nun mit breiter Brust und biss sich förmlich in der gegnerischen Hälfte fest. Jedoch wurden die vielen Standardsituationen nicht weiter genutzt. In der 36. Minute wurde den Weiß-Blauen dann ein Elfmeter von Schiedsrichter Robert Kempter verwehrt, FCH-Abwehrmann Feick checkte Münchens Claasen im Strafraum deutlich um (36.). Auf der Gegenseite traf Heidenheims Dauerbrenner Schnatterer nur das Außennetz, sodass die Löwen ihren knappen Vorsprung in die Kabine transportierten.
1860 verpasst Vorentscheidung
2. Liga, 17. Spieltag
An der Verteilung der Spielanteile änderte sich auch in den zweiten 45 Minuten erst einmal nicht viel. Die Oberbayern waren bemüht, das 1:0 in ein 2:0 umzumünzen und kamen über Mölders (50.) und Aycicek (58) zu zwei herausragenden Möglichkeiten, die FCH-Keeper Müller mit Mühe entschärfte. Auf der anderen Seite bestand Sechzig-Schlussmann Ortega die Prüfung gegen Feick (65.).
Nur selten aber präsentierte sich die Schmidt-Elf so gefährlich. Vielmehr drängten die Löwen immer mehr auf den zweiten Treffer: Bei einem Aycicek-Freistoß hatte Müller große Probleme, den Nachschuss von Mauersberger parierte er dann aber durch einen Weltklasse-Reflex. (66.). Doch dann kam es, wie es kommen musste: Eine defensive Unaufmerksamkeit von Uduokhai, der Feick im Strafraum foulte, kostete 1860 die Führung. FCH-Kapitän Schnatterer versenkte den Elfmeter souverän (72.).
Kempter zückt zehnmal Gelb
Mit dem Zwischenstand von 1:1 ging es also in die Schlussviertelstunde, in der keine der beiden Mannschaften mehr ins Tor traf. FCH-Angreifer Verhoek kam dem Siegtreffer nach einem katastrophalen Fehler in der Sechzig-Abwehr noch am nächsten, doch der Niederländer verzog (86.). Dafür aber durfte Schiedsrichter Kempter noch die eine oder andere Gelbe Karte verteilen. Am Ende hatten sich zehn Akteure den Verwarnungskarton abgeholt, mit Folgen für die Münchner Perdedaj und Mölders (jeweils die fünfte).
Nach der Winterpause startet 1860 gegen Greuther Fürth in die Rückrunde (27. Januar), Heidenheim tritt einen Tag später bei Erzgebirge Aue an.